| Kapitel 40 |

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Kapitel 40:
er will nur geliebt werden"
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Sobald ich meine Augen öffnete, und das weiche Bettlaken unter meinen Fingern spürte, begannen stille Tränen aus meinen Augen zu fließen.

„Omg.. sie ist aufgewacht." Erkannte ich Alora's Stimme, und im nächsten Moment hörte ich Schritte, die sich auf mein Bett zubewegten.

„Luna.. wie geht es dir? Ist alles okay?" fragte Yuna mich besorgt, als sie sich an meine Bettkante setzte.
Traurig blickte ich in ihre grünen Augen. Ich hatte es nicht geschafft unseren kleinen Bruder zu überzeugen. „Luna jetzt rede doch mit mir.. was ist passiert verdammt.." hakte sie nochmals nach, als ich ihr nicht antwortete. Plötzlich spürte ich noch ein anderes Augenpaar auf mir. Es war Kane.

Er lehnte an der Wand, und sah mir voller Sorge in die Augen. „Ich.." setzte ich mit zitternder Stimme an. „Ich war bei unserem Bruder.. in der Astralebene. Er hat mich zu sich gerufen."

Yuna's Gesicht schlief ein. „Er hat was?"
Ich nickte. „Was hat er gesagt?" fragte sie.

Ich schloss einen Moment meine Augen, und lies die Tränen laufen. „Er hat mich um einen Gefallen gebeten. Er will, dass ich ihm helfe unseren Vater wieder auferstehen zu lassen." Sie atmete laut aus.
„Das wussten wir ja schon.. hat er gesagt, wieso?"
Ich schüttelte mit dem Kopf. „Ich hab ihm versucht die Augen zu öffnen.."„Lass mich raten, es hat nicht funktioniert?" Ich nickte. „Hat es nicht.."

Langsam setzte ich mich auf, und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich hab versagt.." „Nein. Sag sowas nicht." entgegnete sie mir. „Eben Luna.. ich bin sicher, du hast alles versucht." munterte mich Alora ebenfalls auf. „Aber das war nicht genug.. er steht noch immer unter dem Einfluss unseres Vaters. Er sieht die Wahrheiten nicht. Oder er will sie nicht sehen, keine Ahnung.." seufzte ich deprimiert. Plötzlich verfinsterte sich Yuna's Gesichtsausdruck. „Jetzt weiß er aber, dass du ihm nicht freiwillig dabei helfen wirst.." Ich nickte.

„Ich weiß nicht, was er jetzt machen wird.. aber eins weiß ich.." Ernst sah ich zu Yuna hoch. „Er ist hartnäckig. Er gibt nicht so schnell auf.. Wenn er ein Ziel hat, dann setzt er alles darauf, um es auch zu erreichen. Egal was er dafür tun muss." „Also ist er nicht besser als unser Vater.." stellte Yuna fest. Ich schüttelte mit dem Kopf, und dabei wippten meine braunen Haare hin und her. „So einfach ist das nicht Yuna.. wenn du ihn kennen würdest, würdest du wissen, dass er kein bisschen ist wie unser Vater."

Sie seufzte, und erhob sich von meinem Bett.
„Trotzdem ist er im Moment unser Feind.. denn er will unseren Feind wieder zum Leben erwecken."
Sie warf einen Blick zu Alora. „Kannst du bitte Mr.Mitchell sagen gehen, dass Luna wieder aufgewacht ist?"

„Klaro." schoss es aus Alora, und sie stürmte los.
Bevor sie unsere Hütte verlies, warf sie mir jedoch noch einen schnellen, besorgten Blick zu.

„Wieso hast du sie weggeschickt? Du hättest Mr.Mitchell doch einfach nur ne SMS schreiben müssen.." hakte ich skeptisch nach. „Weil wir jetzt ein ernstes Gespräch führen müssen."

Nervös schluckte ich, und sah verunsichert zu Kane herüber. Doch sein Blick gab mir keine Sicherheit. Denn er wirkte genauso überrascht wie ich.

„Luna.. hör mir gut zu."

Sie beugte sich zu mir herunter, und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, du kennst unseren Bruder besser wie ich, da ihr quasi zusammen aufgewachsen seit. Aber er ist im Moment eine Bedrohung für uns alle.. und vor allem für dich."

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass gleich noch etwas mieses auf mich zukommen würde.

„Was soll das heißen?" wisperte ich leise. „Ich will nur das Beste für dich.." fuhr sie fort. Ich schluckte schwer, und starrte sie perplex an.

„Und ich weiß nicht, was er alles machen wird, um an dich ran zu kommen. Wenn wirklich nur noch du zwischen der Vollendung seines bescheuerten Planes stehst, wird er sicher alles daran setzten, dich in die Hände zu kriegen." „Mag sein.." stammelte ich.

„Deswegen.." „Deswegen?"

„Deswegen Luna, verbiete ich es dir, alleine das Camp zu verlassen. Du wirst nur noch in Begleitung von mindestens einer Person unterwegs sein, und nur dann, wenn es wirklich notwendig ist."

Geschockt starrte ich sie an, und dabei klappte mir meine Kinnlade nach unten. „Was?!" „Es tut mir leid.. aber so ist es für dich am sichersten. Ich kann dich nicht nochmal verlieren.. Und ich kann nicht zulassen, dass unser Vater wieder zum Leben erweckt wird." Ich war so perplex, dass ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Kane ging es ähnlich, dass konnte ich ihm vom Gesicht ablesen.

„Ich meine das nicht böse.. aber wir müssen vorsichtig sein. Immerhin bist du grade diejenige, die am meisten Wert von uns allen für ihn hat."
„Yuna.." japste ich. „Er ist unser Bruder.." „Und? Das hat ihn auch nicht davon abgehalten, mich zu entführen." „Aber er hat dir nicht weh getan." ging ich in Widerspruch. „Das mag sein, aber ich bin mir sicher, dass er auch davor nicht zurückschrecken würde." Ich schloss meinen Mund wieder.

Sie hatte recht. Trotzdem kannte sie ihn nicht.

„Luna er ist im Moment unser Feind, okay?
Er will unseren Vater wieder unter den lebenden haben.." wiederholte sie ernst. „Er will nur geliebt werden.." flüsterte ich traurig. Plötzlich verstummte sie. „Das ist alles, was er jemals wollte. Seine Liebe und Anerkennung.. er hat sie nie bekommen. Doch das hält ihn nicht davon ab, weiter um sie zu kämpfen. Er macht das nicht, aus bösen Absichten.. er macht es, wegen seinen Gefühlen."

Yuna sah mich schweigend an.

„Er ist ein Opfer unseres Vaters.. genau wie wir beide." beendete ich meine Ansprache. Sie seufzte, und nickte schließlich. „Mag ja sein.. aber trotzdem müssen wir aufpassen. Da er ja nun die 1000 Sünden vervollständigt hat, gehe ich davon aus, dass er aufhört mit morden. Aber er ist trotzdem noch gefährlich.. besonders für uns. Immerhin kann er uns durch unser Blutband beobachten."

Ich nickte deprimiert. „Okay.." räusperte sie sich schließlich, und wand sich Kane zu. „Würdest du bitte ein Auge auf sie haben?" Überrascht starrte ich meine große Schwester an.

Als ob ich einen Beschützer brauchen würde..

Er sah sie einen Moment verwundert an, nickte aber schließlich. Sie lächelte zufrieden. „Danke." Danach ging sie zur Tür. Bevor sie jedoch rausging, warf sie mir noch ein leises „Es tut mir leid" entgegen.

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt