Kapitel 31

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Ciel schlief sehr lange. Sein Körper war ziemlich erschöpft nach dem gestrigen Abend. Dadurch, dass der menschliche Körper nicht auf derartigen Hormonen und Pheromonen ausgelegt ist, wird ihm eine gewaltige Energie entzogen. Es ist nicht üblich, dass Teufel sich mit Menschen oder anderen Kreaturen, außer sich selbst paaren. Sebastian hatte über seinem Leben hinweg schon viele Verträge geführt. Für ihn sind die Menschenjahre wie ein Schnipsen mit dem Finger. Egal was es war, Hauptsache sein Hunger wurde gestillt. Wenn er dann für einen Moment in der Hölle weilte und seinem eigentlichen Leben weiterging, war er anders als er schien. 

Dadurch, dass seine Position in der Hölle relativ hoch war, konnte er machen was er wollte. Eigentlich sollte man in dieser Position in der Hölle bleiben und seinen Aufgaben erfüllen, doch Sebastian empfand es mit der Zeit ziemlich langweilig. Immer wieder nahm er Verträge mit Menschen an, auch wenn der Wunsch der Menschen in seinen Augen als töricht galt. Da er in seinem gesamten Dar sein unzählige Seelen verschlungen hatte, war er ziemlich begehrt. Jeder Teufel hatte eine andere Persönlichkeit oder andere Bestimmung, die ihn ausmachten. Es existierten Teufel, die nach dem Sexuellem strebten. Andere wiederum bildeten große Familien und lebten ein entspanntes Leben. Es gab auch Teufel, welche ihr ganzes Leben den Verträgen widmeten oder sich entschieden in der Welt der Menschen zu leben, dass hatte aber Folgen mit sich, denn Shinigami waren somit immer in dessen Nähe.   

Sebastian konnte sich keiner dieser Persönlichkeiten zu ordnen. Er hatte schon vieles ausprobiert. Auch wenn er mit vielen schlief, so hatte er noch nie jemanden gefunden, den er wirklich liebte oder mit denen er eine Familie gründen wollte. Seinem Aussehen zu urteilen würde man nicht denken, dass er von innen ganz anders dachte, wie man meinte. Da ihn viele darauf drängten eine Entscheidung zu fällen, was er als nächstes tun sollte, hörte er einen Ruf. Jemand rief nach ihm. Ciel. Der Teufel entschied sich diesem zu folgen und sich danach mit den anderen Dingen herumzuschlagen. Er selbst hätte es aber nicht für möglich gehalten, dass dieses Kind etwas in ihm auslösen würde.

Er glich sein Aussehen an, um der perfekte Butler für einen jungen Herrn zu sein. Am Anfang hatte er es fast bereut den Vertrag mit den Menschen vereinbart zu haben, denn er empfand diesen als sehr nervig. Mit der Zeit lernte er die Floskeln der Menschen in diesem Jahrhundert kennen und half dem Wachhund der Königin ein unverfälschter Earl zu werden. Es gab Tage, da fand der Teufel das Leben der Menschen langweilig, doch je länger er mit diesem Menschen vereint war, desto interessanter fand er es. Ciel betrachtete die Dinge im Leben anders wie der Rest um sich herum, dass fand Sebastian beeindruckend. Bisher konnte er an jeden Menschen erkennen was deren Wunsch, Bedürfnisse oder Gefühle waren. Bei seinem Herrn gab es jedoch Momente, wo er dies nicht konnte. Stattdessen beobachtete er ihn und lernte ihn so besser kennen. 

Sebastian erkannte eines Tages, dass sein Herr sich anders gegenüber ihn verhielt. Er wurde schüchtern, oft rot und fragte nach seinem bisherigen Leben in der Hölle. Diese Tatsache entzückte den Teufel, es gefiel ihm. Diese Momente häuften sich und Sebastian fühlte das erste mal ein Gefühl von Freude. Er wusste unlängst, dass sein Herr keinen Erfahrungen im Sexleben hatte, denn er kannte ihn bereits, seit er zehn war. In der Gegenwart von Ciels Verlobten Lady Elisabeth verabscheute er jeglichen Kontakt der Liebe und hatte eher die Ansicht, als wäre sie nur eine Freundin. Die Vorstellung, dass Ciel irgendwann mit ihr schlief, um Kinder zu zeugen belustigte den Teufel und zu gleich verabscheute er es. An diesem Tag ertappte er sich selbst, solche Gedanken gedacht zu haben, doch seit dem wurde es nicht weniger.

Immer mehr solcher Gedanken bildeten sich in seinem Kopf. Als Sebastian eines Nachts seinen Namen aus dem Schlafgemach seines Herren hörte, ging er zu ihm. Der Earl schlief verschwitzt in seinem Bett und warf sich hin und her. Zu nächst dachte der Butler, dass es ein Albtraum sei, doch als er auch das leise Stöhnen vernahm, wusste er, dass es etwas anderes war. Seine Begierde in ihm seinen Herrn berühren zu wollen wuchs. Als sie, im Auftrag der Königin, den Wanderzirkus in London untersuchten, hatte Sebastian das Gefühl etwas bereut zu haben. Sein Befehl lautete mehr über die Kinder in Erfahrung zu bringen, wie wenn nicht über die Besatzung? Er schlief mit der Frau, die den Tiger führte und befragte sie über den Zirkus, die Prothesen und die Kinder. Der Sex mit ihr empfand er als nicht befriedigend, doch er tat es um seinen Befehl auszuführen. Als er zu seinem Herrn zurück kam und ihm die Informationen übermittelte, erkannte er an dessen Gesichtsausdruck, dass etwas nicht stimmte. 

Der Earl konfrontierte ihn mit der Frage, wie er an die Informationen gelangte. Er konnte nicht lügen, also sagte er seinem Herrn, dass er mit Beat geschlafen hatte.  Sebastian erkannte einen hauch Eifersucht und Entäuschnis in dem Gesicht vor ihm. Zu erst dachte er sich nichts dabei, doch wusste nun warum es so war. Eines Abend rief ihn sein Herr zu sich ins Zimmer. Sein Verhalten hatte sich verändert. Sein Gesicht war rot und er bedeckte seine Beine mit der Decke. Sebastian hatte bereits eine Vermutung. Hatte sein Herr das erste sexuelle Bedürfnis? Ciel kämpfte mit seinem Ego, doch vertraute es seinem Butler an. Er konnte sich nicht selbst befriedigen, wie auch? Bisher musste er sich nie damit auseinander setzen. Sebastians Verlangen wuchs. Er wollte in diesem Moment seiner Begierde freien Lauf lassen, doch er konnte nicht. 

Behutsam berührte er seinen Herrn und verhalf ihm zu dessen ersten Orgasmus. Die Tatsache, dass er der Auslöser dafür war, zog den Teufel an. Er selbst hatte in diesem Moment eine sehr gewaltige Lust. Seit diesem Tag distanzierte sich der Earl jedoch von ihm. Er trank Unmengen an Alkohol und vergaß die Welt um sich herum. Als Ciel Sebastian zum tanzen aufforderte sagte er dieser zu ihm, dass er ihn küssen solle. Der Butler hielt inne. War das ernst gemeint oder der Alkohol? Wie gern würde er ihn küssen und ihm zeigen was er mit ihm machte, doch Ciel wich zurück. Nicht nur das. Am nächsten Morgen befahl sein Herr sich von ihm fern zuhalten. 

Der Teufel verstand das hin und her der Gefühle von Ciel nicht und verlor einen Moment die Fassung, als er ihn packte und fragte was mit ihm nicht stimmte. Er selbst erkannte, dass dies zu viel war, doch zu seinem Glück erzählte ihm sein Herr endlich was mit ihm los war. Der Earl erzählte von seinen Gefühlen über ihn und dass er sich in ihn verliebt hatte. Sebastian Herz machte einen Sprung. Er erkannte, dass es ihm genauso ging und wusste ab diesem Moment, dass er sich in Ciel verliebt hatte. Gierig küsst er diesen. Leider musste er sich gewaltig zurück halten. Er glich dies mit seiner Stärke aus und zerbrach die Tischkannte seines Herrn, als er diesen küsste. Er wollte mehr. Ihn berühren, ihn zum schreien bringen, ihn für immer bei sich haben.

Dann passierte es. Er markierte den Earl an seinem Ersten Mal. Was hatte er nur getan? Es hatte sich für den Teufel so gut angefühlt, dass er in diesem Moment vergaß, dass es ein Mensch war, mit welchem er schlief. Zu erst war er schockiert darüber, als sein Herr mit den Hormonen und Pheromonen konfrontiert wurde, doch empfand er dann als richtig. Nun war er sein Eigen. Allerdings dauerte es nicht lange, bis die Heat eintreffen würde. Was nun? Seine Gedanken kämpften mit dem Wohlergehen von Ciel und vergaß das wesentliche. So kam es dazu, dass er das erste mal seine Aufgabe vergaß. Als sein Herr ihn für einen Abend sexuell begehrte, ohne an sich selbst zudenken, wusste der Dämon, dass die Heat nicht mehr fern blieb. 

Als sie in China ankamen, spürte er die Anwesenheit von unzähligen Dämon. Es war ein großes Land. Sein Herr befahl ihn, den neuen Auftrag unter die Lupe zu nehmen. Eigentlich wollte er seine Seite nicht verlassen, doch einem Befehl konnte er sich nicht widersetzen. Es dauerte nicht lange als ein komisches Gefühl seinen Körper zierte. Oh nein. Sebastian eilte zu seinem Herrn und war wie versteinert. Zwei Teufel hatten vor ihm die Pheromone des Earls gerochen und machten sich daran ihren Instinkten nach zu gehen. Sebastian wusste, dass sie nichts dafür konnten, doch die Tatsache, dass es sein Eigen war, machte ihn rasend. Vor Wut legte er sich mit den Dämonen an und zerberste ihre Knochen. 

Sebastian wollte Ciel in Sicherheit bringen und ihn vor jeglichen Ausmaßen beschützen, doch auch er hatte die Pheromone gerochen. Der Alpha in ihm begattete den Omega unter ihm und verlor in diesem Moment seine Fassung. Er wusste wie er war, wenn er in sexueller Rasche war und hoffte seinem Herrn nicht weh getan zu haben. Als Sebastian wieder zu sich kam, musste er feststellen, dass der Körper des Menschen vor ihm viel durchmachen musste. Zwei Bisswunden und Blutergüsse zierten dessen blasse Haut. Der Teufel wusste, dass dies der Anfang der Heat war und machte sich Vorwürfe. Natürlich war er der perfekte Butler des Hauses Phantomhive, doch in diesem Moment war er der Alpha, der seinen Omega beschützte und  ihn um jeden Preis vor anderem schützen wollte. Was sollte er nur tun? Sein Herr wird nicht nur einmal die Heat in seinem Leben haben, wie also sollte er ihm dabei helfen? Sollte er das alles beenden..? Nur wie?

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt