Kapitel 5

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Als Sebastian seinen Herrn zudeckte umarmte dieser seinen Arm und drückte ihn an sich. Verwundert darüber ließ er den Jungen gewähren und betrachtete diesen. Er spürte, dass sich sein Herr dadurch entspannte. Er wollte wissen, warum dieser das tat, doch er wusste, wenn er jetzt fragen würde, würde er keine Antwort bekommen. Einige Minuten vergingen und Ciel schlief dabei ein. Er fühlte sich sicher und beschloss die doch so ferne Nähe seines Butlers zu genießen. „Sebastian..." , kam es leise von dem Jungen. Der Butler stellte sich langsam auf und setzte sich auf die Bettkante. Was war das nur, was seinen Herrn seit einigen Tagen bedrückte? Die Nacht über beobachtete er seinen Herrn, während dieser schlief. Als die Uhr sieben schlug weckte er den Earl vorsichtig und sah ihn an. „Junger Herr, es ist an der Zeit aufzuwachen."  Der Mann lächelte sanft. „Fühlt Ihr Euch nun etwas besser?" Ciel brauchte etwas, bis ihm klar wurde, was er getan hatte und dass er währenddessen geschlafen hatte. Leicht rot ließ er den Arm seines Butlers los, erhob sich und lief schnurstracks in das Badezimmer. Er wollte doch um jeden Preis keine Anzeichen von Schwäche zeigen. Seitdem er etwas für diesen Dämon empfand, kann er kaum klar denken oder sich gar zügeln. Sauer über sich selbst warf er eine Vase, welche am Fensterbrett stand, zu Boden. Sebastian eilte in das Badezimmer, als er das klirrende Geräusch vernahm, um zu sehen was geschehen war. „Junger Herr, alles in Ordnung?" Ciels aggressiver Blick sah zu Boden. Er ballte seine Hände zu Fäusten. „Mach das sauber, Sebastian." Ciel ging in das Schlafgemach zurück und entledigte sich seiner Kleidung.

Der Butler war überrascht und verwirrt zu gleich. Was war es, was seinen Herrn so ausarten ließ? Er kehrte die Scherben auf und brachte diese zum Mülleimer. Ciel zog sich in diesem Augenblick an. Auch das tat er des Öfteren selbst. Als Sebastian zu seinem Herrn zurückkehrte, war dieser bereits angezogen. „Bereite die Kutsche vor. Wir machen uns an den Auftrag der König zu schaffen." Der Butler verbeugte sich und verließ das Zimmer. Er selbst zog sich seinen schwarzen Mantel an und bereitete die Kutsche vor, welche nach London fahren wird. Ciel stieg mit seinem Butler in den Wagen ein und setzte sich an das Fenster. Aus diesem sah er und betrachtete die Bäume, die an ihnen vorbeizogen. Er konnte den Blick von Sebastian spüren, welcher auf ihn haftete. Er ignorierte ihn gekonnt. Nochmal wird er keine Schwäche zeigen. 

In London angekommen suchten sie vergeblich bei Scottland Yard, der Polizeistation, Informationen über die vermissten Kinder. Es stellte sich heraus, dass diese nichts darüber herausfinden konnten. Auch Undertaker, der Bestatter und Informant der Unterwelt, wusste nichts über das Verschwinden der Kinder. Ciel kam zu dem Entschluss, wenn die Kinder weder oben noch unten aufgetaucht sind, diese noch am Leben waren. Sie machten sich auf dem Weg zum Wanderzirkus „Noahs Arche" um sich die Vorstellung anzusehen und so den ominösen Zirkus unter die Lupe zu nehmen. Diesmal sah Ciel in der Kutsche seinen Butler an.

Seine Gedanken schweiften ab und er erinnerte sich an den Traum. Wenn es tatsächlich wahr wäre, dass Dämon keine Gefühle für Menschen haben, könnte er wirklich den Befehl aussprechen und sich seinen Berührungen hingeben oder würde er die Gefühle für immer für sich behalten und mit Lady Elisabeth eine Familie gründen? Wenn er doch den Befehl aussprechen würde, würde er das öfters tun oder wäre es nur ein einziges Mal?

//Ich bin mir sicher, dass sich Sebastian wahnsinnig gut anfühlen würde... Anhand dessen mit wie vielen Frauen er auf unseren Aufträgen geschlafen hatte.. //

Schnell wandte er den Blick von seinem Butler ab. Er hatte sich erneut erwischt, wie er etwas Anstößiges über Sebastian dachte. „Junger Herr, wir sind angekommen." Sie stiegen aus und gingen hinein, dabei betrachteten sie die Zelte des Zirkus. Viele Gäste besuchten die Vorstellung. Sebastian nahm mit Ciel ihren gebuchten Platz ein und richteten ihre Blicke auf die Manage. Der Earl schwor sich nun zusammenzureißen und sich auf den Fall zu konzentrieren, schließlich war er der Wachhund der Königin und handelte auf Ihren Befehl hin.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt