Kapitel 41 - Eigentlich

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Was in Merlins Namen, konnte er nur von mir wollen? Mich mit anderen Drohungen dazu zu bringen das Ritual durchzuführen?

Seine Bitte abzulehnen, vor allen Leuten war undenkbar. Weshalb ich seufzte und seine kühle Hand ergriff, um über die Bank zu klettern. Fast schon eilig ging er an mir vorbei, auf das große Portal zu, um aus der großen Halle zu gelangen.

Schnell trat ich neben ihn "wo willst du hin" fahre ich ihn flüsternd an. Meinen Zauberstab habe ich fest in meiner Hand, falls er mich wieder bedroht oder gar angreift.

Erst als wir die große Halle hinter uns gelassen hatten sah er wieder zu mir "irgendwohin, wo wir ungestört sind" erklärte er und ich war überrascht, das er mir tatsächlich geantwortet hatte.

Leicht schüttele ich meinen Kopf "vielleicht will ich aber gar nicht irgendwo mit dir ungestört sein" ich strenge mich an, meine Stimme fest klingen zu lassen.

Ich hatte tatsächlich einen Blauen Fleck auf meinem Bauch, dort, wo er seinen Zauberstab gehalten gegen gedrückt hatte. Was würde er da erst tun, wenn niemand dabei war?

Er lachte auf, es war ein eisiges lachen, wie immer "das ist mir egal" erklärte Tom und ich sah wie er kurz sein Gesicht verzog, dann blieb er vor dem Gemälde einer jungen Frau stehen, diese betrachtete uns freundlich "ah, ich sehe sie beide oft in meinen Geheimgang verschwinden, doch noch nie wart ihr zusammen hier gewesen" kicherte sie während Tom mit seinem Zauberstab den Geheimgang dazu brachte sich zu öffnen.

Sofort ging er hindurch, ich seufzte "bis demnächst Felicias" meinte ich noch zu dem Porträt bevor ich Tom folgte, na das konnte ja mal ein Spaß werden.

Schweigend liegen wir den Schmalen Gang entlang, auch hier schien er mir den Grund für sein Auftauchen nicht nennen zu wollen.

Der Geheimgang führte in den 7. Stock, hier war doch das Klassenzimmer, das er und seine Freunde immer benutzten um verbotene Zauber zu üben.

Und genau darauf hielt er auch zu, ich seufzte "kennst du keinen ruhigen Ort, für den wir nicht hätten durch das ganze Schloss laufen müssen" will ich zickig wissen.

Er schaut mit einer erhobenen Augenbraue zu mir "keinen der Schallgeschützt ist" erklärte er trocken und öffnete mit mehreren Siegelzaubern die Tür.

Stocksteif blieb ich stehen, das fällt ihm erst auf als er schon halb in dem Raum hinein verschwunden ist "sonst noch etwas Katharina" will er charmant lächelnd wissen.

Skeptisch sag ich ihn an "willst du mich jetzt foltern" will ich wissen und weiche einen Schritt zurück. Dabei gebe ich mir sehr große Mühe nicht so auszusehen als hätte ich Angst vor ihm.

Ärger blitzt in seinen Augen auf "wieso ist das immer dein erster Gedanke" fährt er mich scharf an, es überrascht mich, sonst spricht er nie so unbeherrscht.

Nervös fahre ich mit der Zunge über meine spröden Lippen "du hast mir gestern mehr als deutlich gezeigt, dass es nicht schlecht ist, mich dir gegenüber auf sowas vorzubereiten" fauche ich ungehalten zurück.

Sein Gesicht wird wieder zu einer Maske "komm rein, ich habe nicht vor dir etwas zu tun" erklärte er nun wieder mit vollkommen nüchternen Tonfall.

Mir war seltsam zumute, trotzdem war ich so dumm, ihm zu folgen, ihm, der irgendwann in der Zukunft ganz Hogwarts zerstören würde, ihm, der als Junge niemals liebe hatte erfahren dürfen. Verfluchte Visionen.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt