Kapitel 94

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Ciel hatte sich in Sebastians Spielzimmer eingeschlossen. Er war wütend. Wie konnte sein Geliebter nur wieder mit vollbusigen Frauen beisammen sein, obwohl sie in einer Beziehung waren? All das verstand der Junge nicht, weshalb er seine Reaktion als berechtigt empfand. Sebastian hatte ihm nichts von seinem Vorhaben gesagt, weshalb Ciel das seltsam fand. Um sich abzulenken, durchsuchte er die vielen Regale und erblickte die vielen Spielzeuge. Immer wieder kam ihm der Gedanke, ob er nicht doch überreagiert habe, sein Stolz hingegen redete ihm ein, dass er alles richtig gemacht habe. Stunden vergingen, bis es dunkel wurde und Sebastian allmählich seine Gäste nach Hause schickte. Manakim half noch etwas aufzuräumen. Der Dämon setzte sich auf die Couch und trank noch etwas von einem starken Alkohol. Auch er dachte über die Reaktion des Jungen nach. Natürlich hätte er es ihm sagen sollen, dass er Freunde einladen würde, doch da es sein Anwesen und seine Angelegenheit war, empfand er, dass er nicht falsch gemacht habe. Diese Einstellung konnte Manakim an seinem Gesichtsausdruck wahrnehmen, welcher sichtlich ernst wurde. Daher, dass er sich nicht weiter einmischen wollte, ging auch Manakim zurück.

Sebastian ließ Ciel in Ruhe. In diesem Moment wollte er ihn auch nicht sehen, denn seinen Zorn unter Kontrolle zu halten, gelang ihm nur schwer. Er trank die Flasche aus und dimmte das Licht. Diese Nacht konnte er nicht schlafen, dass wusste er. Um die Zeit zu überbrücken, machte er den Fernseher an und holte sich Nachschub. Ciel war eine gewisse Zeit eingeschlafen, doch der Schlaf war keineswegs erholsam. Sein Gewissen plagte ihn, weshalb er nun doch aufwachte. Er wusste das sein Stolz unrecht hatte und er gezwungen war sich zu entschuldigen. Noch nie hatte er das tun müssen, denn stehts hatte er nie Fehler gegenüber seinem Butler erlaubt. Langsam öffnete er die Tür und ging den dunklen Gang hinunter. Er konnte hören, dass der Fernseher lief, weshalb er davon ausging, dass sich Sebastian im Wohnzimmer befand. Am Türrahmen stehend erkannte er den Dämon, welcher mit einem Glas auf dem Sofa saß, ihm jedoch keinen Blick würdigte. „Sebastian?" Der Herrscher reagierte nicht. Seine Augen jedoch schweiften zu dem Jungen hinüber, seine Augen rot leuchtend. Ciel erkannte die Mordlust in dessen Augen und schluckte. Er sah zu Boden. „Es... tut mir leid. Ich hatte meine Eifersucht nicht unter Kontrolle." Sebastian beäugte den Jungen. Er glaubte ihm die Entschuldigung, doch er sollte merken, dass er überreagiert hatte, weshalb er weiter schwieg. „Ich werde mich auch bei den anderen entschuldigen, dafür, dass ich mich so verhalten habe. Vergib mir." Ciel drehte sich um und ging beschämt in Richtung der Treppe.

Der Dämon erkannte, dass es dem Jungen ernst war und sich seinem Stolz gestellt hatte. „Komm her." Ciel hielt inne. Zögernd betrat er den Raum erneut. „Ich nehme deine Entschuldigung an. Ich werde dich nie für jemand anderen verlassen oder gar betrügen, Ciel. Ich gebe zu, dass ich die bescheid geben hätte sollen, dass meine Freunde kommen, doch vertrau mir etwas mehr, was das betrifft." Ciel nickte und sah vorsichtig zu Sebastian. „Eins noch. Nenn mich nie wieder Asmodeus. Für dich bin und bleibe ich Sebastian." Der Junge nickte erneut und wurde leicht rot, denn nur er hatte für seinen Geliebten einen bestimmten Namen. „Setz dich zu mir." Ciel gehorchte und nahm neben dem Dämon platz ein. Vorsichtig kuschelte er sich an diesen und vergrub sein Gesicht in dessen Brust. „Es tut mir wirklich leid.", murmelte er an diese. Sebastian kraulte sein Haar, um ihm das Gefühl zu geben, dass ihm verziehen wird. „Hast du dein Zimmer angesehen?" Der Junge sah auf. „Es ist schon fertig?" Sebastian nickte und schmunzelte leicht. „Möchtest du es sehen?" Ciel nickte und setzte sich auf. Zusammen mit dem Dämon gingen sie nach oben und begutachten das Zimmer.

Langsam sah sich der Junge um und lächelte. Alles schien perfekt. Ein großer Schreibtisch, ein Sofa, Bücherregale. All das, was Ciel wollte. „Gefällt es dir?" Der Junge umarmte den Mann fest. „Danke. Es ist wundervoll." Er setzte sich zu gleich an den Schreibtisch und sah sich an den Schubladen um. Er erkannte die vielen verschiedenen Utensilien und strahlte. Sebastian schmunzelte. „Ich lass dich etwas allein. Ich bin unten, wenn du mich brauchst." Er küsste die Stirn des Jungen und ging nach unten. Ciel atmete durch, denn er empfand es als peinlich, was er getan hatte, und verstand nun, wie wertvoll Sebastian für ihn war, welcher alles für ihn tat und sogar jeden seiner Wünsche erfüllte. Errötet nahm er sein Telefon und schrieb seinen Geliebten eine Nachricht. Verwundert blickte der Dämon auf sein eigenes, als er das Vibrieren spürte. Er lächelte, als er die Nachricht laß.

„Ich liebe dich. Danke für alles."

Sebastian antwortete schmunzelnd.

„Ich liebe dich auch. Für dich tue ich alles."

Ciel lehnte sich zurück und drückt das Telefon an seine Brust. Verliebt. Er bereute es nicht seine Welt verlassen zu haben. Sebastian war stehts an seiner Seite. Das Haus, in dem er lebte, war groß und modern. Es war ein schöner Anblick. Er konnte sich gut vorstellen hier mit dem Kind zu wohnen. Er freute sich darauf, bis dieses kommen würde. Immer näher rückte die Geburt an. In wenigen Tagen würde er den zweiten Monat erreichen. Das Einzige, was er vermisste, war sein Freund Bard. Ciel wollte ihm an alldem teilhaben lassen, doch da er in der Welt der Menschen lebte war das nicht so einfach, doch eine Möglichkeit gab es. Der Junge holte etwas Papier aus der Schublade und lächelte. Er wollte ihm einen Brief schreiben. Ihm über all das Geschehene berichten. 

„Hallo Bard,
ich hoffe du hast eine angenehme Zeit auf deinem Anwesen und genießt dennoch das schöne Wetter im Garten. Ich habe mich mittlerweile gut in der Hölle eingelebt. Sebastians Anwesen ist sehr groß. Alles ist dunkel gehalten und sehr modern. Hier gibt es Strom und Elektrizität, welche dafür sorgen, dass es fließendes Warmes Wasser gibt. Überall Lampen, die die Zimmer erleuchten und automatische Geräte, die per Knopfdruck in Gang gebracht werden. Es gibt Geräte, in denen man recherchieren oder sich die Nachrichten ansehen kann. Anstelle von Kutschen gibt es neuwertige Wägen, welche mit Treibstoff angetrieben werden und sich sehr schnell fortbewegen. Telefone haben neue Modelle und sind tragbar, wohin man auch geht. Um mich kurzzufassen, viele Dinge, dich ich noch immer nicht ganz verstehe.
Dem Kind geht es gut. In wenigen Tagen werde ich den zweiten Monat erreichen. In schon dreizehn Wochen wird er das Licht erblicken.
Ich vermisse dich und die Zeit mit dir. Ich freue mich deine Gedanken alsbald lesen zu können.

In Liebe,
Ciel."

Der Junge verpackte den Brief in einen Umschlag und ging mit diesem zu Sebastian zurück. Er wollte, dass dieser Brief seinen Freund schnell erreiche. „Kannst du diesen hier verschicken?" Der Dämon nahm das Kuvert an sich und blickte darauf. „Natürlich." Ciel lächelte leicht und bedankte sich. Schnell ging er wieder in sein Zimmer zurück, was den Herrscher schmunzeln lässt. Auch er ist froh Ciel hier bei sich zu haben und ihn schon bald offiziell in der Hölle zu seinem Mann zu nehmen.

Der Partner des Herrschers.

——————————————-So in etwa könnt ihr euch das Anwesen von Sebastian vorstellen

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So in etwa könnt ihr euch das Anwesen von Sebastian vorstellen. Dunkel und modern. :)

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt