Kapitel 35 - Geschafft

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Es war ein seltsames Gefühl mit dem Tarnumhang gekleidet durch die Gänge zu schleichen, bedächtig darauf auch ja keinen Ton von mir zu geben, das meine Schritte nicht all zu laut durch die Gänge hallten.

Schon oft war ich nachts durch die Flure geschlichen, doch noch niemals mit einem so beängstigend wichtigen Vorhaben.

Was war überhaupt wenn ich dies überschätze? Wenn es gar keine Lösung gab?

Immer noch schlug mein Herz mir bis zum Hals und ich war froh im nächsten Geheimgang verschwinden zu können.

Wie immer erschauderte ich wenn ich in einen besonders Kellerähnlichen Gang trat. Naserümpfend nahm ich den modrigen Geruch zur Kenntnis und beeilte mich die nah aneinander gebauten Mauern entlang zu schreiten.

Hastig bewegte ich mich vorwärts, wollte endlich ankommen um dieses, für mich so unendlich wichtige Buch zu erhalten.

Die Lösung schien so nah und die Bibliothek so fern, ich konnte es kaum glauben und als ich das Ende des Geheimgangs erreicht hatte, blieb ich einen Moment stehen, dachte nach und versuchte einfach nur ruhig zu amten.

Alles wird gut, versuchte ich mir selbst Mut zuzusprechen.

Nun wieder etwas ruhiger ging es weiter, tatsächlich schaffte ich es in den großen Saal, der über und über mit Büchern belagert war, wie sehr ich die Bibliothek doch liebte und gerade jetzt, hier wo das Mondlicht durch die großen Fenster schien und alles in ein silbriges Licht tauchte,  schien es noch viel schöner zu sein.

Irgendwann musste ich mich von dem
Anblick  jedoch los reißen und mich daran machen zur verbotenen Abteilung zu gelangen. Dabei war die Furcht das mich jemand ertappen konnte furchtbar groß.

Noch fester zog ich den weichen Stoff des Tarnumhangs um mich und drückte die Türklinke hinunter, mein Herz schien stehen zu bleiben. Nichts rührte sich.

Im nächsten Moment hätte ich mich selbst dafür schallen können, es war logisch das etwas, das verboten war, irgendwie gesichert wurde. Zittrig zückte ich meinen Zauberstab "Alohorama" flüsterte ich und hörte das vertraute klicken einer Tür.

Vor Erleichterung musste ich aufseufzen und konnte nun ganz ohne Probleme eintreten. Fasziniert schaute ich mich um, auf den ersten Blick wirkte es nicht viel anders als die normale, für alle zugängliche Abteilung, und doch war sie ganz anders.

Irgendwie voller Mystik und es wirkte als würde um die unzähligen Regale die bis zur Decke reichten eine seltsame dunkle Aura wabern.

Voller Ehrfurcht ging ich zwischen den Regalen hindurch und strich mit meinen Fingern über die teilweise schon ziemlich alten Buchrücken.

Innerlich versuchte ich mich wieder an die Wegbeschreibung zu erinnern, die Tom mir auf den Zettel geschrieben hatte und schluckte, als ich langsam versuchte seinen Worten zu folgen.

Leise seufzte ich auf und erlaubte mir den Umhang von meinem Gesicht zu nehmen, auch die Ärmel krempelte ich ein wenig nach oben während ich daran dachte wie lachhaft ich doch aussehen musste. Halb da, und doch irgendwie nicht.

Auf manchen Büchern standen Namen auf den Buchrücken, meist Latein aber es gab auch welche die mit alten Runden beschrieben waren.

Als ich auf mehreren Werken Namen entziffern konnte die im entferntesten etwas mit Dingen wie Seele zu tun hatte blieb ich stehen und hielt die Luft an. Hier schien es zu sein!

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt