Kapitel 89

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Ciel ließ von dem Mann ab, als er das Klingeln der Tür vernahm. Er wusste, dass es Manakim war und zog sich seine Hose wieder an, um die Tür zu öffnen. Vor ihm standen drei große Männer, die er nicht kannte. Sie machten einen seriösen Eindruck. Ciel schluckte. Was sollte er nun tun? Solle er ihnen Einlass gewähren oder aber die Tür wieder schließen? „Hallo.", sprach einer der Männer mit tiefer Stimme zu ihm. „Wir wollen mit Asmodeus sprechen." Der Junge nickte und trat bei Seite unwissend, ob er das richtige tat. Sebastian kam aus dem Garten und suchte nach Ciel, da dieser lange auf sich warten ließ. Er erkannte die Männer im Eingang. Sein Blick wurde ernst. Die Männer verneigten sich vor dem Dämon, bevor sie ihre Stimmen hoben. „Ciel, wie wäre es, wenn du im Wohnzimmer auf mich wartest?" Der Junge nickte und ging geradewegs in Richtung des genannten Zimmers, doch seine Neugier wuchs. Wer waren diese Männer? 

Ciel lehnte sich an die Wand, um zu lauschen.

„Asmodeus. Wir haben so eben erfahren, wie es um Azamir steht." „Warum habt Ihr ihn getötet?" „Hättet Ihr damit nicht noch etwas warten können?" „Er hatte mit Sicherheit wichtige Informationen über den Anführer des Fluches." „Habt Ihr ihn dazu befragt?" „Wusstet Ihr bereits davon?" Die Männer sprachen durcheinander auf Sebastian ein, welcher seine Arme vor seiner Brust verschränkt hatte. „Ruhe.", sprach der Herrscher ernst und sah sie böse an. „Ihr wagt es mit einem solchem belanglosen Thema auf mein Anwesen zu kommen?" Die Dämonen verneigten sich entschuldigend. „Azamirs Tod war berechtigt. Seine Absicht war meinen Omega zu töten. Er hatte ihn berührt und versucht ihn an sich zu reisen. Habt ihr eine Ahnung, was das bedeutet?" Die Männer knieten sich zu Boden. „Mir ist „der Fluch" durchaus bewusst. Haltet euch aus dieser Angelegenheit raus. Wichtige Dinge werden anders geregelt, nicht wahr?" Die Dämonen nickten und sahen zu Sebastian auf. „Ist das alles, was ihr mir zusagen habt, oder muss ich euch hier und jetzt klar machen was Azamir getan hat?" Ciel, welcher lauschte und um die Ecke die Männer beobachtete, begann nun zu grübeln. Es war interessant Sebastians wahre Herrscher-Sicht zusehen und seine tiefe Stimme zu hören, doch was hatte Azamir mit einem „Fluch" zu tun? War das ein anderer Dämon oder tatsächlich ein Fluch unter Teufeln? „Wir haben ebenfalls von der Zeremonie gehört und wollten erfragen, ob wir etwas Bestimmtes dafür vorbereiten sollen." Sebastian zeigte mit seiner Hand, dass die Männer sich erheben sollen.

„Nein. Es soll alles so sein wie immer. Informiert Nirraven, wenn es nicht schon selbst weiß. Nun geht. Besudelt nicht mein Heim mit eurer Anwesenheit." Die Dämonen verbeugten sich und verließen das Anwesen. Ciel setzte sich schnell auf das Sofa und überschlug seine Beine. Wie Sebastian mit diesen Männern gesprochen hatte, konnte echt angsteinflößend sein. Natürlich gefiel es dem Jungen auch diese Seite an ihm sehen zu können, doch das war neu für ihn. Sebastian kam ebenfalls in das Zimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Aus einer Schublade holte er etwas flaches aus Metall hervor. 

Ein Buch? 

Er klappte auf. Ein kleiner Bildschirm und ein Feld aus Buchstaben waren zu sehen. Ist das ein kleiner Fernseher? Mit schnellen Fingern betätigte Sebastian die vielen Buchstaben energisch, ohne auf diese zu blicken. Klickende Geräusche waren zu hören. „Was ist das?", fragte Ciel kleinlaut. Sebastian sah kurz zu dem Jungen. „Jetzt nicht. Später." Ciel erkannte, dass etwas Wichtiges passiert sein musste, wenn Sebastian so reagierte. Er hatte zu wenig von diesem Gespräch verstanden, weshalb er sich nichts Sinnvolles zusammenreimen konnte. Er entschied sich den Mund zu halten und Sebastian nicht weiter zu stören. Das war es also ein Herrscher zu sein. Es gab so vieles, was Sebastian zu tun hatte, ohne das Ciel davon ahnen konnte. Es gab so viel Technik in der Hölle, die er sich nicht erklären konnte.

Der Junge ging an das Regal in der Ecke und suchte nach einem Buch, welches seine Fragen beantworten könnte, doch er fand keines das ihn ansprach. Er ging die Treppen hinauf und nahm sich sein Buch, welches er von Sebastian bekommen hatte. Mit diesen in der Hand ging er wieder in das Wohnzimmer und verfasste einige Zeilen seiner Gedanken. Immer wieder ging sein Blick zu dem Dämon am Schreibtisch, doch dieser blieb unverändert vor dem Gerät sitzen. Es dauerte eine Weile, bis Sebastian davon aufsah und zu Ciel blickte. „Ich sollte dich wohl nun ganz in die Technik einweihen. Zuerst dachte ich, dass es zu viel auf einmal sein könnte, doch ich bin mir sicher, dass du das verstehen wirst." Sebastian nahm einige Geräte aus seiner Schublade hervor. „Nicht nur Licht, warmes Wasser aus den Leitungen, den Fernseher oder eine neuwertige Herdplatte lässt sich unter unserer Technik verstehen. Das hier ist ein Laptop. Mit ihm kann ich mich über wichtige Dinge informieren, aufschreiben was ich denke und noch vieles andere." Ciel ging auf Sebastian zu. „Warum schreibst du das nicht auf Papier?" Sebastian zeigte den Ablauf auf dem Laptop. „Es geht viel schneller als die Wörter zu schreiben. Wenn ich mich vertippt habe, kann ich das Wort wieder löschen und neu schreiben." Ciel nickt interessiert. Sebastian erklärte dem Jungen ebenfalls was das Internet zu bedeuten hatte. Wozu es diente und welche Aufgabe es hatte. Vieles verstand Ciel noch nicht, doch beschloss sich damit auseinander zu setzten. „Was ist das?" Er deutete auf einen kleinen flachen Bildschirm. „Das ist ein Telefon. Damit kannst du telefonieren oder mit Anderen Nachrichten schreiben. Es geht schneller als Briefe schreiben." Ciels Stirn bildete Falten, was den Dämon zum Schmunzeln brachte. Das Telefon aus seiner Zeit sah anders aus. „Ich zeige es dir. Wie gesagt, Ich habe den Anderen gesagt, dass ich für dich erstmal auf die Technik verzichte, doch ich bin mir sicher, dass du das irgendwann verstehen wirst."

Sebastian berührte den Bildschirm und zeigte den Jungen einige Programme auf dem Telefon. „Wir können Manakim anrufen, vielleicht hilft dir das ein bisschen es zu verstehen." Der Mann tippte auf eine Kamera und einem grünen Symbol. Es dauerte etwas bis Manakim abnahm. Man konnte erkennen wie er mit zerzausten haaren im Bett lag. Müde kam er zu Wort. „Wie kommts, dass du mal mich anrufst?... Ah, Ciel?" Sebastian schmunzelte über den erstaunten Gesichtsausdruck des Jungen. „Ich zeige ihm gerade etwas unsere Technik, also habe ich dich angerufen." Manakim rieb sich die Augen. „Das klingt gut, wenn du Hilfe brauchst, dann meld dich, aber ich geh jetzt wieder schlafen." Ciel zögerte etwas, doch kam nun auch zu Wort. „Aber es ist Mittag." Beide Dämonen lachten. „Das stimmt, aber ich war fast die ganze Nacht wach. Bis später Ciel." Manakim legte auf und Ciel war neugieriger denn je. „Darf ich das etwas ausprobieren?" Sebastian schmunzelte und küsste die Schläfe des Jungen. „Natürlich, doch lass mich dich nun ganz von meiner Welt erzählen, was ich dir verschwiegen habe." „Es gibt noch mehr?" Ciel weitete die Augen und war perplex von dieser Aussage. „Ja... es könnte etwas viel werden... wir sind sehr viel weiter als die Menschen."

Ciel war gespannt und beschloss alles anzunehmen.Warum gab es so viel Technik in der Hölle und nicht in der Welt der Menschen? Wirder all das verstehen können? Was wird noch alles auf ihn zu kommen? Was hatteSebastian ihm noch alles verschwiegen?

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt