| Kapitel 47 |

91 13 0
                                    

Kapitel 47:
Die Mission"
-

Der Ort, den die Ältesten aufgespürt haben, befand sich mitten in den Bergen. Naja.. eigentlich waren es eher mehrere Orte. Genau deshalb, lautete der Plan auch wie folgt.. wir teilten uns auf.

Jep, das war wahrscheinlich eine ziemlich beschissene, und dumme Idee. Das war eine Lektion, die man sogar in jedem 0815 Horrorfilm lernte.
Teile dich niemals auf.. denn am Ende landest du mit einer Axt im Kopf, irgendwo im tiefen Wald.

Aber wir hatten mehr Erfolgschancen, wenn wir gleichzeitig die vielen verschiedenen Verstecke der Zirkel Mitglieder angriffen. Wenn wir von einem zum nächsten ziehen würden, würden sie das direkt nach unserem ersten Angriff durchschauen.

Ich umklammerte die Teetasse in meiner Hand fest, und starrte gedankenverloren in den wunderschönen, dichten Wald hinaus. Ich spürte die kalte Nachtluft auf meinem Gesicht, und sog sie gierig in mir auf. Wir waren den ganzen Tag mit den Portalen unterwegs gewesen, und waren somit erst vor einer guten Stunde in unserer Unterkunft angekommen. Dabei handelte es sich um ein kleines Hotel, welches sich mitten im Wald befand.

Plötzlich hörte ich wie sich die Balkontür hinter mir mit einem lauten quietschen öffnete, und überrascht drehte ich mich um. Jared kam mit einem Grinsen im Gesicht auf mich zu.

„Na du.." sagte er und lehnte sich lässig neben mich an das Geländer. Ich grinste ihn schief an, und winkte ihm zu. „Willst du dich nicht auch langsam fertig machen?" fragte er mich neugierig und musterte mich. Ich trug nach wie vor meine Jogginghose und mein übergroßes weißes T-Shirt.

„Ich muss mich erstmal mental auf das vorbereiten, was wahrscheinlich nachher auf mich zukommt.." murmelte ich gedankenverloren und starrte in den Himmel. Es war eine klare Vollmondnacht.

„Ich verstehe.." säuselte er, und legte seine Arme auf das Holzgeländer. „Ich hab ein verdammt ungutes Gefühl.." wisperte ich ehrlich. Überrascht sah er mich von der Seite an. „Tatsächlich?" „Ja.."

Daraufhin legte er mir die Hand auf die Schulter, und lächelte mich warm an. „Keine Sorge.. du hast schon so viel schlimmeres durchgestanden. Ich weiß die ganze Sache macht dir sehr zu schaffen.. Das verstehe ich auch. Aber wir schaffen das. Genauso wie wir es das erste mal geschafft haben."

Ich nickte und seufzte leise. „Ja ich weiß. Ich bin wortwörtlich gestorben, und bin jetzt trotzdem noch hier." scherzte ich, woraufhin er leise lachte. Er hatte sich lange Zeit Vorwürfe deswegen gemacht.

Immerhin hatte ich mich vor ihn geschmissen..

Ich hatte ihn damals gerettet. Sonst wäre er an meiner Stelle gewesen. Ich hatte schon viele ausführliche Gespräche mit ihm darüber geführt, und ihn darum gebeten, dass er sich nicht schuldig fühlen sollte. Doch darauf hatte er mir immer nur eins geantwortet.. „Ich kann nichts dafür, was ich fühle".. Und er hatte Recht. Ich verstand ihn.

Immerhin fühlte ich mich heute noch schuldig, weil Yuna ihre Kräfte für mich aufgegeben hatte.

Sich schuldig zu fühlen, ist einfach eine Sache die mit dem Gewissen einher ging. Genauso wie Reue.

Oh Gott, es gab so viel in meinem Leben, was ich absolut bereute. Und genau deswegen, war es mir so wichtig, dass wir diese Sache hier hinbekamen. Denn ich wollte nicht noch mehr bereuen müssen.

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt