Kapitel 75

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„Wirst du das abbauen und mitnehmen?" Sebastian schmunzelte bei dieser Frage. „Abbauen werde ich es ja, aber mitnehmen nicht." „Warum nicht?" Sebastian lachte leicht. „Warum lachst du? Ich habe dir eine ganz normale Frage gestellt." Das Lachen wurde zu einem Grinsen. „Ich habe ein eigenes Zimmer dafür." Ciel wurde rot. Hatte Sebastian so etwas mit anderen bereits getan und deshalb ein Zimmer eingerichtet? „Sebastian? Mit denen, die deine Sub waren.. haben die mit dir auch so etwas gemacht? Mit dir geschlafen und all das?" Die Augen des Butlers wurden zu schlitzen. War das etwa ein Hauch von Eifersucht? „Ja, das haben sie. Sie sind auf vieles eingegangen, was ich mit ihnen getan hatte. Schließlich bin ich der Dominierende." Ciel sah ernst drein. Das wollte er auch. Er wollte der einzige Sub für Sebastian sein. Es fiel ihm schwer nachzugeben, da er schon immer an der Macht war, doch das Verlangen der Einzigwahre zu sein, nahm überhand. Er wollte es dem Dämon beweisen und setzte sich so unter Druck.

„Ich will es nochmal." Sebastian blickte den Jungen überrascht an. „Bist du dir da sicher?" Ciel setzte sich so gleich auf den Boden mit der Sicht zur Wand. Der Teufel begann zu grinsen, denn das hatte er nicht erwartet. „Nun gut. Vergiss deine Safewords nicht." „Ja ja.", entgegnete der Junge. Sofort bekam er einen Schlag mit der Peitsche auf seinen Hintern. Überrascht keuchte der Junge auf. „Deine Wortwahl.", sprach Sebastian ernst. Ciel nickte eingeschüchtert. „Wie lauten sie?" Ciel schluckte, doch er gehorchte. Er wollte für Sebastian und seinen Vorlieben perfekt sein. „Gelb und Rot." „Gut, steh auf und komm zu mir." Der Junge gehorchte. Erneut wurden seine Hände in Handschellen gelegt und seine Augen verbunden. Ciel stieg auf das Podest und der Butler hing die Arme des Jungen über seinen Kopf fest. Die Aufregung war groß. Was kam nun? Hartes Leder strich über seine Haut. War das ein Gürtel? Ciel keuchte und biss sich auf die Unterlippe. Sein Penis erregte von ganz allein. „Hör auf. Wenn du nochmals darauf beißt, schlag ich dich." Ciel ließ sofort von seiner Lippe ab. Doch war das nicht der Reiz? Wollte Sebastian nicht das? Oder waren die Subs vor ihm gehorsam? Sebastian ließ das Leder sinken und spreizte Ciels Beine. Ein Analplug aus Metall glitt durch die weiche Öffnung in das Innere des Jungen. Er keuchte auf und biss sich wieder auf die Lippe. Sofort fühlte Ciel einen festen Schlag auf seinen Hintern. Er riss seinen Mund erschrocken auf. Das tat weh. Hatte er Sebastian zu sehr gereizt? Der Teufel keuchte von diesem Anblick. Es gefiel ihm also, wenn er schlug? Erregte das seinen Geliebten?

Ciel hatte so viele Fragen, doch hatte Angst die Stimme zu erheben. Der Schlag, den er fühlte, bereitete ihm große Schmerzen. Noch immer vibrierte seine Haut davon. Sein Inneres verlangte nach Abbruch, nach dem Safeword, rot, doch Ciel wollte es wissen. War es das wirklich, was Sebastian scharf machte. All das? Ihm wurde schlecht, doch er wollte sich nicht äußern. Seine Erregung verschwand fast komplett. Als Ciel das spürte biss er sich wieder auf die Lippe. „Hör auf, sonst bestrafe ich dich." „Du willst mich bestrafen?" All jene die das sagen würden, in seiner Position, hätte er wortlos umgebracht, doch da es Sebastian war, welcher dies sagte, musste er seinen Stolz hinunterschlucken. „Ist es das, was du willst?" Sebastian war ganz in seiner Dämonenrolle und dachte nicht darüber nach, dass Ciel vor ihm war. „Ja, das will ich." Ciel schluckte, er konnte nicht mehr, er hatte das Gefühl, dass er sich bald übergeben müsse, doch das war die einzige Chance, Sebastians wahres Wesen zu sehen. „Dann tu es." Sebastian nahm den Podest beiseite, so dass Ciel an seine Armen in der Luft hing. „Ich werde dich zehnmal mit einem Peitschenhieb schlagen. Ich will, dass du mitzählst." Sebastians Augen leuchteten bedrohlich, seine Reißzähne blitzten hervor. Er dachte nicht nach und war mit seinem Kopf wo ganz anders. 

Sebastian holte aus und traf mit dem Gürtel in seiner Hand den Hintern seines Geliebten. Ciel verzog schmerzvoll das Gesicht, sprach aber mit einer ernsten Stimme. „Eins." Ein weiterer Hieb fühlte er an seinem Unterschenkel. „Zwei." Der nächste traf wieder seinen Hintern. „Drei." Durch den nächsten Schlag verzog er weiter schmerzvoll das Gesicht. „Vier." Es tat weh, doch er schwor sich es bis zum Ende auszuhalten. „Fünf." Stumme Tränen liefen ihm über die Wangen. „Sechs." Es fühlte sich so an, als würde Sebastian immer stärker zuschlagen. „Sieben." Die Schläge hinterließen durch das harte Leder rote Striemen. „Acht." Da der nächste auf derselben Stelle landete, öffnete sich die Haut und hinterließ eine blutige Wunde. Der Junge hielt bei diesem Gefühl für einen Moment die Luft an und schluckte seine Übelkeit hinunter. „Neun." Ciel konnte das erregte Keuchen seines Geliebten hören, welchen er am liebsten umbringen wollte. Er war wohl nicht der Richtige, was das anbelangt. Dämon oder Mensch, das wollte er nie wieder fühlen. „Zehn." Sebastian legte den Gürtel auf die Seite und wollte Ciel nun weiter berühren, doch dieser holte ihn wieder in die Realität zurück.

Rot."

Sebastians Augen hörten auf zu leuchten. Er erkannte, was er getan hatte. Schockiert darüber machte er seine Liebsten von dem Gitter ab, entzog den Analplug und löste die Handschellen. Ciel löste die Augenbinde. Verweinte Augen waren zu sehen und ein finsterer Blick sah den Teufel an. „Ciel, ich.. ich habe..", er wollte den Jungen in seine Arme ziehen, doch dieser schlug seine Arme weg. Er schlang seine eigenen Arme um sich und wich dem Mann aus. „Nein. Fass mich nicht an." Sebastian schreckte zurück. „So etwas wirst du nie wieder mit mir machen, hörst du?" Ciel weinte stumm, alles in ihm tat weh. Warum war Sebastian so? War es das, was Sebastian wollte? Der Earl nahm die Decke von seinem Bett, wickelte sich ein und verließ das Zimmer. „Ciel!" Sebastian legte eine Hand über seine Augen. Er ist zu weit gegangen. Früher hatte er seine Sub geschlagen, denn er hatte dabei keine Liebe empfunden. Es ging ihm nur um seine eigene Erregung und Lust, doch das war Ciel. Sein geliebter Ciel, wie konnte er in dasselbe Muster wieder fallen? Er setzte sich auf die Bettkannte und ließ seinen Kopf hängen.

„Was habe ich nur getan.."

Ciel eilte durch die Gänge. Der Einzige, der ihm nun helfen konnte, war Bard. Er lief die Treppen hinunter und klopfte an Bards Tür. Dieser kam müde zur Tür, doch schloss, als er Ciel weinen sah in seine Arme. „Was ist passiert?" Ciel war enttäuscht von Sebastian. War ihm bewusst, was er ihm damit antat? BDSM hin oder her, Fetisch hin oder her, seinen Geliebten so zu verletzten und nur an sich selbst zu denken ging zu weit. „Kann.., kann ich bei dir heute schlafen?" Bard sah den Jungen besorgt an. „N.. Natürlich, aber was ist denn passiert?" Zögernd ließ Ciel seine Decke fallen und drehte sich um. Die roten Striemen schwallten an und die Wunde wurde dick. „Oh Gott. Wer hat dir das angetan? Wo ist Sebastian?" Ciel umhüllte sich wieder und verdeckte sich. „Wenn du es nicht sagen willst, ist das in Ordnung, doch wir sollten deine Wunde verarzten, das sieht nicht gut aus." Ciel schüttelte den Kopf. „Nein. Lass sie so." Er hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. „Das könnte eine Narbe werden.", entgegnete der Koch besorgt. Der Earl nickte und brachte seinen Stolz wieder hervor. „Es soll eine werden. Sie wird mich daran erinnern nie den Stolz und die Würde aufzugeben." Bard sah nur mit großen Augen darauf. 

„Wer war das.."

Ciel legte sich in Bards Bett und versuchte zu schlafen. Er verstand es nicht. Was war daran erregend? Wenn er mit in die Hölle gehen würde, wird es ihm dort nun immer wieder passieren? Wenn das der Fall war, so blieb er in seiner Welt. Er war so verletzt von Sebastian, dass er sogar die Liebe zu ihm in Frage stellte. Aus Liebe hatte er seine Würde verdrängt und all das mit sich machen lassen, obwohl er es tief im Inneren nicht wollte. Wenn Sebastian sich nicht erklären konnte, warum er das tat und sich nicht aufrichtig Entschuldigen würde, so.. würde er die Beziehung..

.. beenden.

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Noch etwas Drama bevor es in die Hölle geht. Gern eure Meinung dazu vorallem Ideen was Sebastian nun tun könnte. 

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt