Kapitel 129

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Manakim ritt eine gewisse Zeit über verschiedene Gegenden. Über Täler, Hügel und auch andere Städte die über Sebastians Land hinausragte. Sein Gefühl lag noch immer an den Flüchen. Schon am Anfang, an Ciels Ankunft, legten sie Hand an ihm an, warum sollte es jetzt anders sein? Er konnte nicht warten. Er musste selbst nach ihm sehen. Er wollte nicht wieder einen Ausbruch von Sebastians Kräfte miterleben. Ciel war derjenige, der den Herrscher eine andere Sicht der Dinge ermöglichte und ihn verändert hatte. Das Volk wünschte sich Frieden, doch diesen wollte Sebastian ihnen nicht geben. Die Dämonen hatten Sorgen ihn aus den Gründen überhaupt anerkennen zu können, doch er war nun mal als Herrscher geboren worden. Es dauerte seine Zeit, bis Sebastian klarer im Kopf war. Nur durch Ciel, doch noch immer hatte er ein ungutes Gefühl. Sebastian hatte nicht mit voller Kraft gegen Owytial gekämpft. Wie oft hatte er ihn bekämpft und ihn triumphiert.

Gerade als Manakim den Rückweg antreten wollte, erkannte er das zerstörte Dorf der Flüche. Einige Teile brannten noch immer im Höllenfeuer. Er stieg von Parzival ab und versteckte sich hinter einigen Ruinen. Nun erkannte er jemanden, nein sogar zwei Gestalten. Manakim weitete seine Augen, als er erkannte, dass Ciel vor Owytial kniete. In Ketten gelegt und von Blut bedeckt. Er hörte, wie sie sich anschrien und der Fluch dem Jungen schlussendlich eine verpasste. Manakim wusste, dass er jetzt nicht eingreifen konnte, er musste das richtige tun und Sebastian Bericht erstatten, auch wenn es dauern würde, bis er ihn erreichte. Schnell stieg er wieder auf sein Ross auf und trat den Heimritt an.

Sebastian hatte die Tage über ungeduldig gewartet. Irhiadhzial hatte im Schatten nach Anhaltspunkten gesucht und konnte nun endlich Bericht erstatten. „Es war ein Fluch. Es ist eine Barriere offen, wozu sie fähig sind das Anwesen zu betreten, so wie es bei Azamir der Fall war." „Wer ist es?" „Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, Herrscher. Ihr solltet auf Manakim warten, um sicher zu gehen." Sebastian war ungeduldig. Für ihn gab es nur die Option nach seinem Ciel zu suchen, doch Irhiadhzial hatte recht. Er musste sich gedulden. Er durfte nicht so handeln, wie er es früher getan hatte. Thalon vermisste Ciel. Er hing an Sebastian und fühlte sich einsam. Wann konnte er endlich seine Mama wieder sehen? Es war schon so lange her. Er weinte, egal wie oft Sebastian ihn tröstete. Es half ihm und er liebte seinen Vater, doch Ciel ging so abrupt.

Während Manakim sich auf den Weg machte und Sebastian ungeduldig wartete, fragte Owytial Ciel erneut einige Fragen. „Sprich endlich. Wie ist dein Name." „Ciel." „Ciel also... was bist du wirklich? Ein echter Dämon sicherlich nicht." Der Junge hatte sich mittlerweile auf den Boden gelegt. Sowohl seine Wunden als auch sein Bauch schmerzte. „Ich war ein Mensch, wenn du's genau wissen willst. Der Herrscher hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin." Owytails Augen leuchteten vor Neugierde. „Er hat dich zu einem Dämon gemacht, dass bedeutet ja... wie bist du zu Asmodeus gekommen?" Ciel schloss seine Augen. Eigentlich hatte er keine Lust diesem Fluch sein Privatleben zu erzählen, doch er hatte wohl keine Wahl, denn die Schmerzen in seinem Bauch sind nur schwer auszuhalten. Er fühlte, wie er schwächer, aufgrund der Schwangerschaft, wurde. „Meine Familie wurde ermordet. Ich wurde vergewaltigt und gebrandmarkt. Wie du sah auch ich nur die Rache als Ausweg und schloss einen Pakt mit dem Teufel. Das war er. Ich nahm meinen Posten als Earl und Wachhund der König an und arbeitete auf meine Rache hin. Es vergingen viele Jahre, bis ich mich in ihn verliebte und er tatsächlich in mich." Owytial hörte interessiert zu. „Er markierte mich und machte mich zu seinem Omega. Mit der ersten Heat kam auch die erste Schwangerschaft, allerdings auch die erste Fehlgeburt." 

„Wie hast du das als Mensch überlebt? Niemals hätte das gelingen können." „Ich wurde ein zweites Mal schwanger. Mit ihm wurde ich zu einem Dämon. Zufrieden?" Der Dämon lehnte sich zurück. „Ich will mehr von dir wissen. Wie war deine erste Geburt?" Ciel seufzte. Zu einem, weil er nicht mehr erzählen wollte und zum anderen, da ihm schlecht wurde. „Hör zu, Owytial. Du willst alles wissen? Ich bin ein schwacher Dämon. Ich habe noch immer menschliche Züge in mir. Das Kind in mir zerrt von meiner Energie, wenn du mich weiterhin lebend willst, solltest du dir überlegen, was du tust." Ciel redete streng. „Bei meiner ersten Geburt verlor ich mein Bewusstsein und hatte Monate lang keine nötige Kraft. Ich schlief und konnte mich kaum bewegen. Was willst du denn noch wissen?"

Ciel war genervt von dem Fluch und wollte endlich hier weg. Owytail hatte den Drang dem Jungen eines überzubraten, doch er hielt sich zurück. Er erhob sich und ging. Das wäre wohl seine Chance gewesen, doch er konnte sich nicht rühren.

Endlich erreichte Manakim den Thron des Herrschers und fiel vor ihm auf die Knie. Er atmete schnell und versuchte zu sprechen. „...Owytial...hah... Dorf der Flüche... Ciel." Sebastian erhob sich augenblicklich. „Sag das nochmal." Manakim erhob sich. „Ich habe ihn gefunden. Owytial hält ihn gefangen. Er ist in Ketten gelegt. Beide sind im Dorf der Flüche." Sofort nahm er Thalon und übergab ihn Manakim in die Arme. Er stieg auf Razor auf und Ritt los. Manakim konnte nichts mehr dazu äußern. Sebastian verschwand zu schnell und trieb sein Ross in einem hohen Tempo an. Es hatte sich also bewahrheitet. Alles in ihm kochte vor Wut. Seine Augen leuchteten auf und die Zähne blitzten bereits hervor. Lange wird er sich wohl nicht zurückhalten können.

„Eigentlich sollte ich wohl Mitleid mit dir haben, jetzt da ich deine Geschichte kenne, doch dann dachte ich mir." Owytial tauchte wieder auf und zerrte an den Ketten des Jungen und zwang ihn so wieder auf die Knie zu gehen. „Ich sollte dich wohl von deinem Leid erlösen." Er grinste und hatte ein Schwert in der Hand, welches er geholt hatte.

Plötzlich fiel Ciel zu Boden und Owytial stolperte einige Schritte nach hinten. Er fühlte einen großen Schmerz in seinem rechten Arm und erkannte seinen diesen, welcher am Boden lag. Blut lief ihn großen Mengen an ihm hinunter. Owytail weitete seine Augen und erkannte Sebastian wenige Meter vor ihm. Er war in seiner wahren Gestalt und raste nur vor Wut. Sein Atem ging schnell und seine Augen loderten.

„...Owytail...!", knurrte er. 

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Jetzt gehts los <~<

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt