Kapitel 144 - Tag des Aufwachens

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Fasziniert beobachte ich wie die Medi-Hexe dem versteinerten Mädchen die Phiole mit der leicht grünlich schimmernden Flüssigkeit an die Lippen hielt.

Einen Moment fragte ich mich, was sie wohl tun würde, wenn Maries Lippen nicht leicht geöffnet wären, sondern fest verschlossen.

Doch ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn schon nahm sie das Glas wieder fort und blickt prüfend zu dem jungen Mädchen, dass erstarrt auf dem Bett lag hinab "nun, ihre Freundin wird in kürze wieder erwachen. Wenn sie mich nun für einen Moment entschuldigen, dann werde ich dem jungen Mann dort drüben ebenfalls wieder Leben einhauchen" verkündete sie und machte sich davon.

Gebannt starrten wir unsere Freundin weiterhin an "ich bin so froh" hauchte Lotte und drückte meine Finger, die ich ihrer Hand lagen.

Kein Satz hatte heute öfters die Lippen der rothaarigen verlassen "ich auch" gab ich wispernd zurück und biss mir im nächsten Moment schon wieder auf die Unterlippe.

Hatten Maries Fingerspitzen soeben gezuckt? Nervös hielt ich den Atem an, versuchte alle Regungen der Brünetten zu verfolgen.

Im nächsten Moment zog das zierliche Mädchen gierig Luft in ihre Lungen, gefolgt von einem drückenden Stöhnen, während sie ihre Finger in das Bettlaken krampfte.

Gemeinsam sprangen wir auf, drängten uns enger um das Bett, jeder auf eine Seite und starten sie gleichermaßen besorgt wie erfreut an.

Kein Wort kam über meine Lippen, viel zu aufgeregt war ich. Lotte hingegen schien keine Wortfindungsschwierigkeiten zu haben "oh Merlin, endlich bist du wach... ich bin so froh..." ihre Worte verloren sich in einem Glückseligen jauchzen "wie geht es dir... hast du schmerzen... oh Moment - Madam Winston" rief sie nun, in die Richtung wo die Heileren nun stand und den Hufflepuff betreute, der gerade ebenfalls so von seinen Freunden angestarrt wurde, wie Marie von uns.

Mit einem belustigten funkeln in den Augen wand die uns ihren Kopf zu "einen Moment noch bitte die Dame" forderte sie mit sanfter Strenge.

Wieder ertönte eine wehklagender Seufzer von Marie, was mich dazu veranlasste mich wieder ihr zuzuwenden.

Mit verzerrtem Gesucht versuchte sie sich aufzusetzen "was ist geschehen... mir tut alles weh" will sie mit rauer Stimme wissen und hustet leicht, was ebenfalls zu schmerzen schien.

Sanft berührte ich ihre Schultern um sie zurück in die Matratze zu drücken, wobei schon ganz leichter Druck genügte "ich schätze das ist normal, wenn man bedenkt wie lange du deine Gliedmaßen schon nicht mehr bewegt hast. Wenn dir Madam Winston einen Muskel Aufbautrank und je nach dem einen Knochen Stärungstrank gibt, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus" erklärte ich wie gewohnt das, was ich in unzähligen Büchern gelesen hatte.

Beide starrten mich einen Moment an "okay... was ist geschehen" wiederholte Marie ihre Frage mit Nachdruck.

Da ihre Stimme immer noch klang, als würde das Sprechen gehörig weh tun, griff ich nach dem Wasserglas auf dem Nachtschränkchen, während Charlotte begann mit den spärlichen Informationen herauszurücken, die wir besaßen.

Nach zwei weiteren Gläsern Wasser, endete Lotte schließlich "...was genau das war, weiß wohl nur Hagrid selbst" als könne sie nicht fassen, dass die Brünette endlich wieder erwacht war, musterte Lotte sie mit funkelnden Augen von unten bis oben.

Die Heilerin trat wieder auf uns zu "Aber Hagrid war doch selbst erst in der dritten Jahrgangsstufe" meinte Marie schockiere und räusperte sich, da sie einen nicht verschwinden wollenden Frosch im Hals zu haben schien.

Bevor einer von uns noch etwas erwidern konnte, unterbrach uns schon die Medi-Hexe "ihre Freunde haben sie also schon über die tragischen Ereignisse aufgeklärt" harkte sie nach.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt