Kapitel 167 - Spionieren

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Genervt stieg ich im tropfenden Kessel hustend aus dem Kamin, zu meinem Glück hatte der Kerl mir auch noch verdammt mieses Flohpulver gegeben. 

Überall hatte ich jetzt Ruß und Asche, wie viel ich von dem Zeig eingeatmet hatte, wollte ich gar nicht erst wissen. Verflucht noch mal.

Mein erster Weg führte mich ins Bad, wohin mich einige belustigte Blicke verfolgen.

Ein Blick in den Spiegel zeigte mir mein mit Asche bedecktes Gesicht, seufzend ließ ich mir etwas Wasser in die Schale und hasste es wieder einmal noch nicht volljährig zu sein, da es in diesem Toilettenraum nur kaltes Wasser gab.

Nachdem ich noch einmal kontrolliert hatte ob dieser Muggelschlüssel die Tür auch wirklich geschlossen hielt entledigte ich mich hastig meiner Kleidung und begann bibbernd, mich notdürftig zu waschen.

Da es ja sowieso nicht mehr funktionierte mich als Jungen auszugeben, zog ich mein einfaches Graues Kleid aus dem Beutel und streifte es mir über.

Es war ebenfalls eines der zahlreichen neuen Stücke, die ich nach meiner Rückkehr aus Hogwarts in meinem Zimmer vorgefunden hatte.

Kurz überlegte ich, dass das breite Band auf meiner Tailliert sitzen sollte war mir klar, doch sollte die Schleife nun nach vorn, oder nach hinten? Am Morgen hatte ich diese einfach weggelassen, doch ohne sie wirkte das Kleid irgendwie unvollständig...

Nach kurzem grübeln Band ich es einfach nach hinten und zupfte nach noch den Ausschnitt zurecht, der mit winzigen, schimmernden Rubinen besetzt war.

Das vorher getragene warf ich achtlos in den Beutel zurück und ärgerte mich, dass diese Schuhe so viel schwerer waren als die schwarzen Ballerina die ich jetzt trug.

Als ich in den Raum zurück trat wurde ich erneut gemustert, nur dieses Mal mit unverhohlener Neugierde, das Vorher-Nachher Bild, dass ich den Anwesenden bot musste wohl etwas irritierend sein.

Im tropfenden Kessel war es bis auf die gedämpften Unterhaltungen recht ruhig gewesen, so dass mich das rege treiben, dass mich beim verlassen des Pup's, auf die Londoner Straßen entgegenschlug etwas überrumpelte.

Überall tummelten sich Menschen, stürmten in oder aus Läden die es hier gab wie Sand am Meer, Kutschen, mit und auch ohne Pferde ratterten über die gepflasterten Straßen. 

Sofort besserte sich meine Laune und ich begann mich durch die Stadt zu bewegen.

Neugierig blickte ich in die Schaufenster die mit allerlei Muggeldingen gefüllt waren, wobei ich noch nicht einmal bei der hälfte begriff, wozu jenes und dieses gut sein sollte.

Schon ein paar mal war ich in London gewesen, doch noch nie allein.

Wenn ich bisher von Zuhause ausgerissen war, war ich immer in die Winkelgasse gegangen, da es mich eigentlich kaum gereizt hatte, eine so große Muggelstadt zu erkunden.

Doch vorhin war mir einfach danach gewesen hierher zu kommen. Als wäre es richtig, jetzt hier zu sein.

Bei dem Gedanken fasste ich mir gedankenverloren an das Amulett, dass ich längst wieder um meinen Hals trug.

Ein seltsam wehmütiges Gefühl erfasste mich, ohne das ich sagen konnte woher es stammte.

In Gedanken blieb ich stehen betrachtete ich ein gemütlich aussehendes Café, vor dem ein seltsam grünes Schild aufgestellt war, auf dem verschiedene Eissorten angepriesen wurden.

Es war lange her, seit ich das letze Mal ein Eis gegessen hatte und automatisch ging ich gedanklich die verschiedenen Sorten durch.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt