"Wir sollen euch übrigens schöne Grüße von Grandma und Grandpa ausrichten, die Harry einen angenehmen und herrlichen Geburtstag wünschen", übermittelt meine Mutter mir die Wünsche von meinen Großeltern, die es leider nicht schafften meine Eltern und Olivia nach London zu begleiten.
Auch wenn wir dadurch von den Enkelkinderwünschen meiner Großmutter verschont bleiben.
Ich sehe es vor mir, wie sie zur Tür reinkommt, breit grinsend Harrys Hand schüttelt und dazu einen Spruch raushaut, wie: "Mit neunzehn soll man sehr zeugungsfähig sein, was ich dir wünsche", oder einen ähnlichen Satz.
Meine Grandma hätte es zumindest drauf.
"Danke und die Grüße zurück", hört man Harry aus der Küche rufen, da meine Mom mit Absicht ihre Worte etwas lauter aussprach, damit der Mann diese auch in der Küche versteht.
Er backt einen Kuchen. Einen Schokokuchen zusammen mit Olivia, auch wenn ich mich etwas unwohl dabei fühle. Schließlich feiern wir heute seinen Geburtstag und er muss seinen eigenen Geburtstagskuchen backen.
Nur ich möchte ihm nicht noch einen Steinklotz und eine abgebrannte Küche schenken, weshalb ich im Wohnzimmer bei meinen Eltern und Niall bleibe, der gerade irgendwas per Nachrichten auf seinem Handy mit den anderen in unserer Gruppe diskutiert.
"Vergiss es", stöhnt er seufzend und entschuldigend auf, fährt sich dann durch die blonden Haare. "Die anderen kommen nicht mehr."
"Wieso?", frage ich sofort traue, lasse meine Schultern sinken. Harry hatte sich schon so auf Nathan und Ethan, Maja und Noah gefreut.
"Irgendwas von wegen Straßen gesperrt, Stau und so", erklärt er mir, zuckt unwissend mit den Schultern. "Auf jeden Fall werden sie aber nicht mehr kommen." In seinen blauen Augen erkennt man, dass es ihm ebenfalls leid tut, er aber versucht mich ebenso mit seinem Blick aufzumuntern und dazu sagt: "Wir werden schon unseren Spaß auch ohne die Vier haben."
"Aber es wird anders sein", entgegne ich jauchzend und drehe meinen Kopf zu meinem Dad, der tröstend einen Arm um meine Schulter legt. "Kopf hoch. Heute feiern wir den Geburtstag deines Freundes. Es geht immer mal was schief, wovon man sich aber nicht runterziehen lassen darf!"
Er hat Recht -auch wenn es mich deprimiert.
Entschlossen nicke ich, fülle mir selber dann nochmal etwas von dem Wasser ein, das auf der Glasplatte des Tisches steht.
Zum Mittag kochte Harry Schnitzel und irgendeine Pampe, die aber ausgesprochen gut schmeckte. Mom schmeckte es ebenso und Niall und Dad fraßen wie zwei hungrige Neandertaler in der Steinzeit, die seit Wochen nichts gefangen hatten.
Diese Tatsache freute mich wahrscheinlich mehr als Harry, weil somit in meinem Kopf ein weiterer Punkt auf der Liste erschien, die dafür sprechen, dass meine Eltern den Lockenkopf mögen. Ich habe einfach manchmal noch Angst, dass es Dinge gibt, die auf der Contraseite liegen, welche irgendwann alles ins Schwanken bringen werden, sollte meine Proseite nicht überfüllt sein.
Bis jetzt würden wir beide auf der Titanic Rose darstellen und keiner Jack. Zum Glück.
Nach dem Essen ging es ins Wohnzimmer, bis der Mann und das kleine, blonde Mädchen, das auf Nialls Schoss Hoppe, Hoppe, Reiter spielte, sich dazu entschieden einen Kuchen gemeinsam zu backen, weswegen sie uns verließen. Nur ab und zu muss ich mich erheben, da Harry das Backpulver nicht findet oder behauptet, ich hätte das Mehl zum Nachfüllen versteckt, da nur noch zwei Gramm in dem Glas sich befanden.
Die volle Tüte lag direkt neben dem Backpulver, was alles erklärte.
"Baby, wo zum Teufel steht das Öl?"
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Small Freaks
Fanfiction"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...