Kopfschüttelnd drehe ich mich von Jonathan weg, da es in meinen Augen nichts zu besprechen gibt. Der Samstagabend erscheint mir nicht von großer Bedeutung. Es war ein Abend, an dem ich einen dummen Fehler begann, mehr aber nicht.
"Honor, hey", ruft er mir nach, meinem Handgelenk schnappend, damit ich nicht weglaufe. Die Augen verdrehend, tief Luft holend schaue ich ernst in die dunklen Augen, warte ab, dass er weiterredet oder dies nicht tut, weswegen ich gehen könnte. "Wir sollten darüber reden, schließlich haben wir-"
Harsch unterbreche ich ihn: "Haben wir nicht! Vergiss Samstag und lass mich in Ruhe", und setze mich dann wieder in Bewegung, meine Hand aus seinem Griff ziehend. "Such dir jemand anderen."
Einige der Mädchen, die uns beobachteten schauen mich feindselig an, als würde ich ihren Prinzen verletzen oder ihnen wegnehmen. Die strengen Blicke durchbohren mich, während Plastikbecher vor Wut fast zerdrückt werden. Am liebsten würde ich etwas sagen, wie: Ihr könnt diesen nervigen Kerl gerne haben, verkneife es mir dann aber und gehe einfach weiter, froh darüber, dass dieses Gespräch kurz verlief.
"So einfach wirst du mich nicht los Chapel", ertönt es dann aber aufgebracht hinter mir, gerade als ich die Treppe hoch, rein in das große Haus gehen möchte. "Tausende Mädchen würden dafür töten und du bist so dumm, vor mir wegzulaufen. Denke nicht, dass ich auf so etwas Bock habe."
"Dann geh, greife dir eines dieser tausenden Mädchen, wenn ich dir zu umständlich bin!", kontere ich genervt. "Ich habe rein gar nichts dagegen!"
Ein verschmitztes Grinsen auf seinen Lippen, nähert er sich mir, langsam unsere Hände verbinden. Sofort will ich mich aus dem Griff ziehen, doch hält er mich dieses Mal fester fest, sodass ich nicht wegkomme, verzweifelt zappele. "Du lässt mich nicht ausreden", raunt er, dicht an mein Ohr. "Zwar bist du ein Biest, aber zugleich verdammt heiß, mit einem eigenen Gehirn und auch noch von Styles gefickt."
Bei Harrys Namen schlucke ich, senke meinen Blick.
Scheinbar erzählte er überall rum, dass ich nur mit ihm schlief, oder woher wissen die anderen dies?
Wut steigt langsam in mir auf, ein Hass auf sehr viele Menschen. Am liebsten würde ich brüllen, allen so gewaltig meine Meinung sagen. So, dass Harry auch endlich begreift, wie sehr er mir wehtat. Alle sollen sie hören, wie grauenhaft sie sind und wie verletzend.
"Geht es dir nur darum besser als er zu sein?", frage ich Jonathan, hebe meinen Kopf wieder und erkenne sein Nicken, zu dem er aber hinzufügt: "Auch wenn ich das schon besser." Er lacht amüsiert, während ich nur grimmig auf meine Unterlippe beiße.
Bis ich mich aus seinem Griff entreiße und streng meine: "Dann verlasse ein Mädchen nicht so feige wie er. Schreibe ihr keinen Brief, sondern besitze den Mut ihr zu sagen, dass sie nur ein Spiel für dich war!"
Dann gehe ich weg, lasse den Mann hinter mir, der über meine Worte nach zu denken scheint, denn als ich ich umdrehe steht er an derselben Stelle, sich nachdenklich am Kinn kratzend.
Ich bin mir sicher, dass er sich nicht an meine Worte halten wird, ein verletztes Mädchen irgendwann zurücklässt, die er nur ausnutzte. Genau deswegen, weil ich ihn nicht anders einschätze, beschimpfe ich mich in Gedanken erneut selbst, weil ich letztens Samstag eine solch dumme Idee hatte.
"Hey."
Ethan und Nathan tauchen vor mir auf, halten sich an den Händen, worauf ich erleichtert seufze, versuche mich zu beruhigen, da ich mit den beiden hier bin und Ablenkung benötige. Vor allem von dem Mann, auf den ich so wütend bin.
"Alles in Ordnung?", erkundigt Nathan sich bei mir. Ethan führt uns währenddessen ins Wohnzimmer, wo wir auf der Couch Platz nehmen. Nur wenige Menschen tanzen hier zu der laut dröhnenden Musik von draußen. Die meisten von ihnen, um ehrlich zu sein, küssen sich wild an der Wand oder ziehen sich quasi schon gegenseitig aus. Deswegen richte ich meinen Blick wieder zu meinen beiden Freunden, die mich abwartend ansehen.
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Small Freaks
Fanfiction"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...