Kapitel 59 - Erkennen

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Noch im Flur

Katharina's Sicht

Ich hatte Angst, um ehrlich zu sein. In mir war eine so erdrückende leere. Ich würde gleich Menschen sehen, die ich nicht kannte, an die ich mich nicht erinnern konnte, aber ich wollte auch niemanden vor den Kopf stoßen.

Charlotte hatte mir gesagt, es würde mir gefallen, ich solle es einfach nur auf mich zukommen lassen.

Jetzt war es so weit, jetzt wurde die Tür aufgestoßen. Stille. Die rothaarige grinste "ich habe gesagt sie sollen das lassen" hauchte sie so leise, das nur ich es hören konnte.

Mit erhobener Augenbraue betrat ich den Raum. Obwohl ich vorbereitet war, als jeder aus einer Ecke hervor gesprungen kam und laut "willkommen zurück" kreischten, zuckte ich zusammen und sah mich irritiert um.

Hilfesuchenden sah ich zu Charlotte, konnte mir ein kleines Lächeln aber doch nicht verleiden.

Die Rothaarige kam sofort zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter, sofort fühlte ich mich sicherer "also Leute" rief sie "das hier ist unsere Liebe Kate" grinste sie, dann wand die sich leicht zu Seite "und das da hinten ist ihr Cousin Dimitri, er verbringt dieses Jahr hier in Hogwarts" erklärte sie.

Alle sahen mich an, das war mir schon ein wenig unangenehm, auch wenn die Gesichter pure Freundschaft und Liebe ausstrahlten, dennoch war mir das nicht ganz geheuer.

Ich hätte heute Abend lieber meine Ruhe gehabt, mich in mein Bett gelegt, das Charlotte mir noch zeigen wollte und einfach ein bisschen die Einsamkeit genossen.

Ein Junge kam zu mir, ziemlich groß, Blond und er hatte ein warmes Lächeln "Hey, ich bin Mike Ashton, wir sind zusammen im Club des Kraken und ich bin dein bester Freund" grinste er.

Charlotte stieß ihm in die Seite "das kannst du sowas von knicken, ich bin ihre beste Freundin" grinste der Rotschopf, was mich wieder leicht Lächeln lies, ich glaube, ich mochte sie schon jetzt.

Nacheinander stellten sich mir alle vor, es war schön, ebenfalls war mir Lydia sofort sympathisch, ich mochte ihre ruhige Art und das sie mich nicht dauernd fragte wie es mir denn ging.

Wir saßen in einer gemütlichen Runde, irgendjemand hatte Butterbier organisier und es wurde wirklich witzig. Vor allem weil Marie Schluckauf bekam, nachdem sie sich verschluckt hatte.

Aber irgendwann wurde es mir zu viel, es war zu viel Freunde zu viel Glück auf einmal.

Mein Aufstehen brachte mir besorgte Blicke ein, wieder etwas, was mir einfach zu viel war. "Ich will nur kurz in den Flur, da war direkt ein Fenster, da kann ich ein wenig Luft schnappen" erklärte ich und versuchte ehrlich zu lachen.

Sofort stand Charlotte auf, das Unwohlsein wurde immer größer "nein... Ich brauche einen Moment für mich" erklärte ich, kurz huschte Trauer über ihr Gesicht, bevor sie mich zart anlächelte "ist okay, lauf nur nicht weg" bat sie und grinste mich keck an.

Wärme durchflutete mich, ich war dankbar, das sie meine Entscheidung einfach so hinnahm.

Tief atmete ich die kühle Korridor Luft ein, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.

Seufzten ging ich auf das in der nähe liegende Fenster zu, betrachte die Mauern um mich herum. Es war faszinierend, wie alt sie doch schon sein mussten. Ich hatte alles über die Geschichte Hogwarts gelesen, doch als ich dieses Schloss vorhin bei meiner Ankunft gesehen hatte, war ich mehr als nur fasziniert gewesen.

"Was für eine Ruhe" murmelte ich, voller Erleichterung und Strecke mich nach vorne, um an die Fenstergriffe zu kommen. Als ich bemerke das ich da keine Chance habe, griff ich nach meinem Zauberstab. Er war das einzige, was mir irgendwie vertraut vorkam.

Weit öffne ich das Fenster, lehne mich gegen den Sims und genoss die eisige Luft, die mir ins Gesicht schlug.

Zittrig atmete ich meinen sichtbaren Atem aus, betrachte den Schnee, der über den Ländereien lag. Würde ich die nächsten Tage nicht so viel lernen müssen, könnte ich mir gut vorstellen, meine Zeit draußen auf den Ländereien zu verbringen.

Morgen würde der letze Schultag sein, mich hatte man Freigestellt, damit ich mich hier noch ein bisschen im Schloss einfinden konnte und dann würden die Ferien beginnen, die ich dafür nutzen würde, all den versäumten Unterrichtsstoff wieder aufzuholen.

Mein Plan für dieses Jahr war, mich einfach nur auf die Schule zu konzentrieren, schließlich würde ich dieses Jahr wichtige Prüfungen ablegen.

"Hey Mädchen, es ist nach der Sperrstunde, was bei Merlins Willen tust du..." Er unterbrach seine schimpftirade, als er mich erblickte "Katharina" murmelte er leise und starrte mich an.

Unter diesem direkten Blick errötete ich etwas "es war nicht meine Absicht zu stören" erklärte ich vorsichtig.

Er nickt und fährt sich über seinen lange Mantel "nichts desto trotz hat die Sperrstunde schon begonnen" erklärte er nüchtern.

Verstehend nickte ich "also, Freunde" dieses Wort fühlte sich so falsch auf meiner Zunge an "von mir hab sich eine kleine Party für mich genehmigen lassen, ich schätze sie wird nicht mehr lange andauern" erklärte ich und deutete auf den Klassenraum.

Dann sah ich ihn wieder an, er war hübsch, bestimmt wurde er von vielen Mädchen begehrt. Groß, dunkelhaarig, ein schmales, fein geschnittenes Gesicht. Augen in denen andere sich bestimmt gut verlieren konnten, bevor mir das noch passierte, wand ich meinen Blick ab.

Er gab einen überlegenden laut von sich "solltest du dich dann nicht ebenfalls dort befinden" merkte er an und blickte nun aus dem Fenster.

Ich tat es ihm gleich "es ist schwierig, ich möchtet niemanden vor den Kopf stoßen, doch ich kenne keinen von ihnen" versuchte ich mein Problem zu schildern "es ist schwer... nicht zu wissen wo man hin gehört, auch wenn sie mir sagen das sie eigentlich meine Freunde sind... Ich..." Ich fand einfach meine Worte dafür, noch wusste ich, warum ich überhaupt mit diesem Jungen darüber redete.

Wieso versuchte ich überhaupt einen Grund zu finden "Wir kennen uns?", frage ich dann nach, er hatte mich bei meinem Vornamen genannt, was darauf schließen ließ.

Er nickte "in der Tat, in den letzen Jahren haben wir mehrere Partnerarbeiten zusammen absolviert und uns immer recht gut verstanden" erklärte er vollkommen ruhig, mir viel auf, das er fast ohne jegliche Gefühlsregungen in der Stimme sprach.

Leicht legte ich meinen Kopf schief und betrachtete ihn "waren wir auch Freunde" will ich wissen, ich konnte nicht sagen wieso, aber seine Nähe schien mir so viel Vertrauter, wie derer, die dort in dem alten Klassenraum auf mich warteten.

Kurz erwidert er meinen Blick, schöne Augen, sofort blicke ich wieder hinaus, sah über die Schneebedeckte Landschaft. "Könnte man so sagen. Wieso möchtest du das wissen?" fordert er mich zu sprechen auf.

Unruhig biss ich mir auf die Unterlippe, sprach der immer so herrisch? "Ich weiß nicht, es hat sich so angefühlt" erkläre ich und mied seinen Blick.

Seinen dagegen spürte ich sehr deutlich auf mir ruhen "Wie angefühlt?" harkt er nach, mit einer Stimme die keinen Widerspruch duldet.

Wieder wurde ich rot, das klang doch vollkommen bescheuert "als..." würden wir zusammen gehören, was wollte ich da gerade sagen, oh Merlin und Morgana "Ich muss wieder rein, die anderen warten sicherlich schon auf mich" redete ich mich raus und machte das ich von dem Jungen weg kam, dann viel mir auf, das ich noch nicht einmal seinen Namen wusste.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt