Kapitel 17

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Ciel versuchte vergeblich seinen Schlaf zu finden, doch zu viel ist in seinem Kopf. Was sollte er bezüglich seiner Verlobten tun oder den Folgen denen ihn noch erwarten bezüglich der Königin?
Seufzend setze er sich auf und blickte an die Wand.
„..drei Uhr.." Eigentlich sollte er sich über solche Dinge keine Sorgen machen, schließlich hatte er Sebastian seine Gefühle gestanden.

Ciel warf sich seinen Morgenmantel um und entschloss sich dem Schlaf zu entgehen. Gerade als er die Tür öffnen wollte erschien ihm Sebastian mit einem Kerzenhalter in der Hand.
„Junger Herr, was macht Ihr schon auf? Ihr solltet Euch wieder hinlegen."
Der Earl sah seinen Butler an.
„Ich kann nicht mehr schlafen.. Sebastian.. heute kommt Lady Elisabeth, nicht wahr?"
Der Butler stellte den Kerzenhalter auf das Nachtkästchen.
„Ja, so ist es. Ist es das was Euch nicht schlafen lässt?"

Ciel setzte sich auf die Bettkante. „Nicht direkt, es ist nur.. ich weiß nicht wie ich mit der Sache um gehen soll. Es wird nicht mehr lange dauern und ich bin dabei Elisabeth zu heiraten."
Sebastian kniete sich vor ihm und sah ihn an.
„Was gedenkt Ihr zu tun?"
Ciel seufzte. „Wenn ich das nur wüsste, ich will sie nicht zur Frau nehmen, geschweige denn Kinder mit ihr bekommen."
„Bevor das passiert findet Ihr eine Lösung, Ihr solltet Euch diesbezüglich keine Sorgen machen.", entgegnete Sebastian lächelnd.
„Ihr solltet es nochmal versuchen etwas Schlaf zu finden."

Ciel sah seinen Butler an. Er hatte Recht. Er selbst muss aufhören über so etwas belangloses den Kopf zu zerbrechen, stattdessen sollte er nach vorne blicken.
„Sebastian, schlafen Dämonen eigentlich?"
„Gelegentlich zum reinen Genuss, warum fragt Ihr?"
Ciel legte sich wieder in das Bett zurück. „Ich will, dass du dich zu mir legst."
Damit hatte Sebastian nicht gerechnet, dennoch konnte er sich sein Lächeln nicht verkneifen. Er zog sein Jackett und seine Schuhe aus. Nach dem die Handschuhe folgten legte er sich zu seinem Herrn ins Bett und blies die Kerzen aus.
Zögernd lehnte sich Ciel an die Brust seines Butlers und schloss die Augen. Schon bald schlief er ruhig ein.

Am Morgen weckte ihn Sebastian mit Küssen auf, welcher der Earl einladend erwiderte. „Hm~"
„Guten Morgen mein junger Herr."
Sebastian ist schon etwas früher aufgestanden und hat sich um den Empfang von Lady Elisabeth gekümmert, so wie den Early Morning Tea zubereitet. Nach dem Ciel in der Zeitung sich über das Neueste informiert hatte und seinen Tee austrank, ließ er sich von seinem Butler anziehen.
Lady Elisabeth war ebenfalls schon auf dem Weg zu seinem Anwesen. Mit einem schrillen Ton ihrer Stimme verkündete sie, dass sie angekommen sei.

Earl Phantomhive kam in Begleitung seines Butlers die Treppe hinunter und empfing sie in der Halle. Lady Elisabeth lief aufgeregt auf ihn zu und wollte ihn wie immer umarmen, doch Ciel wich ihr dieses mal aus. Verwundert sah Elisabeth ihn an: „Was habt Ihr?"
Ciel setzte ein „Fake-" Lächeln auf entgegnete, dass es nichts sei. Zusammen gingen sie in den Essensaal, in dem Sebastian das Essen servierte. Während dem Essen erzählte Lady Elisabeth was in den letzten Tagen passiert sei und was ihr daran gefiel. Ciel ignorieret dies gekonnt und aß sein Frühstück genießend auf.

„.. ach ja Ciel, wir sollten über unsere Hochzeit sprechen. Mutter meinte-" Als der Earl dies vernahm fiel ihm das Besteck aus der Hand und räusperte sich.
„Lizzy, wir sollten das lieber vertagen, findet Ihr nicht?"
„Wieso, geht es Euch nicht gut?"
„Das ist es nicht.. ich bin.." Ciel sah zu seinem Butler, dann wieder zu Elisabeth. „.. ich bin nicht in der Lage Euch zu heiraten."
Als Lady Elisabeth das hörte begann sie sofort zu weinen. „.. wieso? Liebt Ihr mich nicht mehr?"
Ciel stand auf und tröstete sie. Natürlich konnte sie nervig sein, doch dies hatte niemand verdient.
„..ich hab Euch immer noch gern, doch es ist besser das nicht zu überstürzen. Wer weiß, vielleicht findet Ihr sogar in dieser Zeit jemanden der Euch mehr verdient hat."
Lizzy sah auf und blickte Ciel ins Gesicht.
„Warum sagt Ihr das so unerwartet? Vor kurzem wolltet Ihr doch noch dem ganzen zu stimmen. Außerdem war ich von Geburt an für Euch bestimmt."

Ciel strich ihr eine Träne von der Wange und lächelte. „Ihr habt die freie Entscheidung den zu heiraten, den Ihr auch wirklich wollt. Ich.. bin nicht in Euch verliebt. Das heißt nicht, dass ich Euch nicht mag, ich mag Euch immer noch aber eher als gute Freundin, Lizzy. Ich werde immer für Euch da sein, doch.. ich kann Euch nicht heiraten."
Lady Elisabeth lächelte wieder und strich sich die Tränen weg. „In Ordnung.. gibt es denn jemanden den Ihr mögt?"
Ciel lächelt verlegen. „Sobald ich es kann, werde ich es Euch sagen, versprochen." Er sah zu Sebastian rüber und lächelte, welcher ihm ebenfalls ein teuflisches Grinsen schenkte.

„Werdet Ihr trotzdem mit mir den Tag verbringen?"
„Natürlich, Lizzy. Was hattet Ihr denn für heute geplant?"
Lady Elisabeth strahlte wie immer und sagte ihm, dass sie in die Stadtbibliothek möchte. Ciel bejahte dies und befahl Sebastian die Kutsche bereit zu stellen.
Schon nach wenigen Minuten stieg Ciel mit Zylinder und Stock mit Lady Elisabeth in die Kutsche ein und fuhren zusammen nach London.

In der Stadt angekommen ging der Earl mit seiner Verlobten in die Bücherei, befahl jedoch seinem Butler, dass dieser sich im Hintergrund halten sollte. Auch Ciel hatte einen Grund in die Bibliothek zu gehen. Als er sicher wusste, dass Lizzy sich auf ihre Bücher konzentrierte, suchte er selbst ein seltenes Exemplar. Ciel ging von Regal zu Regal um das Buch, was er suchte, zu finden. Gerade als er aufgeben wollte fand er es leicht versteckt zwischen zwei älteren Schriftstücken.
//Das wird es erklären.//

Lady Elisabeth fand selbst einige Bücher und bedankte sich mit einer festen Umarmung, als Ciel die Rechnung übernahm. Das Exemplar was er sich selbst ergattert hatte, steckte er sich ein.
Nach dem sie Elisabeth an ihrem Anwesen abgeliefert hatten fuhren sie selbst zu ihrem Herrenhaus zurück.

In der Zeit, in der Sebastian das Abendessen zubereitete, ging Ciel in sein Büro. Bevor dieser sich dem neuen Buch widmen konnte, erkannte er einen Brief der Königin auf seinem Tisch. In diesem stand, dass die Butler der Königin, Earl Grey und Earl Phipps, ihn morgen aufsuchen werden und ihm persönlich ihr Anliegen mitzuteilen.
Ciel wusste, dass dies mit der Sache bezüglich der Zirkustruppe zu tun hatte.

Nichts desto trotz schlug er das Buch auf, welcher er erworben hatte.
Neugierig laß er die ersten Zeilen:
„Sehr geehrte Damen und Herren. Vielen Dank, dass Sie sich dieses geheime Exemplar ergattert haben und mich so mit diesem Buch unterstützen. Nun viel viel Vergnügen mit dem Werk: Homosexueller Akt der Liebe - was Ihr tun und beachten müsst. - Arthur Conan Doyle."
Gerade als er die nächste Seite aufschlug klopfte es an der Tür. Eilig schob der Earl das Buch in die Schublade und schloss diese ab.
Sebastian trat ein und verkündete das Abendessen.
Ciel folgte und beschloss später einen weiteren Blick hinein zu werfen.

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Wieder etwas länger geworden ✨

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt