Kapitel 121

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Ciel kämpfte nun gegen den Fremdkörper in sich an und ließ es zu nun davon Abschied zu nehmen. Dieses Mal ging es erheblich schneller. Erst vor wenigen Tagen war die Heat und bis jetzt hatte sich schon ein kleiner Körper in sich gebildet. 

Die Macht der Dämonen war unmenschlich. 

Stumm vergoss der Junge ein paar Tränen. Einerseits wegen dem Verlust und andererseits wegen den Schmerzen. Es ging alles so schnell, dass er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Alles, was er wollte, war zu sehen, wie es um Sebastian stand. Als es endlich vorbei war, zog Ciel sich seine Hose wieder hoch und nahm Thalon an sich. „Kein Wort zu dem Herrscher." Mit diesem Worten verließ er entkräftet und mit seinem Sohn an der Hüfte hinaus aus der Stadt. Er hatte sich nicht einmal sauber machen lassen. Noch immer war alles voller Blut und nicht alles in ihm verarbeitet, doch er musste Sebastian sehen. Die Dämonen aus der Stadt ließen nicht auf sich warten und suchten nach Ciel, denn es war ihr Auftrag ihn im Auge zu behalten. Der Junge war allerdings schneller und kletterte mit letzter Kraft einen Hügel hinauf. Er hatte einen Vorsprung am Tag des Ausrittes entdeckt, welcher einen Ausblick über das Feld ermöglichte. Seine Augen weiteten sich, als er den Anblick über das Schlachtfeld sah.

Alle Flüche wurden bereits besiegt worden. Viele Dämonen hatten Verletzungen davongetragen und etwa zwanzig wurden getötet. Auch Manankim hielt sich seine Schulter, welche eine tiefe Wunde hatte. Die Dämonen begaben sich an den Rand des Schlachtfeldes und versuchten Luft zu holen, während sich Sebastian und Owytial in der Mitte befanden. Noch immer bekämpften sich die Beiden. Sebastian hatte einige Schrammen an seinen Beinen und einen Kratzer in seinem Gesicht welcher stark blutete. Das war im Gegensatz zu dem Fluch nichts, denn dieser hatte seinen linken Arm bereits verloren und eines der Messer steckte in seinem Oberschenkel.

„Du solltest lieber aufgeben, Asmodeus. Sonst töte ich dich noch." Sebastian lachte. „Ich? Meine Soldaten haben dein ganzes Volk bereits ausgelöscht. Sieh dich um, Owytial." Manakim kam einige Schritte näher, denn auch er hatte Angst, dass der Fluch noch ein Ass im Ärmel hatte. „Also habe ich gar keine Wahl als zu sterben?" „So ist es." Sebastian holte mit seiner Axt aus, doch diese fiel ihm im nächsten Moment zu Boden, den Owytial stieß mit seiner langen Klinge durch den Oberschenkel des Dämons hindurch, so dass diese auf der anderen Seite wieder zu sehen war. Der Fluch lachte laut, doch Sebastian hatte nicht mal seine Miene verzogen. „Asmodeus!!" Rief Manakim geschockt und auch Ciel weitete seine Augen. Wird Sebastian jetzt wirklich sterben? Hatte dieser noch eine Chance oder wird Owytial ihm den Todesstoß geben?

Der Herrscher blickte ernst auf den Fluch nieder. „Bist du fertig mit Lachen?" Er hob seinen Speer hervor welcher augenblicklich größer wurde. „Nein, Asmodeus! Tu es nicht!" Gewitterwolken bildeten sich bereits über deren Köpfen. Die Dämonen blickten zum Himmel und beteten für deren Herrscher.

Ciel erinnerte sich an das Gespräch zwischen ihm und Manakim zurück. „Warum ist eine solche dämonische Waffe eigentlich so gefährlich?" „Nun, sie benötigt eine gewaltige Menge an dämonischer Kraft. Ohne Verletzungen und mit genügend Stärke nicht gefährlich doch... bei einem solchen harten Kampf... kann es einem das Leben kosten. Das ist der Grund, warum nur ein Herrscher eine solch gewaltige Waffe führen kann, doch das bedeutet nicht, dass das Risiko weniger gering ist." „Bedeutet das, dass Sebastian daran sterben könnte?" „Nun, ich werde dich nicht anlügen. Je nachdem, wie der Zustand von ihm in diesem Moment ist... ist es möglich."

Owytial weitete beängstigt seine Augen und suchte nach einer weiteren Klinge, um Sebastian zu töten, doch es war zu spät. Gewaltige Blitze umklammerten den Speer und somit die Hand des Herrschers. „Das wars mit deiner erbärmlichen Existenz. Das ist dafür, dass du mein Volk angegriffen hast, Azamir auf meinen Mann losgelassen hast und dich gegen mich kämpfen getraut hast." Der Herrscher hob den Speer an und stieß ihn mit voller Wucht durch die Brust des Fluches. Die Blitze gingen über ihn und fügten ihn unbändige Schmerzen hinzu. In wenigen Sekunden wurde Owytial das Leben genommen und der Kampf endete. Der Speer wurde wieder kleiner und glitt aus Sebastians Hand. Dieser fiel entkräftet auf seine Knie und seine Augen verkleinerten sich. Jetzt erkannte man viele Pfeile in seinem Rücken, welche sich durch das Fleisch gebohrt hatten. Viele seiner Männer hatte er vor Pfeilen geschützt und sie mit sich selbst abgewehrt.

„Asmodeeeuus!!", schrie Manakim und rannte stolpernd auf den Herrscher zu. Auch Ciel wollte dazustoßen und sich vergewissern, ob Sebastian noch lebte, doch die Dämoninnen hatten ihn gefunden und ihn an sich gerissen. Ciel konnte sich nicht wehren und wurde zurück in die Stadt gezehrt. Er streckte seine Hand aus, weil er es nicht wahrhaben wollte. Thalons Sicht hatte er mit seiner Schulter versperrt, damit dieser das nicht ansehen konnte. 

Was hatte das alles nun zu bedeuten? 

War Sebastian nun etwa gefallen? 

Lebte er noch oder ist er tot? Was wird nun aus der Hölle und was war mit Manakim?

All diese Frage kreisten den Jungen durch den Kopf, weshalb er zu weinen begann. Zu viel war nun passiert und nichts ergab für ihn einen Sinn. 

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Gern dürft ihr eure Gedanken teilen :) 

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt