Kapitel 113

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Nachdem Sebastian seinen Liebsten in ein großes Handtuch gehüllt hatte, brachte er ihn zu Bett, so wie er es früher getan hatte. Er setzte den jungen Mann an der Bettkante ab und ging vor ihm auf knien runter. Behutsam trocknete der ehemalige Butler die letzten Stellen an und kleidetet den porzellanfarbigen Körper in ein tiefschwarzes Hemd. Langsam knöpfte er dieses zu bevor er Ciel zudeckte.
„Du hast es noch immer in dir, Sebastian." Der angesprochene schmunzelte und verbeugte sich mit der Hand auf seiner Brust. „Ich bin für dich jederzeit ein teuflisch guter Butler." Mit diesen Worten küsste er die Stirn des Jungen und schloss die Tür hinter sich. Leise ging er die Treppe hinab, um auch Thalon zu Bett zu bringen, doch er stellte fest, dass dies Manakim bereits erledigt hatte.
Nun stand eine lange Nacht bevor. Sebastian wollte es nicht riskieren, seinen Spion zu verpassen, auch wenn dieser auf Befehl hin so lange warten würde, bis der Herrscher Zeit für ihn hatte.
Manakim stieß zu Sebastian hinzu und lächelte. „Trinken wir einen?" Dazu konnte der Herrscher natürlich nicht nein sagen und nickte dem Dämon zu. Dieser ging sofort in die Küche und bereitete zwei Gläser mit starkem Whisky zu. Als Beide anstießen und den ersten Schluck nahmen, setzten sie sich auf das Sofa, um dann über alles mögliche zu quatschen. Sei es über die vergangene Zeit oder über die Liebe. Alles, nur nicht über den bevorstehenden Kampf. Das vermied Manakim gekonnt, denn keiner wusste wann Irhiadhzal auftauchen würde und von dort die Stimmung kippen würde.
Tatsächlich dauerte es nicht mehr allzu lange, wie die beiden es vermutet hätten, als plötzlich zwei Wächter erschienen mit der Nachricht, dass  Irhiadhzal jeden Augenblick eintreffen würde.
Gespannt stand Sebastian auf und trank sein Glas aus. Ungeduldig ging er hin und her.
Was wird ihnen der Dämon nun mitteilen?
Wird es einfach oder gar schwer?
Ist es möglich zu siegen?
All diese Fragen schwirrten dem Herrscher durch den Kopf.
„Asmodeus. Durch atmen, wir hören uns erst alles an, dann entscheiden wir uns ob wir durchdrehen oder nicht."

Der Herrscher nickte bis plötzlich Irhiadhzal verbeugend auftauchte. „Guten Abend, Herrscher." Sebastian weitete seine Augen, doch blieb erstaunlich ruhig. „Setz dich." Der Dämon gehorchte und sah den Herrscher an, darauf wartend nun zu sprechen.
„Es sind etwa 200 Mann, davon ein Anführer. Sie kämpfen mit Stahl. Schwerter und Bögen, diese jedoch einfach gestrickt, soweit es mir möglich war diese zu begutachten. Der Name des Anführers lautet-"
„Owytial.."
Manakim und Irhiadhzal weiteten die Augen, als Sebastian ihn unterbrach. „...woher?"
„Mein Gefühl täuscht mich nie.. Ein Rivale aus längst vergessener Zeit. Schon immer hatte er kein Verständnis für meine Entscheidungen und Handlungen."
Irhiadhzal fuhr fort: „Er hat es ganz klar auf Euch abgesehen, Asmodeus. Klarer Befehl war: die Eliminierung des Herrschers." Sebastian nickte. Jetzt da er wusste, dass Owytial die Flüche anführte und es auf ihn abgesehen hatte, wusste er nun was zu tun war.
„Wann?"
„In drei Tagen."
„Womit?"
„Die meisten haben kein Reittier, doch es werden Blakharaz sein."
Sebastian fuhr sich durch das Gesicht.

Blakharaz sind Pferdeartige Wesen. Das Geschöpf wird zur Verstümmelung und Bestrafung seiner Opfer gerufen.

„Manakim schreib auf. Wir kämpfen mit Agrimoth. Jeder Krieger soll auf eines reiten und ich werde auf Belhalhar reiten."
Manakim notierte und blickte auf sein Blatt.

Agrimoth sind Pferdeartige Wesen welche den Reiter vor Feuer schützen.
Belhalhar dieses Pferdewesen ist stärker und aggressiver und wird zum Kampf beschworen.

„Asmodeus.. bedeutet das du wirst?.."
Sebastian nickte. „Ja das werde ich. Jeder kämpft in wahrer Form und Rüstung. Schwert, Axt, Lanze oder Ähnliches ebenso der Bogen und weiteres. Die Älteren haben freie Wahl die Jüngeren mit Schild.
Wir versammeln uns und alles andere Morgen um zwölf am großen Platz. Wir überprüfen alles und bilden Gruppen. Agrimoth... wir gehen über Feuerwaffen über und ich werde..."

Manakim notierte alles und setzte den Befehl, im Auftrag, an den Wächtern weiter, welche die Botschaft an den Kriegern weiterleiteten.
„Danke du warst eine große Hilfe, Irhiadhzal. Du darfst nun gehen. Schlafe dich für morgen aus."
Irhiadhzal verneigte sich und verschwand.
„Asmodeus... bist du dir sicher? Du weißt welche Auswirkungen es auf dich haben könnte. Überdenke deine Entscheidung."
„Meine Entscheidung ist endgültig und gefallen. Wir vernichten sie endgültig.  Owytial.. zu lang hast du unter uns geweilt, nun gehörst du also zu den Flüchen."

Manakim gab das geschriebene an den Herrscher weiter. „Geh schlafen, Manakim. Ich brauche dich morgen an meiner Seite." Der Dämon verneigte sich, was dieser aufgrund von Kenntnis nur wenige Male tat. Sebastian wusste genau, was sein Freund damit bezwecken wollte, doch er wird seine Meinung nicht ändern.
Es wird entschieden, egal mit welchen Mitteln, auch wenn die Konsequenzen dafür hart waren.
„Schlaf hier. Nimm dir eines der Gästezimmer. Wir brechen morgen früher auf."
Manakim nickte und ging mit Sebastian nach oben. Nun war es beschlossen.

Der Kampf der Herrschaft beginnt in wenigen Tagen. Die Flüche mit Anführer Owytial, welcher um die Macht der Dämonen kämpfte, gegen die Dämonen mit Anführer Asmodeus Michaelis - Herrscher der Unterwelt, mit der Absicht die Flüche endgültig auszulöschen und Frieden für das eigene Volk zu erkämpfen. Ebenso für mehr Land und Reichweite.
Auch wenn dies das Wichtigste war, so hatte Sebastian nur eines im Kopf. Die Sicherheit für Ciel und seiner Familie. Nie könnte er ohne ihn leben. Dafür würde er alles tun.

Sebastian x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt