Sebastian x Ciel

Kapitel 7

Am nächsten Tag machte sich Ciel und sein Butler auf dem Weg zum Wanderzirkus. Um sich unkenntlich zu zeigen, gab er sich als Finnian aus, der in einem Herrenhaus gearbeitet hatte. Joker nahm ihn lächelnd an und meinte, dass er einen Zirkusnamen erhalten würde, wenn er die Prüfung meisterte. In seiner Eignungsprüfung musste er Messer auf eine Dartscheibe werfen, allerdings stand diese so weit weg, als würde man denken, dass Ciel keines der Ziele treffen könnte. Zu deren Erstaunen traf der Junge mit jedem Messer das Ziel, doch wie? Sebastian half seinem Herrn, in dem er versteckt einige Steine an die Klingen schleuderte. So fand jedes der Messer ihr Ziel. Das war jedoch nicht die einzige Prüfung. In der nächsten war Ciel gezwungen am Hochseil entlangzubalancieren. Es schien dem Jungen unmöglich, doch wagte es. Es war die einzige Chance in den Zirkus zu gelangen. Langsam bewegte er sich auf dem Seil entlang. Als es schien, dass er es schaffen könnte, taumelte er um sein Gleichgewicht. Sebastian verhalf ihm dabei, in dem er erneut mit Steinen schoss. Dieses Mal zielte er auf die Hüften seines Herrn. Ciel schafft es unter Schmerzen an das andere Ende zu gelangen.

Ciel bestand die Eignungsprüfung und gelang, zusammen mit Sebastian, in die Zirkustruppe. Wie jeder erhielten auch sie ihre Künstlernamen. Sebastian hieß Black, aufgrund seines schwarzen Anzuges, und Ciel bekam den für ihn schrecklichen Namen Smile. Hinzukommt, dass sich der Shinigami William ebenfalls mit einschleuste, was der Teufel vermutet hatte, als er dessen Aura wahrnahm. Herr und Butler wussten sofort, dass viele Leute sterben werden. Da es schon recht spät war wurden die Zelte an die Neuen verteilt. Zu deren Pech musste Ciel mit einer fremden in ein Zelt und Sebastian mit William. Enttäuscht getrennt von seinem Butler zu sein, brachte er seinen Koffer in sein zugewiesenes Zelt. Es war ein Doppelbett, was dem Jungen gar nicht gefiel. Er legte sich in das untere Bett und versuchte vergeblich Schlaf zu finden.

Seine Zimmergenossin nervte ihn schon in der ersten Nacht, in welcher er nicht sehr gut schlief. Am Morgen musste Ciel feststellen, dass er mit den Neuen das Frühstück zubereiten müsse. Da der Junge in der Küche keine große Hilfe war, schälte er die Kartoffeln zu grob, dass kaum noch etwas von dem Gemüse übrig war. Sebastian, welcher das sah, half ihnen dabei heraus. Er frittierte die Kartoffeln und servierte „Fisch and Chips", ein beliebtes Gericht in England. Leider konnte der Earl das Essen kaum genießen, da die Sommersprosse, wie er sie nannte, zu schnell gegessen hatte. Durch seine Manieren, welche er durch den Adel gelernt hatte, konnte er das Essen nicht so schnell verzehren, wie sie es tat. So hatte er an diesem Tag nur einen Bissen eines Brötchens nehmen können. Das Mädchen zog ihn weiter, um neue Kunststücke zu trainieren. Ciel war sichtlich fertig mit seinen Nerven. Er konnte so nichts über die Kinder herausfinden, da seine Zimmergenossin immer in seiner Nähe war.

Die Tage vergingen schleppend. Er wünschte sich nichts Sehnlicheres, als seinen Butler für ein paar Minuten an seiner Seite zu haben. Stattdessen hatte er das nervige Mädchen am Hals. Diese war gerade auf dem Weg, um mit Ciel zu den Duschen zu gehen. Er freute sich, dass es tatsächlich Duschen in diesem Zirkus gab. Es entpuppte sich jedoch als freistehende Duschen. Schnell suchte Ciel das Weite. Er wollte sich sicher nicht mit den anderen aus dem Zirkus zusammen waschen. Die Nervensäge beharrte darauf. Ciel währte sich, verlor sein Gelichgewicht und rutschte mit ihm aus. Dadurch wurden beide in das kalte Wasser getaucht, mit welchen sich die Leute wuschen. Die Sommersprosse lachte und versuchte ihm die Kleider vom Leib zu reißen, dabei bekam sie das Brandmal zu Gesicht und hielt inne. „Was...- Smile warte!" Ciel stieß sie weg und rannte aus den Kabinen. Hinter den Wägen des Zirkus kauerte er sich zusammen und zitterte. Das kalte Wasser hatte ihn sehr runtergekühlt, so dass dieser sichtlich fror. Sebastian, hatte den Tumult gehört und kam mit einer Decke, Handtücher und frischer Kleidung zu seinem Herrn. Ciel ließ sich von seinem Butler abtrocknen und ankleiden. Endlich fühlte er die Nähe seines Teufels. Während der Mann in seinem Tun beschäftigt war, beobachtete Ciel sein Gegenüber intensiv und fokussierte sich auf dessen Hände. Seine Begierde zu ihm war groß. Er genoss jede Berührung seines Butlers auf seiner Haut, versteckte dies aber gekonnt.

Ciel erklärte Sebastian, dass er die Zelte der Besatzung durchsuchen wolle und das noch heute. Er wolle wieder nach Hause, denn er hatte das Gefühl, dass er neben der Sommersprosse seinen Verstand verlor. Er befahl seinem Butler ihm ihn dabei zu unterstützen und so gleich damit zu beginnen. Bei der Durchsuchung der jeweiligen Zelte ist Ciel aufgefallen, dass jeder der Mitglieder eine fotografische Abbildung mit einem Mann vor einem Workhaus hatte. Der Zusammenhang dieser Ablichtungen war ihm allerdings noch unklar. Da Sebastian unerwartet in der Vorführung teilnehmen musste, ging Ciel allein in Beast Zelt. Er durchsuchte ihre Sachen, um nach Hinweisen zu suchen. Auch hier fand er eine Fotografie mit diesem seltsamen Mann. Während der Vorstellung blieb die Dame mit ihrem Korsett an dem Zelt hängen und war nun gezwungen sich ein neues anzuziehen. Sebastian erkannte die Gefahr, da sein Herr sich in ihrem Zelt befand. Bevor Ciel jedoch weiter gehen konnte tauchte Sebastian vor ihm auf, zehrte ihn in die Kiste, welche sich in der Ecke befand, und schloss diese, als auch er in diese stieg. Das Herz des Jungen schlug augenblicklich schneller. So nah war er seinem Butler noch nie gewesen. Er konnte die Wärme und Stärke von seinem Gegenüber fühlen. Ciels Beine lagen um Sebastians Hüfte und seine Arme an seiner Brust. Es war ein Wunder, dass sich nichts in ihm regte, denn nicht nur die Hüfte seines Butlers konnte an seinen Beinen fühlen. War das Sebastians Schritt, welchen er an seinem eignen spürte?

Warum tat er das? Hatte der Butler erkannt, was in ihm vor ging? Aber warum an solch einem Ort? Bevor der Junge etwas sagen konnte, drückte Sebastian seine Hand auf dessen Mund. Beast betrat ihr Zelt. Sie legte ihr beschädigtes Korsett ab und ging auf die Kiste zu. „Schade, dabei hatte ich es so gern getragen." Damit sie diese nicht öffnete, ließ Sebastian ein neues aus dieser hängen. „Naja, das tut es auch." Sie kleidete sich damit ein und verließ das Zelt. Als Sebastian ihre Präsenz nicht mehr spürte, öffnete er die Kiste und stieg mit seinem Herrn hinaus. Ciel war rot und doch zufrieden seinem Butler für eine kurze Zeit so nah gewesen zu sein, wie noch nie. Allerdings hat nicht mehr viel gefehlt und es hätte sich etwas in ihm geregt. Ciel zeigte nun Sebastian die Abbildung, welche er gefunden hatte. Dieser konnte auf dem Ring des Mannes ein Wappen in Form eines Pferdes und die Initiale K erkennen, welche er an Beast Beinprothese gesehen hatte. Mit diesem Wissen ging Ciel in das letzte Zelt, während Sebastian zur Zugabe zurückkehrte. In Jokers Zelt konnte Ciel eine weitere Abbildung erkennen, doch nicht nur das. Er fand etwas entscheidendes, womit der Earl nicht gerechnet hatte.