Kapitel 154

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Die Nacht war kräftezerrend. Die Zwillinge hielten die Eltern auf trapp, denn sie schrien und jammerten sehr viel. Mal hatten sie Hunger, mal sehnten sie sich nach Aufmerksamkeit. Sebastian versuchte sein Bestes um Ciel die nötige Ruhe zu geben, welche er brauchte, doch dass erwies sich als schwierig. Der junge Dämon kam, kaum zur ruhe und war die restliche Nacht wach. Mit Libaal und Laaranl im Arm saß er auf dem Bett und starrte in die Leere. Das erkannte Sebastian am nächsten Morgen und sah besorgt zu seinem Geliebten. „Ciel, konntest du gar nicht schlafen?" Der angesprochene schüttelte den Kopf. Langsam rutschte er an die Bettkannte und legte die Kinder in das Bett zurück. Seine Beine fühlten sich bei jedem Schritt schwammig an. Sie zitterten leicht, was das Laufen erschwerte. „Ciel warte bitte." Der Herrscher ging aus dem Zimmer und lief in das Gästezimmer, in dem Manakim lag. „Aufwachen, Onkel. Babysitten ist angesagt." Manakim erhob sich sofort und sah zu Sebastian. „Ist in alles in Ordnung?" „Ciel hatte eine harte Nacht. Er muss sich unbedingt ausruhen, also wirst du auf die Kleinen aufpassen, bekommst du das hin?" Manakim lächelte. „Ja, klar." „Ich bringe sie dir runter. Sie sind bereits gefüttert und umgezogen worden. Falls doch etwas ist kannst du mich holen."

Während Manakim nach unten ging und ein paar Decken ausbreitete, nahm Sebastian die Zwillinge an sich und ging nach unten. Sanft legte er die Beiden auf das Polster ab und hauchte jedem einen Kuss auf die Stirn. „Danke, Manakim. Ich möchte Ciel im Augenblick einfach nicht allein lassen." „Alles gut, Asmodeus. Ich passe sehr gern auf, auch wenn sie so klein sind." Sebastian lächelte und ging wieder nach oben. Ciel saß mittlerweile wieder auf der Bettkante. „Leg dich hin, Liebster." Der Herrscher kam auf den jungen Dämon zu und legte ihn in die Kissen. Mit der Decke deckte er ihn zu und setzte sich selbst neben ihm in das Bett. Wie vom selbst suchte Ciel nach der Körperwärme, nach der er sich sehnte. Er legte seinen Kopf auf den Oberschenkel seines Mannes und schloss seine Augen. Sebastian lächelte davon und streichelte etwas das Haar seines Geliebten. „Ruh dich gut aus." Während Ciel schlief arbeitete der Herrscher an seinem Laptop. Er bearbeitete einige Dokumente und verkündete stolz, dass die Zwillinge geboren worden waren.

Das zeigte es sich als sehr positiv, denn die Neuigkeit war schon sehr bald in den Nachrichten. Doch trotz alledem spürte Sebastian den unruhigen Schlaf, welchen Ciel hatte. Die Schmerzen quälten ihn noch immer und sein Becken brannte wie die Hölle. Die Geburt der Zwillinge war ganz anders als die, welche er mit Thalon erlebt hatte. Die Geburt seines Sohnes war kräftezerrend, jedoch schnell vorbei. Bei den Zwillingen allerdings lag Ciel lange in den Wehen. Er konnte nur das Stehen erdulden und die Dämonen ließen sich Zeit. Erst nach Stunden bahnten sie sich ihren weg und kamen auf die Welt. Noch immer konnte Ciel die Babys spüren. Der Schmerz aber auch die Leichtigkeit. Jedes Mal, wenn er sich bewegte, fuhr ein blitzartiger Schmerz durch seinen Körper. Erst nach vielen ruhigen Minuten, in dem er das Tastaturtippen des Herrschers hörte und das Streicheln durch sein Haar spürte, konnte er etwas Schlaf finden.

Sebastian bemerkte unlängst wie Ciel sich fühlte und versuchte ihm so viel Comfort zu geben, wie er konnte. Er wusste, welche Schmerzen sein Liebster hatte und konnte somit nachvollziehen, wie dieser sich fühlte. Für ihn selbst war die Sorge groß, als die Geburt begann. Sie traf früher als geplant ein, was ihn schockierte, doch er wusste, dass es an dem Streit zwischen ihnen lag. Die Tatsache, dass Ciel jedoch die Geburt im Stehen wollte, überraschte ihm etwas. Es war nicht üblich, so einen Akt im Stehen zu vollziehen, doch er wollte es so angenehm wie möglich für seinen Geliebten haben. Die Sorge stieg jedoch, als er für Stunden an dem Geländer stand und die Wehen über sich ergehen ließ. Sebastian hatte sich bereits auf den Boden gesetzt und war bereit, wenn es so weit war. Das Gewicht seines Kindes in den Armen zuhalten, als es langsam den Weg nach draußen fand, war überwältigend für ihn. Es war warm und von dem schwarzen Sekret überzogen. Es war keineswegs ekelerregend, sondern einfach ein Wunder. Dieses Gefühl, das Kind zu berühren, in der Sekunde, als es die Welt betrat, dieses Gefühl wollte er noch öfters fühlen.

Als er die beiden Kinder sah, wusste er einfach, dass sie besonders waren. Die weiche Haut und das Aussehen. Sowohl gleich als auch verschieden. Die gleiche Größe und die gleichen Gesichtsausdrücke, doch Haar und Augen verschieden. Für den Herrscher einfach perfekt. Die Reaktion auch von seinem besten Freund, erwärmte sein Herz. Die leuchtenden Augen und das Lächeln in seinem Gesicht waren einfach schön anzusehen. Erneut Onkel zu sein freute ihn sehr und erfüllte ihn erneut mit Ehre. Jetzt auf die Kinder aufzupassen, freute ihn sehr und wusste das Vertrauen in ihn zu schätzen. Nun konnten sich alle von der anstrengenden Nacht erholen.

Mal sehen, wie Thalon auf seine Geschwister reagieren wird.

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Hey, sry dass ewig nichts kam, doch ich habe aktuell privat viel am laufen. Ich bemühe mich weiter zu schreiben. Ich danke, an alle die sich Sorgen gemacht haben, mir geht es gut :) Allerdings finde ich schade, wenn Leute mich spamen und fragen wann es weiter geht und quasi einen Unterdruck setzen. Ich weiß, wie es ist wenn man will, dass etwas weiter geht, doch bitte habt etwas Geduld. Ich glaube dazu muss ich nicht weiter was sagen. Hab euch alle gern und danke, dass ihr meine Geschichten lest und so tolle Kommentare schreibt! <3

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt