Kapitel 58

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Als Ciel heute in seinem Arbeitszimmer seine Unterlagen ordnete klopfte Sebastian an der Tür. „Junger Herr, Miss Nina ist auf dem Weg. Unsere Anzüge sind fertig und werden heute mit ihr eintreffen." Ciel sah von seinen Dokumenten auf und nickte. Innerlich freute er sich total, doch versuchte sich zurück zuhalten. „In Ordnung, hol mich wenn sie hier ist." Sebastian verbeugte sich. „Ach ja, Sebastian?" Der Butler sah den Earl fragend an. „Da wir schon in zwei Tagen liiert sein werden, räume dein Zimmer aus und richte die leere Seite in meinem Zimmer für dich ein." Der Teufel sah seinen Herrn überrascht an. Damit hatte er nicht gerechnet, lächelte aber und verbeugte sich.

In seinem Zimmer gab es nicht viel was er besaß. Die Kleidung in seinem Schrank trug er nach oben und ordnete sie in die leere Seite ein. Sebastian hatte lediglich fünf Anzüge und frische Unterwäsche. Diese war selbstverständlich schwarz. An seinem Nachttisch verstaute er einige Handschuhpaare und seine Notizbücher legte er in die Schublade. Mehr hatte der Butler nicht in seinem Zimmer, das reichte ihm jedoch. Es brachte ihn zum Lächeln, dass sein Herr ihm zu so etwas aufforderte. Doch warum nicht? Getrennte Zimmer, obwohl sie verheiratet waren? Sebastian gefiel die Idee, noch mehr, da der Earl ihn nun nicht mehr fort schicken konnte.

In zwei Stunden erreichte die Schneiderin das Herrenhaus des Earl Phantomhives. Zu erst war Sebastian dran den Anzug anzuprobieren. Es war Tradition, dass man die Kleider des Ehepartners vor der Hochzeit nicht besichtigen durfte, weshalb Ciel sich gedulden musste. Sebastians Anzug wurde in tiefen Schwarz gehalten. Sein Hemd war in einem angenehmen grau und seine Krawatte in schwarz. Die Weste, welche sich unter dem Jackett befand, hatte ebenfalls die Farbe schwarz während seine Handschuhe weiß blieben. Die Schuhe des Teufels waren in einer schwarzen, matten Leder Optik.

Sebastian begutachtet sich im Spiegel. Nie hatte er sich direkt in der Welt der Menschen begutachtet, da er bisher nur den Anzug des Butlers trug, doch heute war es anders. Der Anzug gefiel ihm sehr, noch mehr, da er in einem dunklen Farbton gewählt wurde. Der Butler entkleidete sich und verwahrte den Anzug in seinem Schrank. Er bedankte sich bei der Schneiderin, Miss Nina, und berichtete dem Earl, dass dieser die Schneiderin aufsuchen solle. Ciel ging innerlich aufgeregt zu der Dame und entkleidete sich. Der Anzug des Earls hatte eine dunkelblaue Färbung. Anstatt einer Krawatte trug er ein weißes Seidentuch um seinen Hals. Von seiner linken Jacketttasche bis zum Knopf hing eine feine, goldene Kette. Ab der rechten Schulter bis zu seiner linken Hüfte war eine rot-goldene Schärpe angenäht, so wie es im Adel üblich war. Auch die Schuhe des Earls waren in einer matten Lederoptik, in der Farbe dunkelblau, passend zu dem Anzug.

Das was jedoch noch nicht alles. Normalerweise hielt der Earl nichts von frauenartiger Kleidung, doch für diesen Tag wollte er etwas besonderes dazu tragen. Nina hatte es extra für ihn anfertigen lassen. Als er es anprobierte blickte er in den Spiegel und lächelte. Auch er war zufrieden mit dem Anzug und war gespannt, was Sebastian dazu sagen würde. In wenigen Tagen würde er es wissen. Er selbst war auch gespannt, was sein gut aussehender Butler tragen würde. Sollte er seine Haare etwas stylen? Ciel war sich noch unschlüssig, war sich aber sicher, dass er es an dem Tag der Hochzeit entscheiden würde. Nun war fast alles bereit für den großen Tag. Die Gäste wurden eingeladen, von diesen bisher sich niemand abmeldete, die Königin wusste Bescheid, alles für die Dekoration im Anwesen war bereit, ebenso das Bankett, nun waren die Anzüge bereit. Es fehlte nur noch ein Blumenstrauß für die ‚Braut'.

Zufrieden verstaute auch er seinen Anzug im Schrank und legte sich für einen Moment auf das Bett. Ciel sah zur Decke und dachte nach. Sollten sie nach der Hochzeit verreisen oder doch hier bleiben? Wenn nicht wäre das Haus in London angenehm, Essaiden es stellt sich heraus, dass die Menschen nach der Hochzeit gegen sie waren. Ciel seufzte etwas. Er hoffte, das alles gut ging. War denn nicht bald seine Heat? Laut dem Kalenderblatt hatte er noch ein paar Wochen Zeit. Aufgrund der Fehlgeburt dauerte es etwas bis sich die weitere Heat ankündigte. Er vertraute seinem Teufel. Diesmal war es zuversichtlich. Würde er schwanger werden, hatte er definitiv eine andere Sicht der Dinge, doch darüber machte er sich jetzt keine Gedanken.

Das was er sich eher fragte, war, was Sebastian von der Hochzeit hielt. Würde jemand kommen, den er einlud? Und wenn ja, wer würde das sein? Bisher hatte der Dämon sich dazu nicht geäußert. Er hatte hingegen einige Leute die an der Hochzeit kommen würden. War denn niemand dabei, den der Butler kannte? Ciel beschloss abzuwarten. Was anderes konnte er nicht, denn fragen wollte er den Teufel dazu nicht, da er nicht wusste, wie dieser die Dinge sah.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt