Kapitel 149

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„Was gesehen?" Sebastian schlug mit seiner Hand auf den Tisch. „Was gesehen?! Ich habe auch etwas gesehen. Du wärst mir schon wieder fast verreckt!" Manakim hielt den Dämon an der Schulter fest. „Asmodeus, denk an deine Aussprache." „Du kannst mich mal! Und du." Er deutete mit leuchtenden Augen auf Ciel. „Du erklärst mir jetzt was hier los ist! Nochmal mach ich das nicht mit. Ich kann dich kaum aus den Augen lassen." Der junge Dämon zuckte für einen Moment zusammen, da Sebastian so aus der Haut fuhr. Er dachte nach, ob er nun wirklich Sebastian davon erzählen sollte oder nicht. Wenn er das tat, wusste er, dass Sebastian ihm alles unterbinden würde. Es war seine Rache, also wollte er es auch allein erledigen. Doch war das klug, zumal er schwanger war?

„Wenn du dich nicht beruhigst, erzähl ich dir gar nichts. Ich kann wohl kaum was dafür, dass Dinge passieren." „Er hat recht, Asmodeus. Beruh-" Doch ehe Manakim etwas dazu sagen konnte schlug Sebastian gegen die Tür der Veranda und war außer sich vor Wut. Er wusste selbst, dass er zu weit ging, doch er konnte seine Emotionen nicht unterdrücken. Ciel fotografierte die Oberfläche des Tisches und wischte mit einem Tuch das gezeichnete auf die Seite. Er wusste, dass Sebastian noch immer einen Schock hatte und er eine Aufklärung verdiente, doch er musste allein handeln. Es war so, als hätte man ihm eine wichtige Aufgabe gegeben. Als Manakim sich dem Herrscher zuwandte ging Ciel in sein Zimmer und schrieb alles von seinem Telefon auf einige Papierstücke, um es bildlicher vor sich zu haben. Dies benötigte genügend Zeit, damit sich Sebastian wieder sammeln konnte. So naiv wie dieser in diesem Augenblick war, glaubte er Ciel mit der Aussage: „Ich erzähle dir alles morgen, wenn du einen klareren Kopf hast."

Denn unmittelbar, nachdem Sebastian eingeschlafen war, zog sich Ciel um und packte eine Tasche mit Kleidung für sich und Thalon. Mit einem der Schlüssel von den Wagen des Herrschers, verließ er das Anwesen und stieg in ein dunkelblaues Auto. Bisher ist Ciel nur ein einziges Mal damit gefahren, doch dieser Moment erforderte nun sein Können. Nach einigen Versuchen gelang es ihm das Gefährt zu starten und in die nächste Stadt zu fahren, in welcher sich Nirraven befand. Dieser war verwundert den jungen Dämon vor seiner Tür vorzufinden, noch mehr, als dieser seinen Sohn einforderte. Als Thalon sich in den Armen seiner Mutter befand verließ Ciel mit hoher Geschwindigkeit die Stadt und fuhr ins Außerhalb. Mit jedem Meter wurde er sicherer und wusste den Wagen zu bändigen. Auf dem weiteren Weg erklärte er seinem Sohn, dass sie seinen Onkel besuchen würden, da er etwas wichtiges zu erledige hatte. In einem abgelegenen Ort von Ruinen, versteckte er das Auto und nahm sowohl Thalon als auch die Tasche an sich und übertrat im nächsten Abschnitt die Welt der Menschen. Nach vielen Nachforschungen gelang es Ciel herauszufinden, wie er diese betreten konnte.

Als sie die andere Welt betraten, standen sie bereits vor seinem Anwesen, dort wo er hinwollte. Ohne zu zögern, ging er in das Gebäude und ging in die oberen Zimmer. Bevor Mey-Rin oder Finnian einen verdacht schöpfen konnten öffnete er das Zimmer, in welches sich Bard befand und weckte ihn unsanft auf. „Mhh.. lass mich noch etwas schlafen..." „Bard, steh auf. Ich brauche dich." Abrupt setzte sich der Koch auf und sah den Earl überrascht an. „Ciel? Was machst du hier? Und Thalon? Er ist gewachsen! B-bist du wieder schwanger?" Tausend Fragen ploppten in den Soldaten auf. „Genug der Fragen, Bard. Ich verspreche dir ich werde dir alles erklären, wenn ich die Zeit habe, aber ich brauche dich jetzt." Der Koch erhob sich. „Was ist los?" „Kannst du auf Thalon aufpassen? Es ist alles in der Tasche, was er braucht. Er darf kein Menschenessen zu sich nehmen, sonst gibt es nichts zu beachten. Er weiß, dass er hier ist aber nicht genau warum. Ich sagte ihm, dass wir dich besuchen würden und ich noch etwas erledigen muss." „In Ordnung, auch wenn das ziemlich verrückt ist. Wie ernst ist die Lage?" Ciel lachte leicht. „Nun, mir bleibt nicht viel Zeit, denn Sebastian wird nach mir suchen." In diesem Moment fiel Bard die Kinnlade runter. „Er sucht dich?!" „Bis dann Bard." Er küsste ihm auf die Wange und verschwand.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt