Kapitel 76

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Ciel konnte die Nacht nicht schlafen. Wie auch? Alles tat ihm weh. Bard hatte die letzte Nacht für ihn auf den Boden geschlafen. Ciel gab es schnell auf zu schlafen und verließ das Zimmer. Er wusste nicht, wo Sebastian war, doch das war ihm in diesem Moment egal. Er ging in das Schlafzimmer. Alles war wieder wie vorher. Das Bett stand in der Mitte, das Gitter an der Decke war verschwunden und das Regal war wieder leer. Ciel ließ die Decke fallen und war nun nackt. Er ging an seinen Schrank, um frische Kleider zu holen. Sebastian saß an der Bettkannte. Ciel konnte seinen Blick auf ihm spüren. Die Wunden auf seiner Haut waren tief. Bard hatte wohl recht, es werden Narben verbleiben. „Ciel, können wir reden?" Der Earl ignorierte den Butler und ging mit der Kleidung in das Badezimmer. Dort ließ er sich ein Bad ein. Durch den plötzlichen Stress hatte er Schmerzen im Bauch. Er wollte sich beruhigen, denn das Kind solle deswegen keinen Schaden erleiden.

Als der Junge aus der Wanne stieg und sich frische Kleidung anzog, ging er wieder in das Zimmer zurück, in welchen Sebastian war. „Ciel.. bitte." „Was willst du?" Der Butler blickte den Jungen an. „Lass mich es dir erklären.. bitte." Ciel wollte dem Teufel eigentlich nicht zuhören. Er war noch zu verletzt, doch wenn er es jetzt nicht tat, müsst er es später tun. Er lehnte sich gegen den Schrank und war so gegenüber dem Mann. „Ich höre." Sebastian blickte den Earl an. „Ich.. bin in mein altes Muster gefallen. Ich habe mich an die alten Zeiten erinnert, in welchen ich die Sub geschlagen hatte, um meine eigene Lust zu kontrollieren. Es.. tut mir Leid.. ich.. ich bin der Dämon der Lust und des Zorns.. es war nie meine Absicht dich so zu verletzten. Ich werde es nie wieder tun. Ich werde nie wieder meine Hand gegen dich erheben, wenn es nicht dein Wunsch ist.." „Du bist der Dämon des Zorns und der Lust?" Sebastian sah auf. „Ja.. ich habe es mir eigentlich nicht anmerken lassen, doch bei dir werde ich schwach." „Ich kenne deinen Namen, Sebastian. //Ich habe in einem Buch darüber gelesen.. dass er nicht Satan ist, dass wusste ich nun.. // „Du bist A-" „Sprich ihn nicht aus." Ciel sah Sebastian an. „Ich habe dir vertraut. Ich habe mich selbst gezwungen, damit du deine verzweifelte Lust entfalten kannst. Doch hätte ich gewusst, dass du mich derartig schlagen würdest.. hätte ich nie.." „Es tut mir leid. Es.."

Ciel sah Sebastian an und seufzte. „Hör zu. Es fällt mir schwer dir nicht zu verzeihen, ich liebe dich nach wie vor, natürlich hätte ich mich vorher äußern sollen, es ist also nicht nur deine Schuld. Ich brauche dennoch Zeit, um das zu verarbeiten." Der Teufel nickte. „Ciel, ich liebe dich. Bitte vergiss das nicht." „Ich liebe dich auch, wie könnte es anders sein? Ich.. ich wollte Derjenige für dich sein, dein Sub mit dem du dein Fetisch ausleben kannst, doch ich hatte das Gefühl, dass ich dir nicht genug bin. Ich hatte Angst, dass du in der Hölle jemanden dafür findest, ich wollte dich davon überzeugen, dass du nur mich nimmst." Sebastian war schockiert. „Deshalb hast du das zugelassen? Ciel, du bist mir genug. Mehr als das, es gibt nur dich und keinen anderen. Nie würde ich das tun, bitte denk nie wieder so darüber. Ich werde alles tun, was dir gefällt und nicht was mir gefällt.." Stumm lief eine Träne an Ciels Wange hinunter. Er fühlte sich nun selbst etwas schuldig. Sie hätten darüber sprechen sollen. „Ich werde dir nie wieder weh tun, Ciel. Im Gegenzug erzählst du mir deine Gedanken, damit so etwas nie wieder passieren wird." Sebastian streckte eine Hand nach dem Jungen aus. Zögernd nahm Ciel die Hand des Teufels entgegen, welcher ihn daraufhin an sich zog. Sie umarmten sich fest.

„Es tut mir leid, Sebastian." „Mir auch, Ciel. Tut es noch sehr weh?" Ciel nickte. „Lässt du es mich ansehen?" Langsam drehte der Junge sich um und ließ seine Hose fallen. Sebastian erkannte die Striemen und strich sanft über diese. Er beugte sich nach unten und küsste jede einzelne davon. Ciel wurde leicht rot, zog jedoch wieder seine Hose an. „Lass uns heute die ungeklärten Sachen klären, damit so etwas nie wieder vorkommt." Ciel nickte und Beide machten es sich im Bett bequem. Der Junge distanzierte sich etwas von dem Butler. Er hatte an seiner Würde gekratzt, weshalb es dauerte, bis er sich wieder dem Mann nähern konnte und ihm das nötige Vertrauen schenken würde. Sie sprachen über die Hölle und die Welten der Dämonen. Sebastian erklärte jedoch, dass es leichter wäre ihm alles zu zeigen. Die Welt der Dämonen war moderner als die der Menschen. 

Vorsichtig lehnte sich Ciel an den Teufel und fasste wieder Mut. Er liebte Sebastian zu sehr, auch wenn das von gestern noch immer in ihm festsaß. Er hoffte, dass er es bald loslassen konnte.

„Warum darf ich deinen echten Namen nicht aussprechen?" Sebastian streichelte Ciels Rücken. „Damit kannst du mich in die Hölle verbannen und unwillkürlich den Vertrag auflösen. Doch das kann schlimme Folgen für dich haben, deswegen.. tu es nicht." Ciel nickte. „Wirst du mit mir gehen?", fragt Sebastian den Jungen. „Ja, das werde ich.. Ich gebe zu.. ich hatte meine Zweifel. Doch deine Worte.. wie könnte ich ohne dich?" Ciel war noch immer zurückhaltend. Der Butler wusste, dass es dauerte, bis das Verhältnis wieder wie vorher war, doch zumindest redeten sie miteinander. Das war gut. Nun sahen sie nach vorne. Die Schwangerschaft ging weiter, dass konnte der Teufel spüren. Das Kind fühlte sich stärker an.

Ciel lehnte sich auf die Seite und schloss seine Augen. Er versuchte seinen fehlenden Schlaf nachzuholen. Sebastian atmete wieder einigermaßen durch. Er war noch immer sauer auf sich selbst, doch war froh, dass Ciel ihn nicht verließe, dass hätte er nicht verkraftet. Wie konnte er nur so dumm sein? Das fragte er sich immer wieder selbst. Er schüttelte den Kopf.

Jetzt wollte er sich unverändert auf Ciel und dem Kindkonzentrieren. Der Übergang in die Hölle war auch nicht mehr fern.

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Ein Glück konnten sie sich wenigstens aussprechen, auch wenn das trotzdem nicht ohne war.. die Schwangerschaft ging weiter. Bald ging es in die Hölle, dort müsse Ciel sich auf einige dinge vorbereiten, denn dort wird alles anders sein, wie er es kannte. 

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt