| Kapitel 31 |

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Kapitel 31:
auf Büchersuche"
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Wie gebannt starrte ich die Geisterfrau an, die mich eindringlich musterte. „Ich bin gleich wieder da." raunte ich Alora schnell ins Ohr, und ging schließlich auf sie zu. „Ich nehme mal an, dass du zu mir willst.." flüsterte ich so leise, dass die anderen mich nicht hörten, als ich vor ihr zum stehen kam.

Die braunhaarige halb durchsichtige Frau nickte, und ihre blauen Augen fixierten mich.

„Okay.. dann.. was kann ich für dich tun?" fragte ich sie neugierig. „Rette meinen Jungen.." wisperte sie, während sie vollständig verblasste.

Mit offenem Mund stand ich da, und starrte auf die Stelle, an der sie grade eben noch gestanden hatte.

Im Ernst?

„Rette meinen Jungen.. wow. Mehr Infos gabs wohl mal wieder nicht.." faselte ich genervt vor mich her, und drehte mich wieder um, um zu den anderen zurück zu gehen. „Echt klasse.."

———

„Lass uns da rein gehen.." rief Alora aufgeregt, als wir am Nachmittag mit Marabel, Nyx Finn und Theodor durch die Stadt schlenderten, und zeigte auf eine riesige Boutique.

Da sich die ganze Situation mit den Morden wieder beruhigt hatte, wurde die Ausgangssperre aufgehoben, und die Normalität kehrte wieder ein.

„Wir waren doch schon in 2 anderen Boutiquen.." seufzte Theo erschöpft. Alora grinste. „Na und? Aller guten Dinge sind 3.. also hopp hopp." Sie packte mich am Arm, und zog mich hinter sich her.

Widerwillig lies ich mich mit ziehen, und die anderen folgten uns nun ebenfalls.

„Wow.. der Laden ist riesig.." staunte Nyx, die sich ihre langen blauen Haare zu 2 Zöpfen geflochten hatte. Alora nickte begeistert. „Wird Zeit noch mehr Geld loszuwerden.." murmelte sie, und stürmte in die Jeans Abteilung. Seufzend sah ich ihr hinterher.
Eigentlich wollte ich nur in die Stadt, um nochmal in diesen einen Buchladen zu gehen, in dem ich damals das Buch über Spezielle gefunden hatte. Wenn das Glück auf meiner Seite war, war es noch da.

Aber wenn man Alora bei sich hatte, wenn man in die Stadt ging, blieb es nicht nur bei einem Buchladen, den man besuchte. Das war Lektion, die ich heute gelernt hatte. „Schaut mal Girls.. ich hab was geiles gefunden.." hörte ich sie schließlich rufen. Marabel neben mir, grinste und verdrehte die Augen. „Zum shoppen geht ihr nie die Energie aus, oder?" scherzte sie, und ich nickte. „Scheint so."

Daraufhin ging Marabel schließlich auf sie zu, während ich an Ort und Stelle stehen blieb.

Finn trat neben mich, und stupste mich mit seinem Arm an. „Na.. nicht in Shoppinglaune?" Ich zog eine Grimasse. „Wenn wir endlich in den Buchladen gehen, bin ich in Shoppinglaune." erwiderte ich. Er lachte, und ich stimmte mit ein.

Nach ein paar Sekunden verstummte jedoch unser Lachen, und ich erwischte ihn dabei, wie er Marabel immer wieder heimlich anstarrte. Dabei schlug mir eine Welle von Zuneigung entgegen.

Nun war ich diejenige, die ihn mit ihrem Arm anstupste. „Soso.. Marabel also, ja?" zog ich meinen besten Freund auf. Überrascht und ertappt zugleich, sah er mich an. „Was?" entfuhr es ihm. „Du hast schon richtig gehört.." „Oh.. naja.. also.. ich mag sie.. aber- „Ach Finn jetzt komm schon.. ich bin es. Ich kann fühlen, was andere fühlen, schon vergessen? Außerdem kenne ich dich.. und dieser Blick, den du ihr zuwirfst.. Uhh.. der hat es schon ganz schön in sich." zwinkerte ich. Er schluckte und fuhr sich durch seine Haare. „Na schön.. du hast recht. Ja ich hab Gefühle für sie.. sie ist so.. nett und witzig.. und einfach.."„Wunderschön?" warf ich dazwischen. Er nickte. „Ohja.. und wie sie das ist.." Ich grinste.

„Nadann.. häng dich rein, Romeo."

Verunsichert blickte er wieder zu ihr rüber, als sie sich grade lachend vor einem der Spiegel einen knallpinken Rock anhielt.

„Ich weiß nicht.. ich will unsere Freundschaft nicht kaputt machen." sagte er schließlich nach einer Weile. Ich räusperte mich. „Naja also rein zufällig.. ganz rein zufällig.. kann ich dir da behilflich sein. Denn immerhin kann ich auch ihre Gefühle lesen.." setzte ich grinsend an. Sofort huschte Hoffnung in seinen Gesichtsausdruck. „Heißt das etwa.. dass sie.. naja.." „Das sie dich auch ein kleines bisschen mehr mag? Ja. Definitiv." Freudig hielt er sich die Hände vors Gesicht. „Omg.. das ist.." „Total super? Ja, das ist es. Also.. sei mutig. Mach den ersten Schritt. Lad sie zu einem Date ein, oderso.." schlug ich ihm vor.

Er nickte und grübelte vor sich hin.

Plötzlich kam sie lachend wieder zu uns zurück geschlendert, und Finn warf mir einen schnellen „Wehe du sagst was" Blick zu. Grinsend tat ich so, als ich würde ich meinen Mund verschließen und den Schüssel ganz weit weg schmeißen.

„Ahh Leute.. ich gehe mir jetzt diese absolut schöne Jeans kaufen.." sagte Alora voller Aufregung und zeigte auf die schwarzen Mom-Jeans in ihrer Hand. Ich seufzte. „Gehen wir danach dann endlich in den Buchladen?" „Aber natürlich.." rief sie mir zu, während sie zur Kasse vorstürmte. Marabel hatte Recht. Zum shoppen ging ihr nie die Energie aus.

———

Eine halbe Stunde später (man konnte es kaum glauben) standen wir dann tatsächlich vor dem Buchladen. (Endlich!!)

Zufrieden atmete ich aus, und betrat ihn als erste.
Die anderen folgten mir langsam, und ich begrüßte die Kassiererin, die mich freundlich anlächelte.

„Wow.. hier ist es ja cool.." schoss es aus Nyx begeistert. Ich nickte. „Und wie.." Schnell steuerte ich auf die Esoterik Abteilung zu, und hielt Ausschau nach dem Buch, welches ich suchte. Die anderen sahen sich ebenfalls neugierig um. Ich hatte die Hoffnung, dass dieses Buch mich über mich selbst aufklären konnte. Ich dachte zwar die ganze Zeit, dass ich alles über mich und meine Kräfte wusste, doch seit dem Gespräch mit Kane, war mir klar geworden, dass das absolut nicht der Fall war.

Neugierig sah ich die ganzen Reihen durch, in der Hoffnung dass mir das dünne Buch in die Augen springen würde. Und tatsächlich.. -danke Gott an dieser Stelle- fand ich es. Hastig zog ich es aus dem Regal, und überflog den Titel.

„Die Speziellen"
Wenn Hexengene auf Feengene treffen..

Ein zufriedenes Grinsen huschte über mein Gesicht, und diesmal war ich diejenige, die im Shoppingrausch zur Kasse stürmte. Als ich bezahlt hatte, beschlossen wir, wieder zurück zum Camp zu fahren. Immerhin ging die Sonne schon wieder unter, und uns allen taten die Füße weh.

Allen außer Alora wohl gemerkt. Denn sie sah sah kein bisschen erschöpft aus, und redete wie ein Wasserfall über all die coolen Läden in denen wir noch nicht gewesen waren. Wir wollten grade die Ampel überqueren, als plötzlich eine riesige Ansammlung von Menschen über die Straße lief. Überrascht blieben wir alle stehen. Sie hielten Schilder in die Höhe, auf denen Dinge wie „vernichtet die Hexen",wir wollen keine Magie - Schluss mit den Morden" oder „Gott erlaubt keine Sünder" standen. Geschockt starrten wir die wütende Meute an. Das war eine Demonstration.

Sie demonstrierten gegen Hexen und Feen.

Wir warfen uns alle verunsicherte Blicke zu, und schluckten schwer. Plötzlich piepste mein Handy laut auf, und ich zog es aus meiner Hosentasche hervor. Mir wurde eine neue Nachricht von Kane angezeigt, der heute den ganzen Tag bei Mr.Mitchell verbracht hatte. Neugierig öffnete ich sie.

Sie beinhaltete nur 5 Wörter..

„Wir haben eine neue Mission."

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt