Kapitel 68

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Als Ciel in der Nacht zu sich kam, erkannt er, dass er in seinem Bett lag. Er war nackt und mit Knutschflecken und Bissspuren übersäht, was ist gestern passiert? Ciel hielt sich den Kopf und versuchte sich zu erinnern. Alles, was ihn einfiel, war, dass er mit Sebastian fordernden Sex hatte. Immer wieder bat er ihn, ihn zu nehmen, bis selbst der Teufel eine Auszeit brauchte. Sein Eingang brannte wie die Hölle, sein Nacken tat weh und seine Knie waren aufgeschürft. Doch warum? Wie ein Blitz durch fuhr es ihn. Schlagartig überkam ihn die Übelkeit. Er hatte mit Bard geschlafen. Warum hatte er das nur getan? Nie hätte er dies zu gelassen, er liebte Sebastian viel zu sehr. Ciel rannte in das Badezimmer nebenan und übergab sich vor Schock über der der Toilette. Tränen überkamen ihn. Er ekelte sich vor sich selbst. Warum hatte sein Gewissen ihn nicht aufgehalten, warum? Immer wieder übergab er sich quälend und war sauer auf sich selbst. Natürlich liebte er Bard, wie er einen besten Freund liebte, vielleicht war es im Inneren mehr, doch nie hätte er es gewagt Sebastian zu betrügen, um mit jemand anderen zu schlafen. Es stimmte, dass sie sich darüber unterhielten, doch er hatte dies nie ernst gemeint.

Sebastian eilte in das Badezimmer, als er hörte, wies sein Geliebter sich übergeben hatte. „Ciel, was ist los?" Der Junge drängte sich selbst in die Ecke. „Komm nicht näher!" Der Butler hielt inne. „Was hast du denn?" Ciel streckte einen Arm aus und drückte sich ängstlich in die Ecke. Wie sollte er es dem Teufel erklären, was er getan hatte? Das würde sich nie wieder gutmachen lassen. „Ciel, was ist passiert?" So hatte er den Earl noch nie gesehen. Er zeigte eine solche Angst, als wüsste er, dass er jeden Moment getötet werden würde. Wie konnte er, ohne schlechten Gewissens, mit seinem Geliebten schlafen, wenn er davor erst es mit jemand anderem tat. Ihm wurde wieder schlecht. Er würgte und beugte sich über die Keramik. Sebastian kam auf ihn zu und streichelte seinen Rücken. „Sebastian, was ist gestern nur passiert?" Der Butler sprach sanft. „Nach dem du mit Bard-" „Du weißt es?!" Ciel riss die Augen auf und sah den Teufel schockiert an. Dieser verstand erst das Verhalten des Jungen nicht, doch dann dämmerte es ihn. Ciel zeigte Reue. Er bereute seine Tat, weshalb sein schlechtes Gewissen ihn nun plagte. „Es ist ok, Ciel-" „Ist es nicht! Ich.. ich habe dich betrogen! Nie wollte ich je einen solchen Fehler begehen, verzeih mir!"

Der Butler schloss den Jungen in seine Arme. Seine Vermutungen lagen richtig. „Du konntest nichts dafür. Du stehst kurz vor deiner Heat. Alles, was du vor der Heat tust, kannst du nicht beeinflussen. Ich verzeihe dir." Ciel weinte bitterlich. „Ich werde es nie wieder tun. Ich verspreche es dir, bitte verlass mich nicht. Bitte.. bitte.." Auch dieses Verhalten hatte Sebastian noch nie an seinem Herrn gesehen. Seine Sichtweise war wohl anders. Er selbst schwor das alles nun ernster zu nehmen. „Ich werde dich niemals verlassen. Das habe ich dir versprochen und ich werde mein Wort halten. Mein Vertrauen zu dir wird sich deshalb auch nicht verändern. Du konntest nichts dafür, dass du so gehandelt hast. Dein Körper suchte nach sexueller Befriedigung. Das ist der Nachteil einer dämonischen Heat. Versuch dein Gewissen zu besänftigen." Ciel hatte zwar verstanden, dass er nichts für seine Handlungen konnte, doch das beruhigte ihn jedoch keineswegs. „Sebastian, bitte lass mich allein.. Ich bin zu aufgewühlt." Der Butler erhob sich und verließ nur widerwillig den Raum. Er selbst ist zu weit gegangen. Das war ihm nun bewusst und er bereute es überhaupt die Idee mit Bard in den Raum geworfen zu haben. Ciel sperrte die Türe ab und verkroch sich in der Ecke des Badezimmers.

Als Bard zu demselben Zeitpunkt aufwachte fühlte auch er sich miserabel. Warum hatte er mit seinem besten Freund geschlafen? Wie konnte er nur diese Freundschaft kaputt machen? Was ist nur in ihn gefahren? Natürlich hatte es sich gut angefühlt. Warum auch nicht? Das letzte Mal war schon lange her, doch er bereute es zutiefst. Wie sollte er je Ciel wieder unter die Augen treten können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben? Er musst es Sebastian beichten. Bard ging aus seinem Zimmer und suchte den Butler. Diesen traf er schon ziemlich bald im Gang. „Sebastian.. ich wusste nicht was in mir gefahren ist.. ich wollte das nicht, ich.. ich habe es getan.. mit deinem Mann.. es tut mir so unsagbar leid. Alle Strafen der Welt wären nicht genug, um mich dafür zu bestrafen.. Du musst mir nicht verzeihen, denn so einen Fehler kann man niemals verzeihen.." „Bard, auch ich bin zu weitgegangen. Ich hätte es die niemals erlauben dürfen. Ich habe eine andere Sichtweise der Dinge und das ist mein Problem. Ich werde dies ändern, doch Ciel geht es nicht viel anders. Aufgrund seiner angehenden Heat, die bald ausbrechen wird, konnte er nicht kontrollieren was er tat und hatte mit dir geschlafen, obwohl er selbst es nicht wollte. Wir alle haben Fehler gemacht, welche wir nun nicht mehrrückgängig machen können. Alles was wir jetzt tun können, ist uns selbst zu verzeihen und irgendwann darüber zu lachen. Lass Ciel etwas Zeit, er wird es die nächste Woche nicht leicht haben. Sein schlechtes Gewissen plagt ihn sehr und die Heat steht kurz bevor, das einzige, was ich für dich tun kann, ist etwas von dir an ihn ausrichten zu lassen, wenn du das willst."

Bard nickte eifrig. „Sag ihm, was ich dir gesagt habe. Sag ihm, dass es mir leid tut und dass ich ihn als einen besten Freund nicht verlieren möchte.. bitte.. ich schäme mich zu tiefst..." Sebastian lächelte schwach. „Versuch auch du dein Gewissen zu besänftigen. Es ist passiert und kann nicht verändert werden. Das ist die bittere Tatsache." Bard nickte und ging wieder in sein Zimmer. Dieses sperrte er ab und legte sich in sein Bett. Sebastian seufzte, so hatte er sich die Tage nach der Hochzeit nicht vorgestellt. Er hoffte, dass sich das alles bis in vier Wochen wieder legte. Er ging wieder nach oben und klopfte an die Tür des Badezimmers. „Ciel.. ich soll dir etwas von Bard ausrichten." Ciel saß noch immer in seiner Ecke und blickte zu der Tür. „Es tut ihm leid, was er getan hatte. Er wollte eure Freundschaft nicht aufs Spiel setzten und er bereute, was er getan hatte. Er wünscht sich, dass du ihm verzeihst und dass ihr weiterhin Freunde sein könnt.. er schämt sich dafür und möchte sich bei dir für seine Tat entschuldigen." Ciel hatte aufmerksam zu gehört und dachte über das gesprochene nach. Sie hatten wohl darüber gesprochen. Nur ein kleines Bisschen beruhigte es ihn, dass Beide über die Situation so dachten, doch er wollte sich selbst für sein Vorhaben bestrafen. Er würde Bard verzeihen, denn er selbst hatte die falschen Signale gesendet. Wenn er wieder einigermaßen im Reinen war, würde er mit Bard darüber sprechen wollen.

Er sollte denSchmerz spüren, damit ihm klar wurde, was er getan hatte. Er wusste auch schongenau wie er das tun würde. Es wird schwer und schmerzvoll, doch er war sichsicher. Sein Gewissen und er selbst brauchte diesen Schmerz, um wieder klar denken zu können.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt