Kapitel 103

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Die Tage vergingen und Sebastian hielt sein Wort. Er kümmerte sich gut um Thalon und war Ciel eine Hilfe. Früher hätte sich das Manakim an ihn nie vorstellen können. Immer war er darauf fokussiert seinem Stand gerecht zu werden. Schließlich würde er der nächste Herrscher werden. Selbstsüchtig handelte er und ließ sich ganz auf sein Wesen ein. Dadurch verletzte er oft die Dämonen, die ihm insgeheim wichtig waren. Er dachte jedoch, dass er so handeln musste und dachte nie darüber nach, wie sich diese dabei fühlten. Manakim weckte ihn eines Tages auf und erklärte ihm die Sicht der Dinge. Warum sich alle von Sebastian abwandten und wie es besser für alle wäre. So erkannte der junge Herrscher wie ein anderer Weg besser für alle beteiligten und schlussendlich sein Volk wäre. Nach und nach verschwanden die alten Absichten des Dämons. Sebastian bat Manakim ihn immer daran zu erinnern, wann immer er in die alte Masche fiel, auch wenn die Herangehensweise hart sei.

Ciels Schmerzen verblassten. Es ging im besser. Die Zeit als Familie war wunderbar und sie waren glücklich dabei. Thalon wuchs schnell voran. Schon nach den ersten Wochen begann er die ersten deutlichen Laute von sich zu geben. Daher, dass Sebastian ihm einredete, dass Ciel eine Mama sei, nannte Thalon ihn auch „Mamam" Auch Manakim hatte bereits einen Laut: "Maki". Während Sebastian „Baba" genannt wurde. Jedes Mal, wenn der Kleine das sagte lachte Ciel, denn es gefiel ihm sehr. Noch immer konnte er es nicht fassen, dass Sebastian, welcher einst sein Butler war, nun sein Mann und der Vater seines Sohnes war. Es machte ihn glücklich. Oft beobachtete er die Beiden verliebt, wenn Sebastian mit Thalon spielte. Nie hätte er geglaubt, dass er ein solch friedliches Leben führen würde oder gar Liebe finden könnte.

Heute war ein guter Tag. Manakim kam zu Besuch zusammen mit Nirraven, denn auch er wollte den kleinen Thalon kennenlernen. Alle verstanden sich gut mit dem kleinen Dämon. Sie spielten miteinander, lasen Geschichten vor der hörten etwas Musik. Ciel hielt sich etwas im Hintergrund zurück, denn heute hatte er Post bekommen. Es war ein Brief von Bard. Um diesen in Ruhe lesen zu können, zog er sich für einen Moment zurück. Er ging in sein Zimmer und setzte sich auf die Couch. Langsam entfaltete er den Brief und begann die Zeilen zu lesen. Bard schreib, dass er ihn ebenfalls vermisste und das Trinken ohne ihn keinen Spaß machte. Das zusammenwohnen mit Mey-Rin, Finnian und Tanaka lief gut, allerdings ginge es wohl den alten Butler in letzter Zeit nicht wirklich gut, da die Zeit ihn wohl langsam einhole. Immer wieder bestellte der Koch einen Arzt ins Anwesen, um zu überprüfen, wie es Tanaka wirklich ginge. Nach wie vor trank dieser seinen Tee und lächelte vor sich hin, doch der Doktor meinte, dass ihm nicht mehr viel Zeit bliebe. Das zu lesen, brach Ciel sein Herz. Er kannte Tanaka schon sein ganzes Leben. Er gehörte zur Familie, weshalb es umso mehr weh tat. Ciel wischte sich über die Augen und las weiter.

Bard meinte, dass er sich freue, dass es ein Junge werden würde und ihn gern mal kennenlernen werden würde. Er hoffte, dass es ihm gut ginge und ebenso Sebastian. Der Koch ragte, wie weit die Schwangerschaft schon sein und wie es ihm ging. Wie gern würde er Ciel in den Arm schließen und wieder bei sich haben, auf gute Freundschaft. Er hoffte bald wieder von seinem besten Freud zu hören. Beigefügt war ein Bild von Bard, wie er im Garten schlief. Er hatte einen Krug mit Bier in der Hand. Tanaka saß neben dem Koch und grinste etwas. Finnian zeigte mit seiner Hand Hasenohren an Bards Kopf, was darauf schließen lässt, dass Mey-Rin den Fotoapparat betätigte. Lächelnd betrachtete Ciel die Fotografie und wischte sich erneut über die Augen. Auch er vermisste den Kopf und war zutiefst erschüttert über die Tatsache, dass Tanaka bald diese Welt verlassen würde. Ein Klopfen lässt ihn Aufsehen. Manakim öffnete die Tür. „Hey, Nirraven ist gerade gegang... en... ist alles in Ordnung?" Ciel erhob sich und legte den Brief auf die Seite. „Natürlich. Was ist mit Thalon?" Manakim sah den Jungen ungläubig an. „Er schläft unten im Laufgitter." Ciel nahm die Fotografie an sich und ging nach unten, Manakim folgte ihm. Sebastian saß auf der Couch und betrachtete seinen Geliebten. „Was ist los, Hübscher?" Ciel setzte sich zu ihm und gab ihm die Fotografie. „Ich habe Bards Brief gelesen." Sebastian betrachtete das Bild und lächelte etwas. „Und, was gibt es neues?" Manakim setzte sich neugierig dazu.

Ciel senkte seinen Blick. „Es gibt um Tanaka. Er... wird bald sterben." Sebastian sah auf und drückte den Jungen fest an sich. Nun verstand auch Manakim, was los war. „Ich wünschte ich könnte ihn noch einmal sehen. Ich kannte ihn doch schon so lange." Der Herrscher streichelte den Rücken seines Geliebten. „Dann machen wir das." Ciel sah auf. „Was meinst du?" Sebastian küsste die Stirn des Jungen. „Lass sie uns Morgen besuchen, was hältst du davon?" Ciel lächelte. „Das wäre schön." Manakim lächelte, da er merkte, dass es dem Jungen nun etwas ging. „Wer ist denn Tanaka?" Ciel setzte sich auf und gab dem Dämon die Ablichtung. E deutete auf dem Mann im Anzug. „Das Ist Tanaka. Er ist ein Butler in unserem Hause gewesen, schon seit ich lebe. Wann immer Vater oder Mutter keine Zeit hatten, hat er mit mir gespielt und allerlei Dinge beigebracht. Er war für mich wie ein wertvolles Familienmitglied. Auch als Sebastian von einem der Gäste erstochen worden war, war er für mich da und an meiner Seite." „Er hat mir vieles erklärt über das Haus Phantomhive, als ich als oberster Butler ernannt worden war." Manakim lächelte. „Das klingt nach einem netten Mann." Ciel nickte. „Das ist er." Sebastian küsste Ciel auf die Stirn. „Dann bereite doch schonmal für Morgen alles vor, ja? Dann können wir in der Früh abreisen."

Der Junge lächelte und nickte. Er brachte den Thalon zu Bett und packte die Tasche dafür. Frische Kleidung, ausreichend Windeln und den Maxi-Kosi machte er für den morgigen Tag bereit. Manakim verabschiedete sich, als der Junge wieder kam und ging nach Hause. Er wünschte viel Spaß und freute sich für Ciel, seine Freunde wieder sehen zu dürfen. Die Nacht brach herein. Ciel und Sebastian gingen nun auch zu Bett und besprachen den morgigen Ablauf. Der Junge war aufgeregt Bard wieder zu sehen und brachte kaum ein Auge zu.

„Ich bin so gespannt wieder alle zu sehen." 

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt