Kapitel 111

106 10 4
                                    

Sebastian wachte am nächsten Morgen auf und blickte neben sich. Ciel schlief friedlich und ruhig. Sanft deckte er den Jungen besser zu und küsste dessen Stirn. Er verließ das Zimmer und ging in das Kinderzimmer seines Sohnes. Dort wickelte Sebastian Thalon bis er ihn auf seinem Arm nahm und nach unten ging.
Alles in seinem Kopf drehte sich um den bevorstehenden Krieg. Gab es keine Möglichkeit alles mit einem einzigen Kampf zu beenden?
Der Dämon setzte das Kind in die Spieleecke und ging in die Küche. Er wollte etwas starkes zu trinken. Mit einem Eiswürfel im Glas bereitete er sich einen starken Whisky zu bis er sich damit an die Theke lehnte.

Sebastian versank in seinen Gedanken und schloss seine Augen. Er ging sein Volk nach einander durch, um sich ihrer Fähigkeit klarer zu werden. Ganz in Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, als Ciel die Treppen hinunterging und den Herrscher einen guten Morgen wünschte.
Er nimmt an seinem Glas und dachte weiter nach, bis er abrupt seine Augen aufriss und ins Leere starrte.
„...Irhiadhzal." Ciel blickte verwundert auf. „Was?" Sebastian trank das Glas aus und eilte in sein Arbeitszimmer. Der Junge folgte ihm fragend und beobachtete den Dämon als dieser einige Ordner aufschlug und etwas zu suchen schien. „Sebastian, was ist los?"
„Wie du weißt, hat jeder Dämon eine Fähigkeit."
Ciel nickte. „Ja, das hattest du mir erklärt."
„Ich fragte mich ob ein Krieg von Nöten sei oder ob es mit einem einzigen Kampf entschieden werden könnte." Während der Teufel sprach durchblätterte er seine Akten.

„Das ist unmöglich. Wir wissen doch gar nicht welche Strategie sie benutzen würden oder gar mit welchen Mitteln oder Waffen sie angreifen."
Sebastian hatte nun zwischen den ganzen Ordnern gefunden was er suchte. „Das ist wahr, doch es gibt eine Möglichkeit all das herauszufinden." Er hob ein Schriftstück hervor.
„Und wie?"
„Irhiadhzal."
Ciel hob eine Braue. „Irhiadhzal? Wer ist das?"
Sebastian beäugte nochmal das Papier um sich zu versichern sich nicht getäuscht zu haben.

„Irhiadhzal hat die Macht sich in den Schatten aufzuhalten oder gar in Untote hineinzufahren. Er wird mein Spion." Bevor Ciel realisieren konnte, was gerade geschah, schnippte Sebastian mit seinen Fingern. Sofort erschienen zwei Wächter und standen dem Herrscher gegenüber.
„Irhiadhzal." Mit diesem Befehl verneigten sie sich und verschwanden so schnell wie sie gekommen waren.
„Sebastian, was hat das alles zu bedeuten? Wie gehst du weiter vor und was meinst du mit Spion?"
Bevor er es Ciel erklären würde, schrieb er Manakim. Er sollte sich ebenfalls sein Vorhaben anhören.

„Luft holen, Ciel. Ich werde es dir gleich genauer erläutern." Mit diesen Worten verstaute er die Akten wieder in seinen Schränken und wartete auf die Ankunft seines Freundes. Es dauerte nicht lange bis es an der Tür klingelte und Manakim vor der Tür stand. „Was ist los, Asmodeus?" Sebastian deutetet auf die Couch. „Setzt euch."
Als die Beiden ihren Platz einnahmen und Ciel fast vor Neugierde platzte erklärte endlich der Herrscher sein Vorhaben.

„Ich stellte mir die Frage ob es wirklich zu einem Krieg kommen müsse oder ob es möglich war alles in einem Kampf zu beenden. Die einzige Frage war jedoch wie." Manakim nickte und setzte sich auf. „Ich bin alle durchgegangen. Jeden einzelnen unseres Volkes und deren Fähigkeit und bin auf Irhiadhzal gestoßen. Der Dämon des Schattens."
„Das bedeutet er könnte alles mögliche in Erfahrung bringen und somit ihr Vorhaben aufdecken.", meinte Manakim, welches Sebastian mit einem Nicken bestätigte.
„In wenigen Minuten wird er eintreffen und wir besprechen alles weitere. Es ist unsere einzige Möglichkeit einem Krieg zu umgehen." Sebastian erhob sich. „Ich brauch einen Drink." Mit diesen Worten ging er in die Küche.

Ciel verstand nun alles genauer und sah zu Manakim. „Das ist schon sein zweites Glas. Bist du sicher, dass er weiß was er tut?.. Was ist deine Einschätzung."
Manakim schmunzelte. „Zweifelst tu etwas an dem Herrscher? Mach dir keine Sorgen, er weiß was er tut. Früher schon hat er in solchen Situationen etwas getrunken und trotzdem einen kühlen Kopf bewahrt." Der Junge nickte und sah zu Sebastian, als dieser wieder dazu kam. Bevor er sich setzen konnte erschienen zwei Wächter in der Mitte ein Mann mit kurzem Haar. Alles an ihm war schwarz. Die Haare, die Kleidung und auch seine Hände. Lange Fingernägel zierten seine Finger, welche mit Schmuck beringt waren. Seine gestalte umhüllte einen dunklen Nebel, nur schwach waren sechs Hörner am Kopf des Teufels zu erkennen. Ein langer schwarzer Schwanz strich bis zum Boden hinab und umklammerte eines der Beine.

Mit einer Verbeugung und seiner Hand an der Brust begrüßte er den Herrscher. „Hallo, ich bin Irhiadhzal." Ciel weitete seine Augen, als er den Dämon erblickte. War das die wahre Gestalt des Teufels? Warum konnte man den Schwanz erkennen, würde dieser denn nicht verschwinden?
„Richte dich auf.", erklang die ernste Stimme des Herrschers. Irhiadhzal gehorchte aufs Wort und sah Sebastian an. „Wie kann ich Euch dienen, werter Herrscher?"
Sebastian erklärte von dem bevorstehenden Krieg und seiner Ansicht der Dinge. Ebenso erklärte er sein Vorhaben und erläuterte den Weg.
„Schleuse dich ein und bringe alles in Erfahrung. Wann genau werden sie angreifen und womit? Wie viele sind es und gibt es noch mehr, was sind ihre Schwachstellen? Komme morgen mit all diesen Antworten zurück."

Irhiadhzal verbeugte sich mit einem leichten Grinsen. „Jawohl, werter Herrscher." Der Dämon versank im Schatten und verschwand sofort.
Sebastian trank sein Glas aus fuhr sich durch das Gesicht. „War das seine wahre Gestalt?", fragte Ciel Manakim. „Ja, nicht alle Dämon nehmen ihre wahre Gestalt an. Es ist nicht sehr einfach weshalb wir unserer Wesensgestalt nur im Kampf oder zu besonderen Anlässen annehmen."
„Aber ich dachte, der Schwanz verschwindet. Warum war er bei ihm zusehen?"
„Er ist nur bei wahrer Gestalt zu sehen. Das hat sich so eingependelt."

Sebastian stimmte diesem mit einem Nicken zu. „Sobald Irhiadhzal Bericht erstattet planen wir alles weitere. Schon bald werden wir alle vernichten. Alle die mir in den Weg kommen." Ciel bekam eine Gänsehaut als er das hörte. Seit dieser Dämon auftauchte umhüllte Sebastian eine dunkle Aura. Das machte ihn wirklich furchteinflößend, doch genau das machte einen Herrscher aus.
Einen Herrscher der Hölle.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt