Kapitel 85

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Ciel hatte sich einigermaßen wieder beruhigt. Sie entschieden sich, nach so einem Abend, schnell zu Bett zugehen. Normalerweise hatte Sebastian andere Pläne vorgehabt, doch anhand dieser Situation verschob er diese. Manakim schlief in dieser Nacht auf dem Sofa, während Sebastian neben Ciel im Bett lag. Der Junge konnte jedoch für keinen Moment seine Augen schließen. Warum war das alles nur passiert? Warum war dieser Mann hinter ihm her? Ciel erinnerte sich daran, dass Sebastian vor hatte diesen zu foltern. Was genau hatte der Dämon vor? Er grübelte, denn die Neugier in ihm wuchs. Konnte er es riskieren und seinem Geliebten dabei zuzusehen? Oder solle er abwarten und die Chance bei dem nächsten Mal nutzen? Nächstes Mal? Könnte er so etwas in Betracht ziehen? All diese Fragen schwirrten im Kopf des Jungen umher. Leise rutschte er an die Bettkannte und verließ das Zimmer. Unwissend, dass Manakim dort lag, ging Ciel in das Wohnzimmer. Er erschrak und wollte den Raum verlassen. „Kannst du nicht schlafen?", fragte dieser den Jungen. Langsam drehte sich Ciel um. „Nein, du wohl auch nicht?" Der Dämon schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich." Ciel nahm neben dem Mann Platz und schloss seine Beine in einem Schneidersitz. „Kann ich dich was fragen?" Der Teufel nickte. „Warum bist du eigentlich so nett? Du kennst mich kaum.. wie konntest du so ruhig bleiben, als Sebastian so.. ausgeartet ist?"

Manakim schmunzelte. „Nun das liegt daran, dass ich weiß, wie Asmodeus wirklich ist. Früher konnte er sich kaum beherrschen und ließ oft seinen Zorn über viele Dinge entscheiden. Ich habe festgestellt, dass er jemanden brauchte, der ihn in die Realität zurückholte." Ciel nickte. „Ist das eine ehrliche Freundlichkeit oder ist das erzwungen?" Der Dämon schmunzelte. „Sie ist ehrlich. Ich kann auch anders, wenn du das meinst." Der Junge lächelte leicht. „Ist Sebastian immer so, wenn er zornig ist?" „Nicht direkt. Er wollte dich beschützen. Du bist sein Omega. Ein Alpha beschützt seinen Omega um jeden Preis und das tat er." Ciel nickte erneut. „Hättest du ihn nicht aufgehalten... hätte er...?" Manakim nickte. „Morgen wird Sebastian ihn foltern und ihn schlussendlich... „Wirst du dabei sein?" Der Dämon sah den Jungen überrascht an. „Das ist eine Sache was nur dem Herrscher etwas angeht, wenn dieser mich jedoch dabeihaben möchte, werde ich daran teilnehmen." Ciel lehnte sich leicht nach hinten. „Was ist mit dir?" „Ich bin mir unsicher. Ich gebe zu, dass ich sehr neugierig bin. Dieser Dämon... hatte es verdient, doch ich weiß nicht, ob Sebastian das möchte." Manakim schmunzelte. „Frag ihn einfach. Ich bin mir sicher, dass er gewissenhaft entscheidet." Ciel gähnte und nickte dabei. „Möchtest du nicht doch wieder ins Bett gehen?" Der Junge schüttelte den Kopf. „Ich bin.. nicht müde." Der Dämon lachte leicht und legte sich wieder hin. „Wenn du das sagst."

Als Sebastian am nächsten Morgen aufwachte, erkannte er, dass Ciel nicht mehr neben ihm lag. Konnte dieser wieder nicht schlafen? Er machte sich auf den Weg und suchte ihn. Er schmunzelte über den Anblick, welchen er in seinem Wohnzimmer zu Gesicht bekam. Manakim lag rechts im Sitzen und schlief, während Ciel links sitzend schlief. „Ihr zwei, also wirklich." Er ging auf Ciel zu und hauchte einige Küsse auf die Lippen seines Geliebten. Dieser erwiderte sie leicht. Sebastian verfestigte seine Küsse und lächelte dabei. „Nicht..", flüsterte Ciel mit geschlossenen Augen. „Warum?~", fragte Sebastian. „Sonst regt sich etwas.." Der Dämon schmunzelte. „Warum sollte mich das abhalten?~" „Dein Freund liegt neben uns.." „Und?~" Ciel öffnete seine Augen. „Perverser Teufel." „Ich will dich, Ciel~." Sebastian küsste den Hals des Jungen, woraufhin dieser keuchte. „Es nhh~ geht nicht." Der Dämon blickte ihm tief in die Augen. „Wir können auch nach oben gehen.~" Ciel lacht leicht. „Nein, nicht das ich zu laut bin.~" Sebastians Augen leuchteten begierig auf, was den Jungen noch mehr zum Lachen brachte. „Lässt du mich dann heute Abend?~" Ciel hauchte an Sebastians Ohr. „Nur wenn du mich heute mitnimmst.~"

Der Dämon richtete sich auf und sprach klar. „Bist du dir sicher?" Der Junge nickte. „Ich will dir zusehen." Sebastian beäugte seinen Geliebten und grinste. „Hältst du dein Versprechen?~" Ciel nickte und sah ihn unschuldig an. „Ich mache, was auch immer du willst." Der Teufel grinste. „Nun gut. Sollen wir gleich gehen? Ich bin so scharf auf dich.~" Ciels Gesicht errötete, als Sebastian so erotisch mit ihm sprach. „In Ordnung." Der Dämon ließ von Ciel ab und weckte seinen Freund. „Ich gehe mit Ciel in die Stadt, geh einfach, wenn du soweit bist." Manakim brummte verschlafen. Sebastian schmunzelte und ging zusammen mit Ciel aus dem Haus. Nun dachte der Junge darüber nach, was nun geschehen wird. Was hatte der Dämon mit dem Mann vor. Wird er ihn tatsächlich töten? „Wenn wir jetzt in die Kammer gehen, möchte ich, dass du Platz nimmst und dich keinesfalls einmischst. Nur wenn ich dich dazu auffordern würde." Ciel nickte aufgeregt. Freute er sich etwa, dass der Mann, der ihm das angetan hatte, dafür leiden musste? Oder war das die Neugier herauszufinden, was Sebastians Plan war?

Beide betraten eine Kammer, welche aus Metallwänden bestand. Vor der Tür warteten einige Männer. Es waren Wachen, welche die Zelle bewachten. Azamir saß auf einem Stuhl, seine Arme an den Stuhllehnen gefesselt. Ciel blickte den Mann an und setzte sich auf die Bank, welche an der Wand angebracht war. Nun würde es passieren. Sebastian setzte sich vor den Dämon auf einen Stuhl. „Na? Ich habe dir doch versprochen, dass ich dich besuchen werde." Der Mann blickte den Herrscher an und zugleich zu Ciel. In diesem Moment, als er einen Blick an den Jungen würdigte, schlug Sebastian ihn mit seiner Faust in das Gesicht. „Warum siehst du ihn an?" Sebastians Augen wurden größer und leuchteten gefährlich auf. „Warum hast du ihn hergebracht?", fragte Azamir ihn. Sebastian erhob sich. „Hast du mir gerade eine Gegenfrage gestellt?" Er öffnete den Mund des Mannes vor ihm gewalttätig und riss dessen Reißzähne mit seinen bloßen Händen heraus. Azamir jammerte vor Schmerzen. Die Reißzähne waren das bedeutsamste eines Dämons. Sebastian nahm sie in seine Hand und grinste. „Sie sehen wirklich sehr schön aus, findest du nicht?" Er hielt sie zwischen seinen Fingern und zwang den Mann sie zu betrachten. „Ich frage dich nochmal. Warum siehst du meinen Mann an?"

„Er ist noch gar nicht dein Mann.", entgegnete der Dämon. Sebastian nahm die Finger des Mannes und brach sie einen nach den anderen. Das knackende Geräusch hallte durch die Kammer. Jedes Mal zwickte Ciel dabei ein Auge zusammen, doch wendete nicht seinen Blick ab. Azamir schrie und weinte vor Schmerzen. „Bist du dir da ganz sicher?", fragte der Herrscher den Mann vor sich. Dieser nickte leicht. „Na bitte, du hast meine Frage beantwortet. Zur Belohnung werde ich dir nur ein Auge ausstechen." Sebastian hielt mit seiner linken Hand den Kopf des Mannes fest, während er zwei seiner Finger der rechten Hand nutzte, um ein Auge einzudrücken. Blut floss über Sebastians Finger hinunter, während Azamir schrie. Ciel beobachtet Sebastian. Nie hatte er es für möglich gehalten, dass er davor nicht zurückschreckte. Es gefiel ihm, dass der Mann litt. Sebastian sagte ihm, dass er nicht sprechen sollte, doch er hatte einen Wunsch. Er wollte, dass Sebastian dasselbe tat, was der Mann ihm antat. 

„Würg ihn." 

Der Herrscher blickte zu Ciel. Der Junge dachte, anhand des ernsten Gesichtsausdruck seines Geliebten, dass er nun Ärger bekam, doch diese Vermutung legte sich, als dieser anfing zu grinsen. „Hast du gehört, Azamir?" Sebastian entzog seine Finger aus dessen Auge. „Ciel hat einen Wunsch für dich." Der Herrscher winkte Ciel zu sich, was den Jungen zögern ließ. Konnte er es wirklich tun? Ciel spürte den Hass in ihm, als er den Mann sah und ging deshalb gewissenhaft auf seinen Geliebten zu. Sebastian, welcher sich wieder auf den Stuhl setzte, und Ciel zwischen seinen Beinen vor ihm stellte, damit er an den Dämon direkt handanlegen konnte. Er flüsterte den Jungen ins Ohr. „Lass ihn fühlen, wie du dich gefühlt hast~." Bisher hatte Ciel nur durch Waffen Menschen getötet, doch nicht durch seine eigene Hand. Konnte er es wirklich tun? Zögerlich legte er seine Hände an den Hals des Mannes. Sebastian legte seine eigenen auf die seines Geliebten. Mit ihm drückte Ciel die Kehle des Dämons zu.

Azamir versuchte nach Luft zuschnappen und zitterte am ganzen Körper. Sebastian konnte spüren, wie Ciel fester zudrückte, als er selbst und ließ deshalb von seinen Händen ab. Stattdessen legte er seine Hände an die Hüfte seines Geliebten. „Fester Ciel, lass ihn leiden.~", flüsterte der Herrscher erregt. Ciel fühlte die Erregung seines Alphas an seinem Hintern. Gefiel es Sebastian etwa so sehr? Azamir versuchte immer wieder nach Luft zu schnappen. „Was ist dein Plan Ciel? Sollen wir ihn weiter foltern oder ihn nun doch umbringen?~" Sebastian leckte den Hals des Jungen hinauf. „Darf ich es wirklich bestimmen, obwohl du der Herrscher bist?", fragte Ciel. Sebastian grinste und biss leicht in das Ohrläppchen seines Geliebten. „Dir gefällt es doch mir etwas zu befehlen, nicht wahr?~" Ciel bekam eine Gänsehaut, denn Sebastian hatte Recht. Er ließ von der Kehle des Dämons ab. „Sprecht es aus, junger Herr.~" Ciel keuchte leicht bei diesen Worten in seinem Ohr. „Sebastian, töte ihn. Töte ihn wie du den Arzt getötet hattest~." Sebastian drückte seinen Schritt an den Hintern des Jungen. „Jawohl, junger Herr.~", flüsterte er erneut, bis er seinen Arm durch das Herz des Dämons rammte und damit sein Leben ließ.

Ciel drehte sich um und legte seine Hände an Sebastians Wangen. „Wie empfandest du das, Ciel?~" Die Augen des Jungen leuchteten auf. „Wie wäre es, wenn ich es dir zuhause sage?~" Sebastian grinste erregt, denn er wusste, was er damit meinte. Es stimmte ihn glücklich, zumal Ciel das erste Mal sein Anwesen als zuhause nannte. Hatte Ciel etwa gefallen an Sebastians Wesen gefunden?


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Jetzt bin ich auf eure Meinung gespannt <~<

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt