Kapitel 57

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Da die Einladungen nun auf dem Weg zu den Gästen waren, ist die Planung für das Bankett zu tätigen. Diese soll im Herren Haus der Phantomhives stattfinden. Dafür wird der Speisesaal umgeräumt und einige Tische angerichtet, wie es beim Bankier üblich war. Das Essen wird an einer Tafel serviert, ebenso die Hochzeitstorte. Ciel und Sebastian werden an den großen Tisch platz einnehmen. Neben Ciel wird sein Brautführer sitzen, während neben Sebastian noch ein Platz frei war, für den Fall, dass dieser Jemanden zu sich einladen würde. Alle anderen wurden passend an den anderen Tischen den Platz zugeteilt bekommen. Für diesen Abend wird Tanaka die Rolle des Butlers übernehmen, bis der Tag vorbei sein wird. Das Ambiente soll mit weißen Schleifen geschmückt sein, für die Blumen sind dunkle Rosen gewählt worden, welche Finnian zusammen mit Sebastian gezüchtet hatte. In der Ecke der Tafel wird ein Champagnerturm errichtet sein. Neben Ciels Tisch habe Königin Victoria einen eigenen Platz, zusammen mit den Butlern Grey und Phipps. Im Eingang des Hauses werden ebenfalls Blumen und Tücher zusehen sein, damit dieser angenehm geschmückt sein würde. Private Zimmer werden für diesen Abend abgesperrt, damit bestimmte Gäste nicht damit beginnen die Privatsphäre des Earls zu durchschnüffeln. Ab 3 Uhr wird die Feier beendet und die Gäste werden gebeten das Anwesen zu verlassen.

Diesen Plan hat der Earl im groben Sinne aufgestellt und an Sebastian weitergegeben. Während die Anzüge geschneidert werden, sind andere Dinge noch vorzubereiten. Neben dem Bankett und der Räumlichkeiten, steht der Hochzeitstanz an und die Bestimmung des Brautführers. Ciel hatte schon jemand bestimmtes im Sinne, diesen wollte er heute fragen.

Ciel ging am Abend in die Küche, dort fand er den Koch vor, welcher die Theke in diesem Moment reinigte. „Bard?" Der Mann drehte sich um und lächelte. „Lust etwas zu trinken?" Der Koch lächelte und holte zwei Gläser und eine Flasche Whisky aus seinem Vorratsschrank. Zusammen gingen die Beiden in den Garten. An dem üblichen Platz nahmen sie Platz und lehnten sich zurück. „Ich fasse es nicht, dass in schon wenigen Tagen deine Hochzeit ist." Ciel schmunzelte. „Was das angeht, wollte ich dich was fragen." Bard zündete sich gerade eine Zigarette an. „Was denn?" Der Junge nippte am Glas. „Bekanntlich hat jede 'Braut' eine Brautjungfer oder einen Brautführer.. möchtest du denn mein Brautführer sein?" Überrascht von dieser Frage viel dem Koch die Zigarette aus dem Mund. „I.. ich?" Ciel nickte schmunzelnd. Bard wurde rot und nickte. Er sah zur Seite, damit der Earl nicht sehen konnte, dass sich Tränen in seinen Augen bildeten. Freudentränen. „Ich will sehr gerne.." Der Junge lachte leicht. „Das freut mich.. wen sollte ich sonst wählen, wenn nicht meinen besten Freund?" Bard wischte sich über die Augen und nahm einen großen Schluck von dem Glas. „Ich hoffe mein Anzug passt mir noch.", sagte der Koch lachend, auch Ciel lachte von dieser Aussage. Einige Stunden vergingen und die Flasche leerte sich allmählich.

Der Butler kam dazu und musterte seinen Herrn. „Seid Ihr betrunken?" Ciel grinste. „Nur ein bisschen." Sebastian schüttelte den Kopf. „Ihr solltet Euch hinlegen, morgen ist ein weiterer Tag der Planung." Der Earl ließ sich in die Arme des Mannes fallen und schlussendlich hochheben. Sein Kopf lehnte an der Schulter des Teufels und sein Blick ging hinter ihn. „Ich.. hab meinen Brautführer gewählt, Sebastian.", lallte der Junge. „Es ist Bard und kein anderer." Sebastian ging die Treppen nach oben und streichelte den Rücken des Earls. „Das habe ich anhand der leeren Flasche festgestellt, mein junger Herr." Der Butler legte Ciel im Bett ab und entkleidete ihn, damit dieser zu Bett gehen konnte. Bis er jedoch das Nachthemd holen konnte, ist dieser wieder eingeschlafen. Sebastian wusste, dass Ciel viel Alkohol getrunken hatte und ließ ihn deshalb ausschlafen. Schließlich musste er ausgeruht sein, wenn sie den Tanz übten.

Ciel hielt noch immer nicht viel davon an der Hochzeit zu tanzen. Egal ob es Sebastian war oder Lady Elisabeth, welche ebenfalls zu der Hochzeit eingeladen wurde. Darauf war er gespannt, wie die Reaktion von Lizzy war. Den Tanz zu üben wollte er trotzdem nicht, doch Sebastian hatte andere Pläne. Er wollte mit ihm tanzen. Es hatte nichts damit zu tun, dies vor anderen Leuten zu tun. Er wollte einen Hochzeitstanz und ihn mit seinem Geliebten in vollen Zügen genießen. Der Teufel hoffte, dass er eines Tages das auch in der Hölle vor seinen Freunden tun könnte. Wie sehr wollte er ihn seinen Freunden vorstellen und mit ihm an der Seite angeben. Doch sein Inneres sagte ihm, dass er auf diesen Moment noch warten musste.

Sebastian war nun also mit Ciel in dem Saal, in dem er das Fechten und Tanzen lehrte. Der Butler legte eine Hand an die Hüfte des Jungen und die andere in seine Hand, während er sich an der Schulter des Mannes festhielt. Mit langsamen Schritten bewegten sie sich durch den Raum. Noch immer hatte Ciel nichts dazugelernt und trat immer wieder auf die Füße des Butlers, der ihn immer wieder mahnend ansah. Dem Teufel bereitete es keine Schmerzen, doch es nervte ihn, dass sein Herr sich nicht mehr mühe gab. Als der Butler ihm drohte, jedes Mal, wenn der Junge ihm auf den Fuß trat, diesen einen Klaps auf den Hintern zu geben, bemühte sich der Earl doch etwas mehr. Sein Kopf war voller Gedanken, um keinen Fehler zu machen und ernte so immer wieder einen Schlag auf seine Hinterbacken. Sebastian bemerkte den unruhigen Blick des Jungen. „Ihr macht Euch zu viele Gedanken. Seht mich an." Ciel sah dem Teufel in die Augen und entspannte sich etwas. Der Butler gab ihm einen Kuss und ging weiter die Schrittfolge nach. Nun tanzte der Earl federleicht mit. Sebastian übernahm die Führung und beschleunigte die Schritte. Wie von selbst erkannte der Junge die Schrittfolge und tanzte, ohne weitere Fehler mit dem Teufel. Er fühlte sich gut und war entspannt. „Ihr könnt es. Sehr gut." Ciel lächelte schwach. Irgendetwas fehlte jedoch. „Sebastian..? Wirst du nach der Hochzeit mich wieder Duzen?.. So wie du es in Venedig getan hattest.." Der Butler küsste den Jungen auf die Schläfe. „Das werde ich, Ciel." Der Earl schloss bei dem Kuss seine Augen und beendete die heutige Tanzstunde.

Er konnte es kaum erwarten zu heiraten und somit endgültig Sebastian nahe sein zu können, so wie er es sich immer gewünscht hatte. Hoffentlich gab ihm seine Heat die nötige Zeit dafür. 

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt