Kapitel 4

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„Sebastian, ich... habe eine Frage an dich." Der Butler kniete vor dem Jungen um ihn anzukleiden. „Fragt mich was auch immer Ihr wissen wollt.", lächelte der Mann. „Können Dämon für Menschen Liebe empfinden?" Ciel sah ihn ernst an. „Nein, wir sehen die Menschen nur als Hülle der Seele. Warum fragt Ihr mich das?" Fragend entgegnete Sebastian den Blick, doch der Earl stellte eine Gegenfrage. „Warum hattest du mit einigen Menschen Sex, wenn du dabei keine Liebe fühlst?" Ciels Gesichtsausdruck blieb weiterhin ernst. Er wollte es jetzt wissen. „Nun, wir Dämon haben ein sehr ausgeprägten Sexualtrieb, ob wir nun unsere Gelüste an einem Menschen oder einem weiteren Teufel auslassen, ist uns völlig gleich.", entgegnete ihm der Butler, der nun inne hielt und sich auf die Fragen seines Herrn konzentrierte. Ciel schluckte doch fühlte sich diesmal sicherer, um seine letzte quälende Frage in seinem Kopf zu stellen.

„Würdest du wirklich alles tun, was ich dir befehle?"

Sebastian sah ihn an und wusste sofort, was er damit meinte. Seine Augen leuchten begierig auf. Seine Zähne wurden länger und das Lächeln immer breiter. „Ich werde alles tun, was auch immer Ihr verlangt.~" Der Dämon strich die nackten Beine seines Herrn nach oben und drückte den in Nachthemd bekleidete Earl in das Bett hinter ihnen. „Ihr müsst es nur aussprechen, Euren tiefsten Wunsch~." Ciel keuchte auf. Wenn er es nicht aus wahrer Liebe fühlen würde, so will er es durch einen Befehl spüren. Seine Liebe zu diesem Teufel, die immer größer wurde, kann er nicht mehr abstreiten. Der Junge begehrte seinen Butler und will, um den Schmerz zu umgehen, mehr von ihm. Ciel sah Sebastian lustvoll an und packte ihn an der Krawatte. „Ich will es."

Schweißgebadet schreckte der Earl von seinem tiefen Schlaf auf und versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. //Was war das für ein Traum? // Er hielt sich den Kopf und sah zu der Uhr, welche an der Wand hing, welche drei Uhr schlug. Ciel wusste, dass er unter diesen Umständen nicht mehr schlafen konnte. Der Junge hielt sich sein Auge, in dem sich das Zeichen des Paktes befand und rief so seinen Butler zu sich. „Komm, Sebastian." Nur wenige Sekunden verblieben und der Mann erschien klopfend mit einem Kerzenständer in der Hand an der Tür. „Junger Herr, warum seid Ihr bereits wach?" Langsam erkannte er, dass sein Herr mit Schweiß bedeckt in seinem Bett saß. Die Haare waren zerzaust und sein Blick noch immer leicht zerstreut. „Ich will mich baden.", versuchte der Earl gelassen zu wirken, doch er selbst hörte das Zittern in seiner Stimme. Es war sehr lange her, als er sich zuletzt so fühlte. Vor drei Jahren, als seine Familie in den Flammen starb, den Dämon zu sich rief und schlussendlich den Packt mit diesem schloss.

„Junger Herr, gestattet Ihr mir eine Frage?", sprach Sebastian und stelle den Kerzenständer auf den Nachttisch ab. Ciel nickte, erhob sich und ging mit dem Teufel in das Badezimmer nebenan. „Ihr seht seit zwei Tagen nicht besonders gesund aus, bedrückt Euch etwas? Kann ich Euch behilflich sein?" Der Butler füllte die Wanne mit Wasser und blickte zu seinem Herrn, welche ihn dabei beobachtet hatte. //Sollte ich ihm davon erzählen? // „Ich.. ich.." Der Earl biss sich auf die Unterlippe und blickte auf die Seite. „Es ist nichts." Wie sehr würde er sich eine Umarmung von seinem Butler wünschen, doch sein Stolz verweigerte dies. Er durfte sich dem Mann nicht hingeben und dabei Schwäche zeigen. Er stieg in die Wanne und wusch sich den Schweiß von seiner Haut. Ciel schickte seinen Butler an die Tür, damit er sich selbst waschen konnte. Hin und wieder tat er dies allein. Er hatte das Gefühl, wenn Sebastian ihn berühren würde, würde etwas Ungewolltes passieren. Das konnte er nicht riskieren. Sebastian beobachtete seinen Herrn, während dieser sich wusch. Ihm gefiel die blasse Haut des Jungen, welche keine Makel hatte. Wie gern würde er diese ohne Handschuhe berühren. Nicht nur das...

Er erwischte sich selbst so etwas gedacht zu haben und versuchte diese Gedanken auszublenden. Das erwies sich als schwierig, zumal sein Herr nackt aus der Wanne stieg und sich nun vor ihm abtrocknete. Ein Schritt würde genügen und er konnte dessen Hintereingang betrachten, als der Junge sich bückte. „Ich bringe Euch ein Nachthemd." Sebastian erkannte selbst, dass er diese Situation verlassen musste. Als er zurück kam kleidete er seinen Herrn ein und brachte ihn nun zu Bett.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt