Kapitel 14

349 19 0
                                    

Als sich Ciel beruhigt hatte, hat er sich dazu entschlossen nicht mehr so verweichlicht zu sein. Er rief Sebastian zu sich und ließ sich anziehen. Trotz seiner Kopfschmerzen begab er sich in sein Büro und verfasste einige Briefe die sich angestaut hatten. Damit fertig begab er sich nach unten, dort wartete Sebastian mit der Kutsche, denn die Reise ging weiter. Ciel stieg in die Kutsche und sah aus dem Fenster, sie waren auf dem Weg zum Londoner Bahnhof. Da in der dritten Klasse nichts mehr frei war teilte sich Sebastian mit Ciel in der ersten Klasse eine Kabine.

Als Aufgabe des Earls gilt auch weiter zu forschen was nun aus dem Workhaus passiert war und ob sich dort noch weitere Kinder befanden, wie Jocker erzählt hatte. Die Reise dauerte lange, doch Ciel blickte stumm aus dem Fenster. Er sortierte seine Gedanken, jedoch nicht was Sebastian anbelangte. Wollte er ihn nun doch wirklich einfach vergessen? Ciel spielte mit dem Gedanken diese Liebe zu beenden und seinen Pflichten nach zu gehen.
-Lady Elisabeth zu heiraten.

Sebastian beobachtete seinen Herren und grübelt welchen Moment der perfekte wäre, ihn zu fragen was los sei. Sollte er es einfach riskieren?
„Junger Herr, ich hätte eine Frage-"
„Jetzt nicht. Ich bin nicht in Stimmung für so etwas banales. Außerdem sind wir bald da."
Sebastian nickte verständnisvoll, das war ein Schuss ins Schwarze.

Sie verließen den Bahnhof und liefen eine gewisse Strecke einen Pfad entlang. Auf einem Berg befand sich, laut der Anwohner, das Workhaus. Oben angekommen erkannte Ciel jedoch eine große Ruine.
Dieses Gebäude existierte schon lange nicht mehr.
Als der Earl erkannte wie dumm die Besatzung der Zirkus Truppe doch war, begann er schadenfroh zu lachen. Sie hatten geglaubt das alles für die Kinder im Workhaus zu tun, doch diese existieren gar nicht mehr.

Sebastian sah schockiert zu Ciel, als er ihn lachend sah. Menschen können wirklich grausamer sein als die meisten Teufel. Solch eine Schadenfreude, die Lügen so zu erleben als wäre es die Wahrheit..
Sebastian lächelte und sah zu seinem Herrn. Denn trotz alle dem empfand er etwas für ihn, das hatte er nun erkannt.

Ja, es stimmte.
Sebastian hatte es erst nicht für möglich gehalten, aber er kam erst gestern zu dem Entschluss. Jeden Moment den er mit seinem Herrn hatte erfüllte ihn mit Freude und seine Begierde zu ihm wuchs. Er selbst hatte es nie für möglich gehalten, dass er sich in einen Menschen verlieben würde. Das einzige was ihn noch aufhielt war, wie sein Herr darüber dachte. Am Anfang dachte er, es lag auf beiden Seiten gleich, doch seit heute morgen empfand er das nicht mehr so. Ciel verweigerte den Blickkontakt und ließ sich nur berühren wenn es notwendig war.
Irgendetwas ist ihm entgangen, da war er sich sicher.

Als sie mit dem Zug wieder in London ankamen fuhren sie zu dem Anwesen der Phantomhive. Dort angekommen überprüfte der Earl die anliegende Post. Lau schrieb ihm im, ob er ihn doch endlich mal besuchen wolle. Normalerweise lehnte er so etwas grundsätzlich ab, denn er hauste in einer Drogenhöhle umgeben von seinen Mädchen, doch diesmal fand er es als recht einladend. Die Antwort bejahte er beim verfassen des Briefes und verließ sein Büro.
Er ging nach unten in Richtung der Küche.

Ciel blickte in diese. Sebastian, Mey-Rin und Bard, sahen ihn sehr überrascht über seine Erscheinung an. Gerade als Sebastian seine Stimme erheben wollte, übernahm dies schon der Earl.
„Bard, hast du Zeit?"
Überrascht blickte der Koch seinen Herrn an und lief auf ihn zu. „Selbstverständlich, was kann ich für Euch tun?", er salutierte.
„Komm mit mir."

Verwundet sah Bard noch einmal zu Sebastian lief dann aber seinem Herrn hinterher. Sie gingen nach draußen und setzten sich dort an die Stufen der Terrasse die zum Garten angrenzte.
„Trink mit mir, dir schmeckt doch Whisky oder nicht?" der Earl überreichte ihm ein Glas. Noch immer verwundert aber jetzt lächelnd nahm der Koch das Glas an.
„Wie kommt es dass gerade Ihr mit mir trinken wollt?" er kratzte sich am Hinterkopf.
„Du bist der einzige der genug  Trinkfestigkeit besitzt.. außerdem gehts mir momentan nicht wirklich gut. Alleine trinken macht dann auch keinen Spaß."

Bard sah ihn bemitleidet an.
„Kann ich für Euch etwas tun damit es Euch besser geht?", damit zündetet er sich eine Zigarette an.
„Ich glaube es gibt nichts was das besser machen könnte, ich weiß mir selbst kaum zu helfen." Ciel lächelte schwach und nahm einen Schluck.
Bard nahm die eben angezündete Zigarette und bat sie dem Earl an.
„Nehmt einen Zug, das beruhigt die Nerven.. zumindest bei mir."
„Danke." Zunächst hustete er beim ersten Zug, doch dann wurde es besser, weshalb Bard sich seine eigene anzündete und vom Whisky nippte.
Ciel genoss diesen Moment. Normalerweise machte man das nicht mit seinen Bediensteten, doch ihm war das gerade recht egal.

„Wenn Ihr aber darüber reden wollt.. ich meine.. ich kann vielleicht nicht helfen aber zu hören." er grinste verlegen da er die plötzliche Aufmerksamkeit des Earls nicht gewohnt war.
„Es.. hat was mit Sebastian zu tun."
„O-oh.. Ähm gut da kann ich wirklich nicht helfen.."
„Er geht mir im Moment mit seiner Anwesenheit auf die Nerven.. ich kann es dir nicht genau erklären, aber ich kann damit nicht sehr gut umgehen und brauche einfach Abstand. Ist schwer wenn er mein Butler ist nicht wahr?" Ciel lachte leicht.
„Ich kenn das, immer wenn ich ein neues Gericht zaubern möchte funkt er mir dazwischen und sagt dass ich es lassen soll!"

Bard sah zu ihm rüber. „Aber wenn dem so ist wie Ihr sagt.. solltet Ihr Euch die Auszeit holen.. ich meine ihn nur rufen wenn es nötig ist, allerdings kenn ich mich da nicht so gut aus.."
„Ich weiß was du meinst, Bard. Lasst uns den Frust wegtrinken." und damit stießen sie erneut an.
Sebastian sah durch das Küchenfenster zu ihnen, konnte aber leider nicht erkennen was gerade passierte. Vor Wut darüber zersprang das Glas in seiner Hand.
War er etwa Eifersüchtig?

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt