Kapitel 41

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Nachdem Sebastian sich seinen weiteren Arbeiten gewidmet hatte, lief Ciel zu Bard. "Bard, wenn du fertig bist, dann komm nach draußen." Der Earl setzte sich in den Garten mit einer Flasche Brandy und zwei Gläsern. Der Koch ließ ihn nicht lange warten und kam nach einigen Minuten dazu. Er lächelte, als er den Alkohol sah. „Welchen Anlass haben wir?" Ciel schmunzelte. „Ich möchte dir.. etwas erzählen und wenn ich das tue, wirst du das brauchen." Verdutzt sah Bard den Jungen an, setzte sich neben ihn. „Um was geht es denn?"

Der Earl füllte die Gläser und nahm eines davon in die Hand. „Alles was ich dir jetzt sage, darfst du niemals weiter erzählen, sonst kostet dich das dein Leben. Hast du das verstanden?" Der Koch nahm einen Schluck und drehte sich mehr zu dem Jungen hin. //Was wird er mir denn jetzt erzählen?// „In Ordnung.." Ciel lächelte sanft und nickte. „Hast du dir jemals Sebastian angeschaut und gedacht, dass ist unmenschlich?" Bard überlegte und zündete sich dabei eine Zigarette an.

„Ja, manchmal schon. Er ist zu perfekt, in allem. Deswegen himmelt Mey-Rin ihn wahrscheinlich auch immer an.. er ist so riesig, woher kommt er überhaupt?" Ciel atmete durch. „Du liegst damit richtig, Bard." Langsam öffnete er die Schleife der Augenklappe und nahm diese vom Gesicht. Vorsichtig öffnete er das Auge und sah den Koch in die Augen. Das große Vertragsmal schimmerte in der Sonne.
Bards Augen weiteten sich.

„Das Mal.. des Teufels.."

„Du musst wissen, das meine Vergangenheit fast meinen Tot gekostet hatte. Mit letzter Kraft habe ich einen Teufel gerufen, um Rache an Diejenigen aus zu üben, die es wagen meinen Namen in den Schmutz zu ziehen.. es blieb nur ein Vertrag mit einem Teufel, um das zu ermöglichen."
Ciel rechnete mit einem aufgebrachten Mann, doch dieser blieb erstaunlicherweise sehr ruhig.

„Der Teufel.. ist das?.. ist das Sebastian?" Der Earl nickte. „Ja, seit mehreren Jahren ist Sebastian, mein Butler, der Teufel an meiner Seite." „Wow.. damit habe ich nicht gerechnet." Bard nahm einen weiteren Schluck und dachte nach.
„Ist er der Grund, warum du du krank bist?" Ciel schmunzelte.
„Nein, das ist ein anderer Grund. Sebastian würde mir niemals weh tun. Naja.. wenn dann unbeabsichtigt. Ich liebe ihn und tatsächlich liebt er mich auch.."

Bard lächelte. „Ich bin mir sicher, dass es nicht leicht ist so ein Geheimnis zu bewahren.. danke, dass du mir das anvertraut hast.. jetzt verstehe ich auch, dass ich es nicht weiter sagen darf.. doch.. wenn es nicht Sebastian ist, welcher dich krank macht, was ist es dann?"
„Es könnte etwas viel auf einmal sein, bist du sicher, dass du das hören willst?"
Bard nickte. „Jetzt erst recht, dass heißt, wenn du es mir sagen willst.."

Ciel schmunzelte. „In Ordnung.. als ich das erste Mal mit Sebastian geschlafen hatte.." Der Earl knöpfte sein Hemd etwas auf. „Da ist er seinem Instinkt gefolgt.. und hat mich markiert." Der Junge deutete in diesem Moment auf eine kleine Bissspur an seinem Hals. „Das führte dazu, dass er sich an mich gebunden hat und ich nun ein Omega bin."
Bard hörte ruhig zu, um alles verstehen zu können. Das spürte Ciel, endlich konnte er mit jemanden vernünftig darüber sprechen.

„Was bedeutet das ein Omega?"
„In meinen Körper haben sich Pheromone gebildet. Das führte dazu, dass ich gewachsen bin und.. ich nun in der Lage bin.. Kinder.. zu gebären.." Bard sah ihn überrascht an. „Davon.. hatte ich mal gelesen.. ich habe es immer für Schwarzmalerei gehalten.. ist es wahr, dass die Heat so schlimm ist?" Ciel lächelte, als er hörte dass Bard wirklich Interesse zeigte.
„In etwa.. man ist kaum Herr seiner Sinne.. und sich als Mensch mit einem Dämon anzulegen ist ganz schön gefährlich.", Ciel lachte leicht und zeigte die große Bisswunde an seiner Schulter. Man konnte deutlich die Zahnabdrücke und die Tiefe der Wunde sehen.
„Oh.. mein.. Gott.." Bard trank das Glas aus und starrte förmlich auf die Schulter. „Das sieht übel aus.. Tut es noch weh?"

Ciel schmunzelte. „Nein. Es sieht schlimmer aus, als es ist. In dem Moment habe ich es kaum wahrgenommen. Willst du es berühren?" Der Koch nickte eifrig und fühlte vorsichtig die Wölbungen in der Haut des Jungen. „Wow.. interessant." Bard hatte nun ein breites Grinsen im Gesicht. Es gefiel ihn offensichtlich über so etwas zu reden. Ciel hingegen war einfach froh, dass Bard all das locker aufnahm.

„Es gibt noch etwas, was ich dir sagen muss, Bard." „Was könnte das denn topen?", lachte er.
„Als ich mit Sebastian in China war.. überrumpelte mich meine Heat.. wir hatten kaum Kontrolle darüber und.. es ist alles nicht so einfach.. ich bin auch noch gar nicht bereit dafür, geschweige denn weiß ich nicht mal ob ich es je sein werde-" Der Koch legte seine Hand kurz auf die des Jungen. „Ciel. Sag es einfach."

„Weißt du noch, als du in der Küche den Scherz gemacht hattest, dass ich Schwanger sei? Nun, es ist kein Scherz.. ich bin wirklich schwanger." Bards Mund viel ihm auf und seine Augen wurden immer größer. „Kein Scherz?" Ciel schüttelte den Kopf. „Nein, kein Scherz. Es ist die Wahrheit.. und ich bin immer noch nicht bereit dafür."

Der Koch lächelte verständnisvoll. „Danke, Ciel. Es bedeutet mir viel, dass du mir das erzählt hast. Ich werde von nun an für dich da sein, als Bester Freund natürlich!" Er lächelte breit und Ciel konnte nicht anders als auch zu lächeln. Es viel ihm eine große Last ab, als er erkannte, dass er nun tatsächlich einen wahren Freund gefunden hatte.
„Eine Frage habe ich aber noch.."
Ciel sah auf. „Du darfst alles fragen."

„Wie schnell kannst du Sebastian rufen, dass er hier auftaucht?" Ciel grinste. „Wollen wir es ausprobieren?"
„Ja!"
Der Earl strich sich über das Auge und murmelte: „Komm, Sebastian."
In wenigen Sekunden stand der Teufel vor den Beiden. Bard staunte.

„Du bist.. tatsächlich ein Teufel." Sebastian grinste. „Also weißt du es?"
Der Koch nickte. „Mir kam an dir schon immer etwas spanisch vor.. aber.. auch wenn das gerade eine wahnsinnige Wucht für mich war, freue ich mich für Euch beiden. Allerdings solltet ihr es den anderen auch sagen. Zumindest, dass ihr zusammen seid. Ich habe euch gestern gehört.. Mey-Rins Zimmer ist nicht weit.. von deinem Sebastian.." Bard wurde rot, als er das sagte. Ciel wurde ebenfalls rot.

„Wir sagen es ihnen bald.. nur nicht heute.. das war echt zu viel. Erst Lizzy.. dann die Überwindung dir das zu sagen.."
Bard lächelte. „Mach dir darüber keine Gedanken. Ich bin auf deiner Seite. Ich wäre ja blöd alles aufs Spiel zu setzten, ohne meinen Saufkompanen." Beide lachten und Sebastian sah zwischen den Beiden her.
„Wenn Ihr mich jetzt entschuldigt, ich werde wieder in die Küche gehen."
Damit gab der Butler dem Earl einen Kuss und drehte sich um.
„Ach ja, Bard. Das nächste Mal solltest du nicht mehr an meiner Tür lauschen."
Bard lief rot an, denn er fühlte sich ertappt.

„So ist das also.", entgegnete Ciel grinsend.
„Nein, so.. so war das gar nicht!"

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt