56. Das is zu heiß

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Wieder klopfte es, doch ich blieb erst einmal sitzen. Das Klopfen wurde etwas lauter und ich rutschte an die Bettkante und taperte erneut zur Tür.
„Ja?" flüsterte ich.
„Lässt du mich jetzt hier draußen stehen?". Schnell drückte ich die Klinke nach unten und schaute auf in Volkans Gesicht.
„Bist du alleine?". Ich nickte ihm entgegen. Meine Vorfreude bahnte sich wieder den Weg vorbei an der Genervtheit.
„Was wollte Sasan denn hier? Ich stand wie ein Idiot vorn und hab gewartet."
„Ich hab keine Ahnung. Lass uns nicht über ihn sprechen, ok?". Ich griff mit beiden Händen nach seinem Gesicht, zog ihn ungeduldig ins Zimmer, etwas näher zu mir und presste meine Lippen auf seine. Überrascht von meiner Energie stolperte er mir entgegen und griff nach meinem Körper. Seine Hände fuhren an dem T-Shirtstoff entlang an mir herunter. Seine Hände glitten unter das Shirt und er streichelte sanft meinen Po, bis er etwas fester zupackte und mich gegen sich drückte. Sein Kuss fühlte sich noch intensiver an und jede Berührung auf meiner Haut brachte einen kleinen Schauer auf meinem Rücken. Er führte mich rückwärts tippelnd durch den Wohnbereich in das kleine Schlafzimmer, bis ich das Bett an meinen Beinen spürte und mich langsam auf den kühlen Stoff der Matratze setzte. Volkan blieb nah vor mir stehen, sodass ich seine Beine an meinen Knien spürte. Er blickte zu mir herunter und lächelte mir etwas sündhaft entgegen. Ich lehnte mich zurück auf meine Ellenbogen und beobachtete ihn. Er zog die Lederjacke aus und ließ sie auf den Boden gleiten. Er löste das Shirt aus seinem Hosenbund, schob es seinen Oberkörper hinauf und zog es langsam über den Kopf. Es war eine Qual und zeitgleich eine Wohltat. Mein Blick glitt über seine Brust hinunter zu seinem Bauch. Ich setzte mich wieder auf und meine Hände legten sich auf seine Beine. Ich fuhr von seinen Oberschenkeln hoch über seine Leiste bis zu seinem Bauch. Langsam versuchte ich seinen schwarzen Gürtel zu lösen und knöpfte seine Jeans auf. Ich zog sie ihm herunter, sodass er schnell nur noch in seiner weißen, engen Boxershorts vor mir stand. Ich versuchte wirklich mein Bestes, ihn nicht so anzustarren, doch hatte sich auf dem Stoff schon ziemlich deutlich abgebildet, was unter der Hose zu erwarten war. Meine Hand fuhr wie automatisiert über an seinem Bein hoch, über die Beule in seiner Hose. Mit etwas Druck fuhr ich darüber und versuchte in den Bund zu greifen. Seine Hände stoppten mein Vorhaben und er zog mich zu sich hoch.
Ich stellte mich wieder auf, sodass unsere Körper eng aneinandergedrückt waren. Ich konnte meinen Blick kaum von ihm lösen und bewegte meine Finger sanft von seinem Bauch über seine Brust. Sein Körper machte mich wahnsinnig an und das Verlangen nach ihm wurde immer größer. Er umfasste meine Hüften von beiden Seiten und schob seine Finger erneut unter mein Shirt. Er zog es mir vorsichtig über den Kopf, sodass auch ich nur noch im Slip bekleidet vor ihm stand. Meine Haare fielen locker über meine Schulter und in einer fließenden Bewegung strich er mir die nach vorn liegenden Strähnen weg und bedeckte die nun freien Stellen auf meinem Schlüsselbein mit Küssen. Das Kiffen ließ alles noch intensiver wirken, jeder Lufthauch an meinem Hals, jeder kleiner Körperkontakt löste in mir dieses Ziehen aus und intuitiv drückte ich mich immer näher an ihn. Er setzte seine Spur fort und küsste meinen Hals entlang, bis er hinter meinem Ohr zu stehen kam. Seine Stimme erschreckte mich für einen kurzen Moment, viel zu sehr hatte ich mich auf seine Berührung konzentriert.
„Sieh dir an, was du mit mir machst.". Gleich danach folgte etwas auf Türkisch, das ich nicht verstand, mir aber genau so den Atem raubte. Seine Hand suchte meine und er führte sie zu seinem Schwanz. Ich bewegte sie langsam und rieb recht bestimmt darüber. Er stieß hörbar Luft aus und schloss die Augen. Ich schob meine Hand in seine Shorts und beobachtete seine Reaktion. Ich spürte, dass er immer härter wurde und wollte mir besondere Mühe geben, doch stoppte Volkan mich.
„Ich komm gleich, wenn du so weiter machst. Das is zu heiß.". Er ging zwei Schritte rückwärts, blickte jedoch weiter in meine Augen. Er schob sich die Boxershorts von der Hüfte, bückte sich noch kurz nach seiner Jeans, in der er etwas suchte und meine Augen wanderten an seinem Körper hinab. Ich ließ mich nun auch wieder auf das Bett fallen und bereits nach kurzer Zeit spürte ich Volkans Gewicht leicht auf mir. Er küsste meinen Bauch und meine Brüste, rutschte immer weiter an mir hinab. Er biss erst sanft, dann etwas stärker in meinen Nippel und ich musste mich unter ihm winden, was ein zufriedenes Lächeln bei ihm auslöste. Seine Hand strich an meinem Bauch hinab und er drehte mit den Fingerspitzen immer wieder Kreise, bis meine Gänsehaut nicht hätte stärker werden können. Volkan richtete sich wieder auf, kniete über meinem Körper und zog meinen Slip hinunter. Ich hielt es nicht mehr aus. Zu lang hatte ich ihn nicht gesehen und zu sehr zögerte er nun dieses Spiel hinaus.
„Fuck... bitte" flehte ich ihn an. Seine Augen weiteten sich etwas und er legte sich wieder auf mich.
„Was willst du, Baby? Sag mir, wie ich's dir machen soll"
„Ich will dich endlich spüren. Schlaf mit mir.". Je mehr wir sprachen, desto heißer wurde es und doch fehlten mir die Worte. Seine Stimme löste ohnehin ungeahntes Feuer in mir aus. Ich versuchte ihn zu mir zu ziehen, bis er meinem Gesicht sehr nah kam und zu mir flüsterte.
„Komm nach oben, ich will dich sehen.". Ich spürte seine Hände an meinem Rücken und im gleichen Moment wirbelte er uns herum, sodass ich auf ihm lag und mich aufsetzte. Ich saß auf seinem Unterbauch und spürte seine Erektion an meinem Po. Volkan hatte ein Kondom bereit und ich hob mich kurz an, damit er rankam. Ich konnte meine Ungeduld kaum noch zügeln und rieb mich an ihm, sobald seine Hände weg waren und nun meine Hüfte umfassten.
Ich stützte mich auf seiner Brust ab und schloss meine Augen, als ich mich langsam auf ihn setzte und bereits sein leises Stöhnen hörte. Ich begann mich zu bewegen und fühlte ihn so intensiv, wie noch nie. Sobald ein Rhythmus entstand, stieg Volkan mit ein und seine Hand streichelte mich zusätzlich. Ich verlor immer wieder die Kraft, sobald ich auf den Orgasmus zusteuerte, sodass er sich zusätzlich bewegte. Irgendwann lag ich nahezu auf ihm und er nutzte es aus, um wieder meine empfindliche Stelle am Hals zu küssen und seine Hände über meine Haut fahren zu lassen. Immer größer wurde die Spannung in mir, ich schnappte nach Luft und meine Augen begannen zu flattern.
„Du fühlst dich so gut an." hörte ich ihn mir leise entgegenflüstern. Wir küssten uns lang und schauten uns tief an, bis ich mich wieder an ihm hochdrückte und komplett auf ihm saß. Seine Hände fuhren an meinem Körper hoch und runter, meine Bewegung war mittlerweile nur noch ein vor und zurück. Mein Stöhnen wurde intensiver und leider auch lauter, sodass ich seine Hand auf meinem Mund spürte.
„Hör nicht auf, mach weiter". Ich nahm ihn wörtlich. Es fehlte nicht mehr viel, bis endlich dieses Gefühl in mir explodieren würde. Volkan schien meine Gedanken gelesen zu haben und schob mir seine Hüfte entgegen. Immer und immer wieder stieß er heftig zu und raubte mir jeden klaren Gedanken, bis ich endlich kam und sich meine Finger in seine Brust bohrten. Seine Hand auf meinem Mund dämpfte etwas mein lautes Stöhnen, was sich nicht mehr aufhalten ließ. 
Mein Herz klopfte wie wild und meine Augen fielen halb zu, als ich mich auf seine Brust legte und für einen Moment nur klarzukommen versuchte. Seine Finger strichen immer noch sanft über meinen Rücken und er küsste meine Stirn. Ich blickte langsam zu ihm auf und suchte seine Lippen. Da er noch nicht gekommen war, versuchte ich mich mit ihm zu drehen und unsere Position zu verändern. Volkan verstand und lag nun auf mir, stützte sich mit den Händen neben meinem Kopf ab. Ich winkelte die Beine an und fühlte ihn schnell wieder tief in mir. Schnell fand ich wieder in das Gefühl von eben und begann mit meinen Fingern durch seine Haare und über sein Gesicht zu gleiten. Volkan hatte die Augen geschlossen und küsste meinen Arm, der sein Gesicht automatisch berührte. Immer wieder veränderte er ein wenig den Rhythmus, die Position, knipste das Licht an, doch schien wie blockiert. Leicht erschöpft flüsterte ich ihm entgegen.
„Wollen wir nochmal drehen?"
„Ich will dich ansehen, Baby". Seine Stimme klang angespannt und auch er war mittlerweile ziemlich außer Atem. Auch nach weiteren Minuten kam nicht der erhoffte Orgasmus und die Stimmung nahm radikal ab. Irgendwann hörte er einfach in seiner Bewegung auf und sackte auf mir zusammen. Auch meine Lust war ziemlich vergangen, als ich merkte, wie sehr er sich anstrengte und frustrierte. Er zog sich aus mir heraus und ließ sich neben mir in die Kissen fallen. Mit dem Gesicht im Kissen hörte ich ihn schimpfen.
„Was für ne Scheiße, alter. Ich hab richtig reingeschissen."
Ich drehte mich seitlich zu ihm und fuhr über seine Haare.
„Seit Wochen kann ich an nichts anderes denken und jetzt macht mein Schwanz nicht mit, oder was." fluchte er laut in sein Kissen.
Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Diese dummen Sprüche, wie 'Macht doch nichts', oder 'Das passiert jedem mal' waren keine Option und würden ihn kränken. Wahrscheinlich würden sie jeden Menschen kränken. Ich blieb einfach neben ihm liegen und überlegte, was man in solchen Momenten Ungefährliches sagen konnte. Volkan drehte sich ebenfalls in meine Richtung auf die Seite und schaute mich enttäuscht an.
„Es tut mir leid, das hatten wir uns bisschen anders vorgestellt."
„Dir tut es leid?! Ich find's eher für dich voll schade...". Er blickte mich nicht an und reagierte auch nicht auf das Gesagte. Ich schob mich zu ihm, umschlang ihn mit meinen Armen und legte meinen Kopf auf seine noch etwas verschwitzte Brust. Seine Finger fuhren über meinen nackten Rücken und sein langsam ruhiger werdender Atem löste in mir Schläfrigkeit aus, bis ich an ihn gekuschelt einschlief. 

Blick zu den Sternen  - Apache 207Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt