Die nächsten Tage konzentrierte ich mich eingehend auf den Schulstoff. Momentan war keine Zeit, um mich mit meinen zermürbenden Gedanken auseinanderzusetzen.
Nun gut, so ganz stimmen tat nicht.
Ich war am Abend des Streits, bei dem ich fast explodiert wäre noch lange in der Bibliothek gewesen und hatte dort feststellen müssen, dass ich noch nicht einmal ansatzweise eine Ahnung davon hatte wonach ich überhaupt suchen musste. Das hielt mich allerdings nicht davon ab trotzdem weiter zu forschen.
Sorgfältig in meinem Nachtschrank verstaut lagen nun einige Bücher die ich momentan am studieren war. Sonst versuchte ich mich allerdings vollkommen auf meine Schulischen Leistungen zu konzentrieren.
Manchmal ertappte ich mich dabei, wie ich im Unterricht Tom ansah, dabei verspürte ich immer ein intensives Gefühl von Sehnsucht aber auch Enttäuschung.
Es fühlte sich an als hätte er mich verraten. Hatte er das?
Sobald ich bemerkte, worauf mein Blick so aufmerksam lag ermahnte ich mich selbst und zwang meinen Fokus dazu, sich wahlweise wieder auf den Professor oder unsere Aufgaben zu konzentrieren.
Für gewöhnlich lernte ich gern, doch momentan war es für mich eine einzige Qual, zu versuchen mich auf irgendetwas zu konzentrieren. Das schlimmste dabei war, dass alle in meinem Umfeld versuchten mich zu reizen.
Ob das nun Einbildung war oder nicht spielte keine Rolle, es machte mich einfach wahnsinnig.
Normalerweise konnte ich von mir selbst behaupten recht friedfertig zu sein, doch im Moment bemerkte man davon nicht mehr sehr viel. Ich versuchte mich zu beherrschen, doch ich war immerzu genervt, wenn jemand in meinem Umfeld auch nur den Mund öffnete.
Der 'Höhepunkt' der Woche war, dass Corinna sich erdreistete, mich zu fragen ob Tom wieder frei wäre. Das war ihre Formulierung, nicht meine.
In mir war der Drang aufgeflammt, sie auf der Stelle zu verhexen, doch Lotte hatte mich davon angehalten, zuerst warf sie Corinna irgendeine Beleidigung an den Kopf, dann verfrachtete sie mich in unser Zimmer und redete auf mich ein.
Wirklich beruhigen hatte sie mich nicht können. Ehrlich gesagt, war ich danach richtig aufgewühlt und starrte mit Tränen in den Augen Löcher in die Luft.
"Hey, lass dich von ihr doch nicht ärgern" hörte ich Charlotte zaghaft murmeln und spürte wie sich die Matratze neben mir senkte, als sie sich neben mich setze.
Doch so einfach wie sie das sagte, war es nicht "es geht nicht um sie" flüsterte ich und spürte einen schmerzenden Klos in meinem Hals "ich vermisse ihn nur so" brachte ich dann erstickt hervor. Es fühlte sich an, als hätte ich ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.
Der Rotschopf neben mir seufzte "es fällt mir wirklich schwer das zu sagen, doch du weißt schon, dass der einzige euch trennt, du bist" harkte sie mit unsicher Stimme nach. Sie wusste noch zu genau, wie verstört ich an dem Morgen nach dem Streit gewesen war und vermied es deshalb für gewöhnlich tunlichst etwas über Tom verlauten zu lassen.
Betrübt wand ich meinen Blick zu ihr "ich brauche noch Zeit" erwiderte ich brüchig.
Die Tür knarzte leise, Lotte hatte sie nur angelehnt und die Katze einer Flurnachbarin nutze nun ihre Chance um zu uns zu stoßen "für was? Egal was er getan hat, wir wissen beide das du ihm verzeihst" entschuldigend erwiderte sie meinen Blick.
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Seelenspiegel -Tom Riddle-
FanfictionHarry Potter FF| Spielt in Tom Riddles Schulzeit | Hogwarts, dort ist Katharina glücklich. Zusammen mit ihren Freunden führt sie ein nahezu perfektes Leben, ein Alltag, der von Hausaufgaben, Streichen, verbotenen Ausflügen sowie gelegentlichen Rei...