Kapitel 43

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Ciel wachte nachts auf um etwas zu trinken. Sein Kopf schmerzte aufgrund von Flüssigkeitsmangel, kein Wunder wie viele Tränen er vergossen hatte. Er fühlte sich schrecklich. Der Junge ging in das Badezimmer neben an, um ein Glas Wasser zu trinken. Sebastian war im sitzen eingeschlafen, das passierte momentan auch des Öfteren, obwohl er ein Dämon war. 

Der Earl entschied zu erst mit Bard zu sprechen. Er war einfach noch nicht bereit es seinen Butler mitzuteilen, doch er war sich sicher, dass er es dem Koch erzählen konnte. Ciel ging aus der Tür hinaus und die Treppen nach unten. An der Holztür, nach der Küche, klopfte er an und wartete. Schlief Bard bereits? Es war schon sehr spät, natürlich würde dieser schlafen, oder? Gerade als der Junge sich umdrehen wollte ertönte ein "Ja?"

"Ich bin es.. Ciel.. schläfst du schon?" Bard hörte die zerbrechliche Stimme an seiner Tür und öffnete diese. Sofort schloss er den dort stehenden Earl in seine Arme und drückte ihn so gleich fest an sich. Erneut lief dem Jungen das Wasser in die Augen. "Es ist in Ordnung." Der Koch streichelte den Rücken von Ciel und ließ ihn dann in sein Zimmer eintreten. Dort setzte er ihn auf das Bett und setze sich neben ihn hin. "Was hast du?.. Ich habe dich gestern den ganzen Tag nicht gesehen.. ich habe mir Sorgen gemacht." Wie auf Knopfdruck liefen die Tränen erneut, so dass Bard schnell zu einem Tuch griff. "So schlimm?" Ciel nickte und trocknete seine Tränen. Der Mann neben ihm erkannte bereits die geschwollenen Augen und erahnte, dass etwas schreckliches passiert sein musste. Er gab den Jungen Zeit, bis dieser sich beruhigt hatte. Im war es wichtig jetzt für ihn da sein zu können. 

"Ich.. war gestern in London und.. bei einem Arzt, sozusagen.. ich fühlte mich in letzter Zeit nicht gut und wollte wissen, ob alles in Ordnung war.." Die Stimme des Earls zitterte. Bard erkannte, dass es seinem Gegenüber schwerfiel die Worte zu finden. Er legte vorsichtig einen Arm um ihn und streichelte seine Schulter. "Lass dir Zeit." Ciel nickte und versuchte sich wieder zu beruhigen. Es nervte ihn selbst, dass er immer wieder die Trauer und Tränen in sich fühlte, doch er konnte nicht dagegen ankämpfen. Bei Bard allerdings fühlte er sich nicht schwach, sondern wusste, dass er dort sein konnte wie er war. Langsam konnte er sich wieder sammeln. Seine Augen schmerzten und brannten. 

"Ich war in London bei einem guten Freund, der sich mit Dämonen und all das auskannte.. ich habe ihm erzählt, dass ich momentan ein komisches Druckgefühl spüre, also tastete er meinen Bauch ab.. meine Symptome waren eindeutig. Meine Existenz ist zu schwach.. es dauert nicht mehr lange und ich werde es verlieren.." Bard erkannte nun die jetzige Situation und verstand, wie sich Ciel fühlte. Erneut drückte er ihn an sich und umarmte ihn. "Ich weiß, dass du dich schrecklich fühlst. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist.. Doch du bist so stark. Obwohl du so jung bist, warst du schon immer stark und hast deinen Willen beigehalten. Du warst für mich manchmal echt angsteinflößend. Ich könnte niemals mich so durchsetzen, wie du es kannst. Ich bewundere dich, das habe ich schon immer. Deswegen weiß ich, dass du das jetzt auch schaffst. Ich bin immer bei dir und werde dir helfen, wie ich kann. Auch wenn es schwierig ist, versuch positiv zu denken. Es hatte vielleicht jetzt nicht geklappt, doch sicherlich klappt es das nächste Mal. Irgendwann wirst du ein so tolles Leben zusammen mit Sebastian und einem Kind führen. Wie eine richtige Familie. Ich bin froh dein Freund zu sein.. du bedeutest mir viel." 

Ciel dachte darüber nach, was Bard ihm sagte. Er hatte recht, auch wenn es ihn sehr getroffen hatte musste das Leben weiter gehen. Im Grunde genommen war es möglich das Kind zu verlieren, da es in der Natur der Dämonen lag. Nach wie vor ist er gekränkt, dass ihn jederzeit eine Fehlgeburt bevorstand.. doch er musste mit Sebastian sprechen, um einen klarerer Sicht der Dinge zu bekommen, schließlich war dieser noch immer der Teufel in der Beziehung. "Danke, Bard.. es tat gut das zu hören.. auch du bedeutest mir viel.. ich war so in meiner Trauer versunken, dass ich aus eigener Kraft nicht mehr nachdenken konnte. Dadurch.. kann ich endlich mit Sebastian darüber sprechen.."  Bard lächelte leicht. "Ich tue was ich kann, um dich zu unterstützen.. wenn irgendetwas ist, dann zögere nicht es mir zusagen." Beide lösten die Umarmung. Ciel ging in Richtung Tür, um das Gespräch mit Sebastian zu suchen. Er drehte sich jedoch nochmals um und sah Bard an. "Tatsächlich hätt ich eine Bitte an dich." Der Koch sah den Jungen fragend an. "Da ich nicht weiß.. was die nächste Zeit passieren wird, möchte ich dass du in jedem Falle in meiner Nähe bist." Bard nickte und lächelte. "Das werde ich." 

Ciel wünschte eine angenehme Nacht und ging in sein Schlafgemach zurück. Dort wartete Sebastian bereits auf seinen Herrn. "Ist alles in Ordnung, mein Herr?" Ciel setzte sich neben den Butler und sah ihn an. Er atmete durch, bevor er zu Wort kam. "Ich muss dir was sagen. Ich konnte es dir heute Mittag nicht sagen, da es mich selbst sehr verletzt hatte. Mir fällt es immer noch schwer klar zu denken.. aber jetzt bin ich bereit es dir zu erzählen.." Sebastian nahm die Hände des Jungen in seine und streichelte diese, um so stumm Mut zuzureden. "Ich war heute bei Undertaker, weil ich mich in der letzten Zeit nicht sehr wohl gefühlt hatte.. Er hat mich untersucht, da er sich in den Bereich sehr gut auskennt.. Er sagte mir.. das ich es verlieren werde, ich bin zu schwach.. es tut mir Leid. Ich, hatte Angst wie war deine Reaktion wäre, wenn du es sofort erfahren hättest. Ich selbst war einfach zu sehr geschockt und traurig zugleich.. ich habe Zeit gebraucht um es dir zu sagen.." 

Sebastian blieb sanft, er entschied sich seinem Herrn nicht zu erzählen, dass er es bereits wusste. "So eine Nachricht kann man nicht einfach verdrängen. Ich wollte Euch so viel Zeit geben, wie Ihr brauchtet. Auch jetzt werde ich immer für Euch da sein. Es ist schwer so etwas zu verarbeiten, doch wir werden das schaffen, zusammen. Macht Euch keinen Gedanken darüber was ich denke. Euer Leben geht weiter, wir werden es weiter versuchen, wenn das Euer Wunsch ist. Ich liebe Euch und das wird sich niemals ändern, mit einem Kind oder ohne. Die nächsten Tage werden sicherlich nicht einfach, doch ich werde immer bei Euch bleiben. Egal wie groß die Schmerzen sein werden, egal wie traurig Ihr sein werdet. Ihr werdet niemals allein sein." Mit diesen Worten schließ der Teufel den Jungen in seine Arme und drücke ihn eng an sich. 

"Ich.. liebe dich auch.. danke.. Sebastian." 

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt