Langsam lasse ich die Kupplung wieder kommen, als die Ampel vor uns auf Grün schaltet. Das Lenkrad drehe ich nach rechts, sodass ich auf den großen Parkplatz des Einkaufszentrums fahren kann, auf dem sich viele Autos und Menschen tummeln.
Ausgerechnet heute, denke ich mir genervt, meine Augen leicht verdrehend. Normalerweise sind hier nicht viele Personen am Wochenende um halb elf unterwegs. Die Meisten kommen Freitagmorgen, um die neusten, günstigen Angebote zu ergattern. Aber heute wirkt es so, als müsste es alles umsonst geben. Super!
In den ersten Reihen finden wir keinen freien Parkplatz. Zumindest keinen, in den man passen könnte, da sich einige echt richtig blöd hinstellen und somit für andere die Parkmöglichkeit klauen.
Selbst in den ganz hintersten Reihen, in denen nur selten welche, auf Grund des langen Wegs zum Eingang parken, stehen Autos. Dad würde sich vor allem über diesen schwarzen Audi aufregen, der nach seinen Worten 'Wie hin geschissen!' stehen würde.
Die Rücksichtslosigkeit einiger Menschen überrascht mich immer wieder.
"Wenn ihr einen freien Platz seht, dann sagt mir bitte Bescheid", teile ich Olivia und Anne mit. Harrys Mom sitzt neben mir auf dem Beifahrersitz und nickt. Olivia hockt hinten in ihrem Kindersitz, bringt ein 'Ja' hervor, bevor ich im Rückspiegel sehe, wie sie mit ihrer Nase an der Scheibe klebt, aufmerksam jede noch so kleine Lücke beim Vorbeifahren betrachtet.
"Gibt es irgendwelche besonderen Angebote, oder warum sind hier so viele?", erkundigt die Schwarzhaarige sich bei mir, worauf ich nur mit den Schultern zucken kann.
"Keine Ahnung, was hier los ist", entgegne ich, füge aber noch hinzu: "Vielleicht will man mich einfach komplett fertig machen."
Etwas mitleidig sieht sie mich an, bevor auch sie wieder hinaus aus dem Fenster blickt, auf der Suche nach einem Parkplatz. Wir können natürlich auch den ganzen Tag damit verbringen, nach einer Lücke zu suchen, doch habe ich nicht wirklich Lust darauf.
Mir wäre es lieber, wenn ich diese qualvollen Stunden mit etwas Sinnvollem verbringen kann. Auch wenn ich mich in guter Gesellschaft befinde.
Erneut muss ich rechts blinken und um eine Kurve abbiegen, beginne somit die zweite Runde über das Gelände. Weiterhin erblicke ich nur besetzte Plätze, Autos aus denen gerade Menschen aussteigen, worauf ich mich frage, woher die plötzlich eine Lücke bekommen haben, bis Olivia laut ruft: "Da, da!", und mit ihrem Finger kräftig gegen die Scheibe deutet, direkt auf eine freie Lücke, in die ich sehr gut mit meinem Wagen passe.
"Perfekt", meine ich, lobe sie dann, indem ich sage: "Der Parkplatz ist perfekt, Olivia. Danke."
Von hinten ertönt darauf Kichern und ein stolzes Bitte, während ich nun in die Reihe fahre und endlich einparken kann. Ich fahre gegen keines der beiden Autos gegen, habe auf beiden Seiten genug Platz zum Aussteigen und bin erleichtert.
"Wollen wir dann mal gucken gehen, was da los ist?", sorgt auch Anne nun für mehr Stimmung und dafür, dass wir alle drei aussteigen, ich Olivia die Autotür aufhalte, aus der sie hinaus hüpft. Mit großen Augen blickt sie sich neugierig um, greift verträumt nach meiner Hand.
Nebeneinander bewegen wir -sagen wir mal- drei Frauen auf das Einkaufszentrum zu. Unterwegs greift Harrys Mom sich noch einen Einkaufswagen, den sie vor sich herschiebt. Die Namen der einzelnen Läden pranken in den unterschiedlichsten Farben und Formen über dem Eingang, welcher aus einer großen Drehtür besteht.
Menschen mit vielen Tüten oder vollgepackten Einkaufswagen kommen uns entgegen, laufen zu ihren Autos, mit denen sie vielleicht wegfahren -und somit für andere den Platz frei machen.
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Small Freaks
Fanfiction"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...