Kapitel 146 - Kontakte knüpfen

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Hätte ich gewusst, ob Tom und ich heute Abend verabredet waren, hätten ich auch gewusst ob wir zusammen auf der Feier eintreffen würden oder nicht. So ging ich einfach vom zweiten aus.

Um mich selbst ein wenig abzulenken versuchte ich mich auf das rothaarige Nervenbündel zu konzentrieren, was eigentlich recht gut dabei half, nicht selbst eines zu werden.

Corinna hatte wieder einmal bewiesen, dass sie mit einer Karriere als Schneiderin gut beraten war und hatte den dunkel grünen Stoff so verzaubert, dass er Lotte erstens, im Laufe des Abends nicht die Brüste zerquetschten würde, da ihre wesentlich größer waren als die meinen und zweitens, ihr sittsam über die Knie viel.

Nun stand sie vor dem Spiegel in unserem Zimmer und betrachtete ihre schmale Figur in dem ihr locker über die Beine fallendem Kleid "ich glaube ich gehe nicht hin" meinte sie dann und zupfte sich nervös an dem Ausschnitt herum, da dieses Stück von meiner Mutter kam, konnte man davon ausgehen das dieser angebracht war und nicht mehr Haut zeigte als es Mode war.

Ihre Worte ließen mich die Augen verdrehen "Unsinn" schallte ich sie und wand mich wieder meinem eigenen Spiegelbild zu, das in dem Frisiertisch zu sehen war, ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, wann ich den zum letzen Mal verwendet hatte.

Unzufrieden betrachtete ich mich und fasste meine Haare nach oben um zu sehen wie sie aussehen würden, wenn ich sie hochsteckte. Befremdlich, aber nicht unbedingt schlecht.

So würde ich wohl Ohrringe brauchen, da sie sich meist nur in meinen Locken verhedderten trug ich selten welche und wenn doch sah man sie durch mein Haar auch nicht.

Ein gequältes stöhnen verließ die Lippen meiner besten Freundin "das endet in einem Desaster" beschwor sie dann grimmig "aber guten Geschmack hat deine Mutter" verkündete sie dann und drehte sich einmal, so dass der leicht geraffte Stoff um die Beine etwas abhob.

"Mein ganzer Schrank zu Hause ist voll mit solchen Kleidern, ohne so etwas brauche ich dort gar nicht erst aus dem Zimmer zu treten" verkündete ich kopfschüttelnd.

Lotte lachte amüsiert auf "das sie nicht mehr alle Zutaten im Kessel hat wussten wir ja schon" erwiderte sie zwinkernd.

Seufzend schob ich eine der Schubladen auf, schon seit ich Schmuck besaß, tat ich meinen immer bei den von Charlotte dabei, damit er wenigstens ab und zu einmal getragen wurde.

Ohne lange zu überlegen griff ich nach zwei schlichten, kleinen und vor allen unauffälligen bläulichen Perlen die mir als Ohr Stecker dienen würden, dass würde auch zu dem blauen Stoff meines Kleides passen.

Es dauerte noch etwas, bis wir beide uns fertig gemacht hatten. Jedes Mal wenn ich nach den Sommerferien nach Hogwarts zurück kehrte, vergaß ich wie Zeitaufwändig ein gescheites Make-Up sowie Frisuren waren, naja, wenigstens hatte eine von uns ihren Spaß.

Lotte hatte nämlich ein breites grinsen auf den Lippen als ich ihr gestatte mein Gesicht zu verunstalten, oder zu verschönern, wie sie es ausdrückte. 

Es war schon acht Uhr, als ich ihren Klauen endlich entkam und wir das Zimmer verließen.

Tatsächlich fühlte ich mich seltsamer, als ich es erwartet hatte, ich war es einfach nicht gewohnt in Hogwarts so herum zu laufen.

Fast erwartete ich das meine Mutter hinter der nächsten Ecke hervortrat und entweder zufrieden nickte oder -was wahrscheinlicher wäre- irgendetwas an meinem Erscheinungsbild zu bemängeln hätte.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt