Kapitel 67 - langer Morgen

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Gespannt zog ich sie auf und betrachte erstaunt den Stapel alter Bücher, der dort lag.

Vorsichtig holte ich alles hinaus und breitete es auf meinem Bett aus.

Dann waren da noch andere Kleinigkeiten, Fotos... eine dauerhafte Erlaubnis für den Zutritt in die Verbotene Abteilung, die ich ehrlich gesagt ziemlich interessant fand, ich sollte vielleicht Professor Dumbledore darauf ansprechen, schließlich war es auch seine Unterschrift, die darunter prangte.

Im Schneidersitz saß ich jetzt vor dieser Schubladen Sammlung, es waren noch ein Paar Federn, gekritzelte und zusammengeknüllte Pergamente sowie süße Haarspangen dazu gekommen.

Nun griff ich nach den Fotos, lächelnd betrachtete ich die schwarz-weiß Fotografien. Ein Bild von Charlotte, Marie und mir gefiel mir am besten, ich glaube dafür würde ich mir einen Bilderrahmen besorgen und es neben mein Bett stellen.

Dann waren da noch ein paar Bilder nur von Charlotte und mir auf denen wir faxen machten, das brachte mich zum Lachen, auch davon legte ich ein Bild weg, ich würde es verdoppeln und dem Rotschopf mit ihrem Weihnachtsgeschenk zukommen lassen.

Sogar ein Bild von Julie und mir war dabei, am Anfang der Situation lächelten wir glücklich in die Kamera und dann kam von hinten ein lachender Mike angerannt, er schlang seine Arme um unsere Schultern und schmiss uns so fast um.

Das machte mich irgendwie Melancholisch, wieso hatte sie das bloß getan, wir schien doch wirklich Freunde gewesen zu sein.

Noch ein Bild erweckte meine Aufmerksamkeit. Zusammen mit Charlotte, Amanda, Marie und Antony saß ich auf einer Wiese, wir waren alle noch furchtbar Jung auf dem Foto, unser erstes Jahr vielleicht.

Ich sah so Glücklich aus. Zart fuhr ich über das Bild, wir alle wirkten mehr als nur Glücklich.

Aus einem Impuls heraus drehte ich es um, tatsächlich war etwas darauf geschrieben.

Ich liebe dieses Leben.
Ich liebe diese Freiheit.
Ich liebe meine Freunde.

Ohne zu wissen warum traten mir plötzlich Tränen in die Augen, zugleich war ich glücklich und traurig.

Was für eine Ironie.

Schnell legte ich es weg, aber zu dem anderen, das ich einrahmen wollte.

Dann widmete ich mich den Büchern, ohne Zweifel aus der verbotenen Abteilung, irgendwie wusste ich das einfach.

Eines trug den Namen Okklumentik, interessiert nahm ich die Lektüre genauer unter die Lupe und runzelte schon bei der ersten Seiten die Stirn, nicht weil es auf Latein war, dies schien ohne Probleme zu können.

Nein, es ging eher darum, das ich mit diesem Buch lernen konnte, meine Gedanken vor Legilimentik zu schützen, davor das jemand meine Gedanken las. War so etwas überhaupt legal?

Na gut, Charlotte hatte mir auch schon erzählt das ich mich wohl illegaler Weise in einen Animagus verwandelte, so Regeltreu war ich dann wohl eher nicht.

Interessiert las ich also weiter in dem Buch, schob die Dinge wo ich auf der Decke ausgebreitet hatte grob an das Fußende des Bettes, außer das andere Buch, das tat ich wieder vorsichtig zurück in die Schublade.

Dann legte ich mich gemütlich gegen das mit Kissen belegte Kopfende und vertiefte mich in das Buch.

Vieles war verwirrend, aber es war dennoch interessant. Je mehr ich las, desto weniger wollte ich das jemand in meinen Kopf eindringen konnte.

Es wurde im Buch als ziemlich schwer beschrieben, das nur sehr Fortgeschrittene Zauberer so etwas beherrschten, das lies mich zweifeln, schließlich war ich nich recht jung und in diesem Buch wurden eher ältere, weisere Zauberer angesprochen. 

Aber irgendetwas in mir schrie mich  geradezu an, das ich es trotzdem probieren sollte.

Seufzend lehnte meinen Kopf in den Nacken, wie sollte das denn funktionieren. Um Okklumentik erlernen zu können brauchte man einen Partner der den Legilimentik-Zauber an einem anwandte, das machte mich wahnsinnig.

Lediglich die Sache mit den Geist leeren, konnte ich alleine probieren.

Murrend fuhr ich mir durch mein Haar und wechselte die Bücher, da ich mit dem einen jetzt eh nicht weiterkam.

Das andere behandelte Sharementik, schon wieder so ein verworrener Zauber, ich hatte wirklich seltsame Interessen.

Das klang gar nicht so schwer, nur leider brauchte ich auch hier einen Partner. Vielleicht Charlotte oder Marie wenn sie nach den Ferien zurück kamen.

Trotzdem las ich das Buch noch an diesem Morgen durch, meine Augen brannten ganz schön als ich die Lektüre wieder zuklappte und auch dieses Buch in der Schublade verstaute.

Die Sonne war gerade dabei aufzugehen, vielleicht hätte ich doch noch ein wenig Schlafen gehen sollen. Das Frühstück würde heute länger gehen, da Ferien waren.

Jedoch betrachtete ich es als Zeitverschwendung mich jetzt noch hin zu legen, später hatte ich noch ein Treffen mit Tom in der Bibliothek und es würde mich jetzt nur noch müder machen, wenn ich schlief.

Also stand ich auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Gerade wollte ich nach meiner Schuluniform greifen als ich inne hielt und die Auswahl skeptisch betrachtete.

Ich hatte schöne Sachen hier drin, seit meiner Ankunft hier hatte ich sie mir noch nicht angesehen.

Ich verband nichts mit diesen Kleidern, irgendwie hatte ich gehofft es würde Erinnerungen wach rufen, wenn ich über die verschieden Stoffe strich, doch dem war nicht so, leider.

Also griff ich einfach nach Sachen mit denen ich in den Fluren nicht erfrieren würde und warf mir meinen Winterumhang über. Dann fragte ich mich ob überhaupt schon irgendjemand beim Frühstück sein würde.

Eigentlich eher ein Füllkapitel, tut mir leid. Ich versuche das nächste heute noch hochzuladen :)

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt