| Kapitel 19 |

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Kapitel 19:
Das ist nicht fair"
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Geschockt und verwirrt zugleich, starrte ich in ihr ernstes Gesicht.

Das einzige, was mir entfuhr, war ein leises „Was?"
„Es tut mir leid Luna, aber ich werde dir das nicht unterschreiben." wiederholte sie nochmal etwas nachdrücklicher, und schob mir die Zettel wieder zu.

„Wieso?" fragte ich völlig entgeistert.

„Weil ich nicht möchte, dass du dort arbeitest. Das ist ein sehr gefährlicher Job Luna.." stammelte sie und presste ihre Lippen aufeinander. „Ja das ist mir schon klar.. aber ich will das umbedingt. Ich will mithelfen und den Fall lösen." sagte ich ernst und sah sie eindringlich an.

Das wollte ich wirklich. Um jeden Preis..

Yuna seufzte laut auf, und lehnte sich nach vorne.
„Hör mal, ich versteh ja, dass du helfen willst, aber du solltest dich lieber erstmal auf deinen Abschluss konzentrieren." Völlig perplex starrte ich meine große Schwester an. War das etwa grade ihr ernst?

„Keine Sorge, die Schule werde ich schon nicht vernachlässigen." versicherte ich ihr. Doch sie schüttelte erneut mit dem Kopf. „Tut mir leid.. das ist einfach zu gefährlich. Ich will nicht, dass dir was passiert." „Glaubst du etwa, ich kann nicht auf mich selbst aufpassen?" schoss ich zurück. „Nein, ich weiß ja dass du stark bist, aber.." „Aber? Nicht stark genug in deinen Augen?"

Entsetzt sah sie mich an. „Das meine ich doch gar nicht Luna. Es ist nur so, dass diese Sache aktuell immer gefährlicher wird, und ich hab einfach Angst Okay? Du bist schonmal gestorben..."

Machte sie mir das etwa jetzt zum Vorwurf?

Ich kochte innerlich, und biss mir wütend auf meine raue Unterlippe. „Ist das etwa dein Ernst? Hätte ich mich nicht dazwischen geworfen, wäre Jared heute Tod. Hatte ich also eine Wahl? Nein! Also lass das aus dem Spiel." raunte ich ihr angepisst zu.

Nun wurde sie ebenfalls wütend. „Trotzdem ist es gefährlich verdammt!" hastig erhob sie sich, und sah mir eindringlich entgegen. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Das ist es doch immer! Wann war es das denn mal nicht?! Ich bin mir dessen durchaus bewusst, immerhin bin ich damit groß geworden, im Gegensatz zu dir, die 18 Jahre ihres Lebens in friedlicher Stille verbringen durfte! Also erzähl mir nichts, von „gefährlich".." zischte ich ihr zu.

Und kaum hatten die Worte, meine Lippen verlassen, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck.
All die Wut, war plötzlich verschwunden, und pure Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Meine Worte hatten sie getroffen.

Sie erwiderte nichts mehr, und sah mich einfach nur wortlos aus ihren grünen Augen an. Wahrscheinlich wurde ihr bewusst, dass ich Recht hatte.

„Ich kann das. Und ich möchte nichts lieber als das.. also bitte.. respektiere meine Entscheidung." wisperte ich etwas leiser, und brach damit das Schweigen zwischen uns. Sie starrte mich jedoch nur weiterhin wortlos an, und ich seufzte erschöpft.
„Luna.." setzte sie schließlich mit gebrochener Stimme an. Erwartungsvoll blickte ich wieder in ihr Gesicht, und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja?" „Es tut mir leid. Aber ich bleibe bei meiner Entscheidung. Ich unterschreibe es dir nicht."

Enttäuscht und ungläubig zugleich, sah ich sie an.
Ich lachte auf, und schüttelte mit dem Kopf.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schnappte ich mir die Bewerbung, und stürmte aus dem Raum.

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt