Kapitel 79

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Die Beiden drehten sich um und erkannten einen großen Mann. Er trug ein anzugähnliches Outfit. Er verbeugte sich für einen Moment, als er Sebastian erblickte. „Ja, das bin ich." Ciel blickte den Mann an. „Wer ist das? Ich kenne dich noch nicht.", sprach der Dämon zu ihm. „Ich.. äh.." Ciel wusste nicht was er sagen sollte, schließlich ist er das erste Mal ein Dämon. „Das ist Ciel, mein Geliebter." Der Mann verneigte sich erneut. „Ich bitte um Verzeihung, es freut mich, dass du wieder hier bist." Sebastian nahm Ciels Hand und ging mit ihm auf das Anwesen zu. „Wer war das?" Sebastian schmunzelte. „Niemand wichtiges. Ich erkläre es dir später." Auf dem Weg dorthin kamen immer mehr Dämonen und verneigten sich vor ihnen. Ciel schmunzelte, es gefiel ihm durch aus, dass sie das vor ihm taten. Er fühlte sich wie ein König. Im Anwesen war niemand zu sehen. „Hast du keine Bediensteten hier?" Sebastian ließ die Hand des Jungen los. „Nein, das ist mein Haus. Soll ich dir eine Führung geben?" Die Eingangshalle war gigantisch, dennoch sehr modern. Sebastian betätigte einen Lichtschalter an der Wand. Ein helles Licht an der Decke begann zu leuchten. Ciel war überrascht. In seiner Welt gab es auch eine Deckenleuchte, doch diese brannte nur sehr schwach. „Wie hast du das gemacht?"

Sebastian schmunzelte. „Hier in meiner Welt ist alles moderner. Hier gibt es Elektrizität, dass bedeute, dass vieles über Strom automatisch an geht, wie diese Lampe. Es gibt noch mehr Dinge in meinem Haus, komm." Mit großen Augen betrachtete er das Haus. Es gab viele Lampen und einige Türen zusehen, als sie den oberen Gang erreichten. Zuerst gingen sie in ein großes Badezimmer. An der Wand stand eine große, dreieckige Badewanne. Sie war in einer schwarzen Keramik gehalten. Düßen befanden sich in dieser, welche aus Metall waren. Die Dusche, welche sich gegenüber befand, wurde durch eine Glastür getrennt. Ein großer Duschkopf hing an der Decke. Die Fließen in diesem Badezimmer waren dunkelgrau. Das Waschbecken war groß, denn es befanden sich zwei nebeneinander. Der Spiegel war gigantisch und mit einzelnen Lampen versehen. „Wow.." Die Toilette war in derselben Farbe, wie die Badewanne und das Waschbecken. Sie hatte in der Wand eine eigne Spülung eingebaut. Sebastian lehnte an der Türe und beobachtete den Jungen, welcher sich mit großen Augen umsah. Es gefiel ihm, dass er so reagierte, denn seine Welt war nicht vertraut mit Technik und Strom.

„Lass uns weitergehen." Sie gingen in das Zimmer nebenan. Das war das Schlafzimmer. Ein riesengroßes Boxspringbett stand in der Wandmitte. Das Leder und die Bezüge waren ebenfalls schwarz. „Ist das.. Leder?" Ciel staunte und berührte die Optik. „Ja, das ist Leder.", der Teufel schmunzelte. Ein großer Schrank in schwarzem Holz stand an der Seite. Die Nachttischkästchen, die jeweils eine eigene Lampe besaßen, waren eben falls in derselben Farbe. Ciel brachte seinen Mund nicht wieder zu. „Wow.., aber ich dachte, dass du nicht schläfst?" "So war es in der Welt der Menschen. Aufgrund des Vertrages, war ich nicht an den Schlaf gebunden." Sie gingen weiter in die anderen Zimmer. Eines war ein Sportraum, in welchen viele Gewichte und Stangen zusehen waren. In einem weiteren gab es ein Gästezimmer oder einige Leere. Eines davon würde ein Kinderzimmer werden. Ciel errötete leicht, als Sebastian das sagte. Als sie wieder nach unten gingen wollten, blickte Ciel auf ein Zimmer, in welchem sie nicht waren. „Was ist mit diesem Zimmer?" Sebastian sah den Jungen eindringlich an. „Ich weiß nicht, ob du da rein willst." Ciel sah ihn fragend an. „Das ist mein Zimmer." Ciel verstand nun, doch blieb gelassen. „Ich will es sehen." Sebastian öffnete die Türe und betätigte den Lichtschalter. Das Licht war gedämmt. An der Seite des Zimmers stand ein Bett. Viele Regale waren zusehen.

Ciel ging auf eines zu und öffnete die Schubladen. Viele ihm unbekannte Sexspielzeuge waren zu sehen. Er ging weiter. An einem Geländer hingen eine Reihe an verschiedenen Peitschen. Mit seiner Hand streifte er über diese. Sein Blick ging nach oben. Er erkannte das Gitter, welches er in seinem Zimmer gesehen hatte, doch es war hochwertiger angefertigt. An einem Weiteren Regal waren Handschellen, Seile und Stangen zu sehen, auch diese berührte der Junge. Sebastian beobachtete ihn. „Ciel, ich.." „Wofür ist das?" Ciel deutete auf eines der Stangen. Der Teufel nahm die Stange ab und zog sie auseinander, sodass diese länger wurde. An den Enden waren eine Art Ledergurte befestigt. „Das ist für deine Beine." Ciel blieb noch immer ruhig. „Zeig es mir." Sebastians Herz klopfte etwas. Warum wollte Ciel das? Nach allem was passiert war..? „Leg dich auf das Bett." Ciel gehorchte und legte sich auf die Matratze des Bettes. Sebastian kam mit der Stange auf ihn zu. Er entkleidete seine Schuhe und befestigte, mit den Gurten an den Enden, seine Fußgelenke. Der Junge sah interessiert zu. „Bereit?" Er nickte. Sebastian schob ruckartig die Stange auseinander, so dass diese Länger wurde. Dadurch war Ciel gezwungen die Beine zu spreizen. Er keuchte überrascht auf und lächelte etwas. „Interessant." Sebastian löste diese wieder und zuckte zusammen, als Ciel sagte: „Das können wir mal ausprobieren." Der Junge sah sich noch etwas interessiert um, bevor er mit Sebastian das Zimmer verließ. Er war überrascht, als Ciel so gelassen reagierte.

Der Weg ging nach unten. Sie gingen in eine große Küche. Ciel weitete seine Augen. Die Optik war in einem schwarzen Hochglanz. Der Herd war eine Glasplatte, welche mit Knöpfen in Gang gebracht wurde. Pfannen, Messer und Töpfe sind zu sehen. „Warum hast du eine Küche? Isst du denn nicht Seelen?" Sebastian kam auf Ciel zu. „Natürlich verzerren wir Seelen, doch hin und wieder kochen wir eigene Speisen, zum reinen Genuss. Wenn man es von außen betrachtet, zum Spaß." Ciel nickte und erkannte an der Theke einige Stühle, fast wie eine Bar. Auch ein Esstisch war zu sehen, das Holz in Schwarz. „Man könnte meinen, dass ihr menschlicher seid als die eigentlichen Menschen." Sebastian schmunzelte und ging mit Ciel in das Nächste Zimmer. „Das liegt daran, dass die Menschen glauben, dass wir nur gefährliche Kreaturen sind, die Seelen verspeisen und kein eigenes Leben haben. Doch wie du siehst, ist dem nicht so. Ja wir essen Seelen, doch das ist genauso als würden die Menschen ein Stück Kuchen essen. Naja, mehr oder weniger." Ciel schmunzelte nun auch. Er wollte nicht zugeben, dass er genauso gedacht hatte. In dem Raum, in dem sie jetzt waren, befand sich ein großes Sofa. Sie war aus schwarzem Stoff und Leder. In der Mitte stand ein Glastisch und einigen Schriftstücken darauf. An der Wand hing etwas Schwarzes, so groß wie Bild. „Was ist das?" Sebastian schmunzelte. „Ein Fernseher." Ciel verstand nicht, was das war, schließlich gab es so etwas nicht in seiner Welt. „Wozu dient es?" „Du kannst darauf Nachrichten ansehen." Ciel war erstaunt. „Hier gibt es so viel, was ich nicht kenne." Ein Schreibtisch mit Ordnern war ebenfalls zu sehen. „Dein Arbeitstisch?" Sebastian nickte. „Ja, auch ich habe Dokumente in meiner Position zu verfassen."

„Ich gebe zu, dass ich mir das so nicht vorgestellt habe. Ich dachte, dass hier die verdorbenen Seelen leben ohne Rücksicht und Verstand. Ich dachte ihr bekämpft euch und seit rachsüchtige Dämonen ohne einen bestimmten Lebensgrund. Ihr existiert einfach. Aber das? Du führst, wie die Menschen, ein richtiges Leben. Du hast ein Haus, nein, ein ganzes Anwesen mit so viel Technik, die ich noch nicht mal richtig verstehe. Du hast sogar ein eignes Büro, ich verstehe all das nicht.." Sebastian lächelte. „Das liegt daran, dass dieses Gerücht in der Welt der Menschen verbreitet wurde. Angefangen mit der Bibel. Es stimmt, dass Satan böse war und es stimmt, dass es immer wieder Kämpfe gibt, doch das gibt es in der Welt der Menschen auch. Wir haben unsere Regeln und die haben ihre. Das sind alles Vorurteile und Gerüchte. Nun siehst du, wie es wirklich ist. Ich hoffe, auch wenn du erst seit wenigen Stunden hier bist, dass du dich bei mir  wohlfühlst." Ciel lächelte und blickte noch einmal durch den Raum. „Du hast recht, verzeih.. Es ist wirklich schön hier, doch ich muss mich erst daran gewöhnen.. ist das normal, dass ich so Hunger habe?" Sebastian schmunzelte. „Es wird zeit für deine erste Seele. Morgen stell ich dich den anderen vor. Ich finde heute sollten wir etwas Zeit für uns haben."

Ciel überlegte über das eben gesagte. „Ja.. du hast recht.. Zeit für uns." 

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt