Kapitel 26

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Ciel blickte Sebastian an, welcher noch immer vor ihm kniete.
Er biss sich auf die Lippe und sah zur Seite um seinen Butler nicht weiter ansehen zu können.
Er wusste, wenn er dem zustimmen würde, dass er nun ganz dem Teufel verfallen wäre.
Ciel atmete angestrengt, es gab nur einen Weg für ihn.
„Raus.. das.. ist ein Befehl.", kam es von dem Earl, welcher so gleich seinen Atem anhielt.

Sebastian stand auf und verbeugte sich.
„Jawohl, mein junger Herr."
Mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer.
In dem Moment, als die Tür ins Schloss fiel, setzte sich Ciel auf dem Fensterbrett ab und rutschte etwas nach unten. Sein Atem ging zügig.
Er fuhr sich durch die Haare und überdachte was eben geschehen war.
„Manchmal vergesse ich.. dass er doch ein Dämon ist."

„Dämon sind sehr sexuelle und perverse Wesen. Wenn sie einmal die Lust ergreifen, können sie dieser Stunden lang nach gehen, ohne gewisse Pausen.
Sie sind dreckig und süchtig nach dem Gefühl der Erlösung und Ekstase."
Das hatte Ciel bereits in einem der Bücher aus der Unterwelt gelesen.
An diesen Absatz musste er sich gerade erinnern, als er an Sebastian verlangen dachte.
„Die Frage ist.. ob das ein Mensch überhaupt überleben würde."

Ciel setzte sich wieder in seinen Sessel und sah auf seine Unterlagen. Er möchte ja Sebastian nahe sein, doch er hatte noch immer Angst und Respekt diese Dämonische Lust zu erleben. Ich stellte sich zu viel schlimmes vor, er wusste nicht einmal selbst warum er sich damit so viel Angst machte.
Seufzend legte er seinen Kopf auf den Tisch und schloss die Augen.
Wie es Sebastian damit wohl geht?


Der Butler hatte sich in die Küche zurückgezogen und bereitete das Abendessen vor, auch er dachte über das Geschehene nach. //Bin ich zu weit gegangen?// Er wollte keinesfalls seinen Herrn verunsichern, doch er befahl ihm zu sagen, was er fühlte und lügen konnte er nicht. Sebastian seufzte. So wollte er nicht, dass der Abend endete, was würde Ciel tun, wenn er auf den Dämon angewiesen wäre, wenn die Heat eintritt? Der Butler wusste, dass sein Herr ihn so nicht an sich ran lassen würde. Er war ein starker Dämon, der seine Gelüste auch bei einer Heat unter Kontrolle bringen konnte, doch er wusste nicht wie lange er dem standhalten könne, wenn das ganze Anwesen danach riechen würde. Sebastian schüttelte den Kopf. Daran wollte er gerade nicht denken. Es dauerte noch bis die Heat eintreffen wird. Da fiel ihm ein, dass er noch dringend die Tabletten besorgen musste, bevor die erste Heat eintreffen wird; denn die erste ist immer die schlimmste. 


Sebastian richtet das Abendessen an und machte sich auf den Weg, um seinen Herrn zu Tisch zu bitten. Mit einem Klopfen an der Tür betrat er das Zimmer und verbeugte sich. "Junger Herr, das Essen wäre bereit serviert zu werden." Der Earl blickte von seinen Unterlagen auf, welche er bearbeitet hatte, um auf andere Gedanken zu kommen. "Hmm.", brummte er zustimmend, unterzeichnete das Dokument und stand auf. Zusammen mit seinem Butler ging er in den Speisesaal und ließ sich das Essen servieren. "Heute gibt es Gebratenes Wildkaninchen mit Johannisbeergelee und Lauch.", Sebastian verbeugte sich und richtete den Tee an. Ciel begann zu Essen und versank dabei in seinen Gedanken. Je mehr er nach dachte, desto mehr vergaß er sein Umfeld. Erst als Sebastian sein Kinn anhob und ihn an sah, kehrte er in die Realität zurück. "Was?" Sebastian ließ von seinem Herrn ab. "Schmeckt es Euch nicht? Ihr habt es kaum angerührt, soll ich Euch etwas anderes bringen?" Der Earl legte das Besteck nieder. "Schon gut,  ich habe heute keinen großen Appetit." Mit diesen Worten erhob er sich und ging in sein Arbeitszimmer zurück, denn dort wartete noch ein ungeöffneter Brief der Königin.


Sebastian deckte den Tisch ab und machte den darauffolgenden Abwasch, danach folgte die Vorbereitung für den morgigen Tag. Währenddessen öffnete der Earl den Brief und laß sich diesen durch. "Mein Lieber Ciel,  ich hoffe Ihr hattet ein paar schöne Tage der Ruhe und konntet diese genießen. Ich selbst habe mit Phipps und Grey einen Vanillepudding gekocht, dieser ist mir sogar recht gut gelungen. Ich schreibe Euch nicht ohne Grund, denn es gibt leider neue Vorkommnisse.  Erneut wird von dem Verschwinden nach China berichtet. Der Wanderzirkus wurde bereits auf Eis gelegt, doch warum verschwinden die Kinder nun auf diese Weise? Meinen Informationen zufolge werden diese nach China versandt. Kümmere dich darum, damit die besorgten Familien wieder ihre Kinder bei sich haben. Viktoria." Ciel faltete den Brief zusammen und legte ihn beiseite. Er stand auf und lief in Richtung Küche, in der er Sebastian an treffen wollte. Der Butler hatte sein Jackett ausgezogen und seine Ärmel hoch gekrempelt. Mit dünnen Handschuhen stand er an der Arbeitsfläche und schnitt die Zutaten für das morgige Frühstück vor. Ciel lehnte stumm am Türrahmen und musterte seinen Bediensteten von unten bis nach oben.  


Die Schuhe makellos sauber und ordentlich geschnürt.  Die Füße waren groß. Ciel schätze sie auf Größe sechs-und-vierzig, kein Wunder bei seiner ganzen Körpergröße, die sicher bei 1,86m lagen. Über seinen langen Beinen ziert sich die schwarze Frackhose, in der dessen Hintern, in Ciels Sicht, wohl geformt war.  Das weiße Hemd und der schwarz-grauen Weste stand dem Butler sehr gut, denn diese betonte, trotz der zweilagigen Kleidung, seine muskelbestückte Brust. Auch an den Armen konnte er erkennen, dass diese trainiert waren, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Genau passend. Das schwarze Haar des Butler fiel dessen mit einer Strähne ins Gesicht. Der Earl mochte dieses Haar, es sitzte immer perfekt und leuchtet in seiner dunkeln Farbe. Ciel biss sich auf die Unterlippe, sein Butler sah einfach so anziehend und gut aus. Er war so vertieft, dass er gar nicht merkte, dass ihn zwei leuchten rote Augen ansahen. Diese Augen in denen er sich jedes mal verlieren konnte, obwohl er wusste, dass diese schon immer das pure Grauen gesehen hatten. Sein Bick wanderte zu dem Mund, welcher ein sanftes Lächeln zierte. Die scharfen Eckzähne blitzten leicht hervor, doch auch diese fand er sehr anziehend, wie gern würde er diese jetzt auf seiner Haut fühlen. 


"Kann ich Euch behilflich sein?", fragte Sebastian lächelnd, welcher den musterten Blick bereits gefühlt hatte. Ciel errötet sich und sah zu Seite. "Morgen müssen wir nach London und Scottland Yard sowie Lau einen Besuch abstatten.", langsam schweifte er wieder den Blick zu seinem Butler, welcher seinen Herrn nicht aus dem Augen ließ. "Ich habe verstanden." Ciel sah leicht zu Boden und drehte sich leicht zur Seite, denn erst jetzt bemerkte er seine halb erregte Errektion, welche bei der Musterung des Butlers entstanden ist. "Gibt es noch etwas, wie ich Euch behilflich sein kann?" Ciel wusste tausend Antworten auf diese Frage, doch konnte keine von diesen erläutern. Er starrte in den Boden. Gerade als er zu Wort kommen  wollte und aufsah, sah er in zwei leuchten Augen. Ciel schluckte. "Ja?~" Der Earl nickte und Sebastian verstand.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt