| Kapitel 21 |

115 15 0
                                    

Kapitel 21:
Gib ihr Zeit"
-

Überrascht starrte ich in Kane's Gesicht, der plötzlich vor mir stand. „Oh." entfuhr es mir nur perplex. Er hatte die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben, und blickte schweigend auf den kleinen Bach, vor uns.

Was machte er hier?

„Bist du mir etwa gefolgt?" fragte ich skeptisch und hob eine Augenbraue in die Höhe. Er sah zu mir, und zuckte lässig mit den Schultern. „Das gleiche könnte ich dich jetzt auch fragen." Überrascht starrte ich ihn an. „Ich bin dir nicht gefolgt. Ich bin einfach nur in den Wald gegangen." sagte ich bestimmt, und ein kleines Grinsen huschte über seine Lippen. „Geht mir genauso. Wir sind uns halt zufällig hier begegnet."

Wow. So gesprächig erlebte man ihn selten. Doch ich konnte es ihm nicht verübeln.. Immerhin war ich die meiste Zeit auch lieber für mich, und schwieg vor mich hin.

„Sieht ganz so aus." säuselte ich, und verschränkte die Arme vor der Brust. Er nickte, und richtete seinen Blick wieder auf den Bach. Schweigend standen wir nun nebeneinander, was die Situation irgendwie unangenehm machte.

Aber was sollte ich schon sagen?

Irgendwann räusperte er sich, und sah mich erwartungsvoll an. „Wie.. wie geht es deiner Wange?" stammelte er und kratzte sich nervös am Hinterkopf. Überrascht sah ich ihm in die Augen.

Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet..

„Ähmm.. ganz gut. Wieso fragst du?" hakte ich perplex nach. Immerhin hatte er doch deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es ihn nicht interessierte, dass er mich beim Kampf verletzt hatte..

Er nickte. „Nur so."

Danach entstand wieder eine unangenehme Stille.
Allerdings machte auch keiner von uns Anstalten, zu gehen. Ich stand einfach nur wortlos neben ihm, und sah dem Wasser dabei zu, wie es friedlich in eine Richtung floss. Dieser Ort.. war wunderschön.

Er war energetisch so rein, und friedlich.
Ich wurde am liebsten die Ewigkeit hier verbringen.

Kane schien es nicht anders zu gehen, denn er starrte ebenfalls wie hypnotisiert auf das Wasser.

Allerdings wurde die friedliche Stille von dem lauten Klingeln meines Handys unterbrochen. Genervt zog ich es aus meiner Hosentasche hervor, und als mir Theodors Gesicht auf meinem Bildschirm entgegen lächelte, nahm ich hastig ab.

„Was gibt's Theo?" fragte ich verwirrt. „Luna, wo bist du?" schoss es zurück. „Im Wald. Ähh an einem Bach.." „Achso.. Finn und ich haben dich gesucht. Adrik lässt jetzt schon alle antanzen.." erklärte er.
„Oh. Alles klar, dann komm ich jetzt." „Gut.. Achso und noch was.. du weißt nicht zufälligerweise, wo Kane steckt? Den finden wir nämlich auch nicht."

Schnell blickte zu Kane herüber, der mich wortlos anstarrte. „Ähh doch. Er ist bei mir.." säuselte ich. „Was? Wieso ist der denn bei dir?" lachte Theo ungläubig. „Sag ich dir später. Wir machen uns sofort auf den Weg." gab ich kurz angebunden zurück, und legte auf. Erwartungsvoll sah ich Kane ins Gesicht. „Die anderen suchen uns. Wir sollen zurück kommen.." „Alles klar."

***

Nach einer weiteren kurzen Versammlung mit Adrik, und einem ausgiebigen Abendessen, war der Tag auch schon wieder zu Ende. Gedankenverloren stand ich auf der Terrasse unserer Holzhütte, während Nyx und Marabel grade drinne eine Kissenschlacht in ihren Pyjamas veranstalteten. Es war ein wunderschöner Abend, und der Sternenhimmel lächelte mir klar entgegen. Überall zirpten Grillen, und hin und wieder sah man eine kleine Fledermaus, die aufgeregt vor unserer Hütte herumflog.

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt