Kapitel 110 - Machtkampf

5.3K 351 112
                                    

Das Frühstück war recht unspektakulär. Umso schöner war es, dass Juls wieder bei uns war, es erleichterte mich ungemein. Wir redeten ausgelassen und die Jungs diskutierten über irgendein Quidditch Spiel das wohl sehr wichtig war.

Dann zog ich allein zu alte Runen auf, das Fach belegte ich zusammen mit Marie, dass hieß momentan alleine. Beziehungsweise mit Tom. Verdammt, ich wollte wirklich nicht mit ihm streiten, das tat mir in der Seele weh, doch er konnte so Egozentrisch und schwierig sein, dass mir der Atem ausblieb. Ich meine, wie konnte er Dimitri verbieten sich mir zu nähern.

Die Professorin war noch nicht da, weshalb ich mich gegen die Wand lehnte, eine kleine Slytherin Gruppe stand etwas abseits von mir. Dann war da... Amira Avery, und sie starrte mich mit hoch roten Wangen an.

Auch ich erröte bei dem Gedanken daran wie ich sie am Vorabend vorgefunden hatte und sah geflissentlich zur Seite. Bei Merlin, wie konnte man auf die Idee kommen mitten auf dem Gang miteinander zu schlafen, obwohl miteinander schlafen wohl das falsche Wort war, genauso wie das Bett miteinander teilten. Für gewöhnlich die einzigen Begriffe die ich nutzte um Geschlechtsverkehr zu umschreiben. Das mochte wohl äußerst prüde sein, doch ich war so erzogen worden, und das ziemlich streng.

Mir war nie aufgefallen dass ich auch mit Amira Unterricht hatte, doch außerhalb der Geschäftsessen, die wir in den Sommerferien miteinander teilten da unsere Väter sich wohl auch außerhalb der Arbeit gut verstanden, war dies der einzige Kontakt den wir sonst miteinander pflegten.

Dann kam die Professorin, hinter ihr lief Tom, er nickte mir zu, wie immer. Unschlüssig blieb ich einen Moment in der Tür stehen, sollte ich mich zu ihm setzten oder nicht? Gerade wollte Abraxas sich neben Tom niederlassen, als der dunkelhaarige lediglich mit dem Kopf schüttelte und eine abweisende Handbewegung machte, Tom schickte ihn fort, dann flog sein Blick zu mir, mit einer ungeduldigen Geste wies er zum Stuhl neben sich.

Zögernd ging darauf zu und griff nach der Lehne, um ihn mir ein bisschen nach hinten zu ziehen „Nur damit du es weißt, ich bin sauer auf dich", ließ ich ihn Naserümpfend wissen und glitt auf den Stuhl.

Zuerst sagte er nichts, packte einfach die Sachen aus der Tasche und ich kam nicht umhin ihn zu beobachten. Hatte er verschlafen? Er wirkte auf jeden Fall müde und auch wenn sein Haar wie immer zu Seite gekämmt war, schien es ein wenig unordentlich. Süß.

Verflucht, wieso mussten meine Gedanken immer abdriften „Nicht dass es mich kümmern würde ob du wütend bist oder nicht, jedoch sollte ich dich wissen lassen dass es ungerechtfertigt ist", er immer mit seinen diplomatisch kühlen Worten.

In einigen Tagen würde ich meine Periode bekommen, weshalb ich momentan sehr leicht reizbar war. Aber selbst normalerweise hätten mich solche Worte zum durchdrehen gebracht.

Was das sein verhexter Ernst? „Pah", stieß ich zickig aus und wuchtete meine Schultasche auf den Tisch „von wegen ungerechtfertigt", spie ich beleidigt aus. Abraxas, der vor uns saß, warf mir einen ungläubigen Blick zu. Er hatte wohl zugehört und wirkte fast schon verblüfft, aber auch vollkommen verwirrt, als würde er mich für seltsam halten oder so. Fragend erwiderte ich seinen Blick, doch er schaute sofort wieder nach vorne.

Tom stellte seine Tasche wieder auf den Boden, räusperte sich und suchte nun das richtige Pergament für heute heraus, sowie er seine Feder schon bereit legte, wohl keine Selbsttintende, denn er holte kein Fässchen hervor „Ich habe dir gesagt wie ich dazu stehe..." begann er und legte nun alles ganz Kontrollfreak mäßig Griffbereit vor sich.

Natürlich kannte ich diese Leier nun schon zur Genüge und würde mir so etwas keinesfalls noch einmal sagen lassen „und du hast dich dem zu beugen", vervollständigte ich genervt seinen Satz und warf ihm einen bitterbösen Seitenblick zu.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt