"Oh Fuck!"
Laut fluchend hört man Niall durch das ganze Gehege, in dem nun einige Eltern ihm einen abwertenden und vorwurfsvollen Blick zu werfen, was den Iren kein bisschen Interessiert. Angewidert hebt er sein rechtes Bein, wirft einen Blick auf die Sohle seines blauen Schuhs, an der sich Ziegenkot befindet.
Olivia, Harry, Maja, Anne und ich müssen uns alle unser amüsiertes Lachen verkneifen, wobei Maja am meisten damit kämpft. Ihr scheint es sichtlich zu gefallen, dass ihr Freund in die Hinterlassenschaften einer Ziege trat.
Niall sieht hingegen kein Stück begeistert aus.
Mit gerümpfter Nase und zusammengezogenen Augenbrauen schaut er sich nach etwas um, mit dem er die Kacke abbekommen kann. Seine Hand befindet sich zum Gleichgewichthalten am rostigen Geländer, zu dem sich nun zu allem Überfluss eine kleine -mit Olivias Worten- Babyziege bewegt und plötzlich an den Fingern des Iren leckt, der erschrocken aufschreit.
"Bäh, geh weg! Mistvieh!"
Scheuchende Bewegungen führt Niall aus, auf einen Bein weg von dem Tier hüpfend. Es sieht wirklich ulkig aus, doch können nicht alle Zoo Besucher über das Verhalten des Blondschopfs lachen.
Viele Eltern heben ihre Kinder empört hoch und tragen sie weg, damit sie nicht weiter dem schlechten Vokabular des Erwachsenen ausgesetzt sind.
Vor allem eine Frau, deren Gesicht von ihrem pinken Strohsonnenhut fast vollständig verdeckt wird, hebt ihren pummeligen Sohn hoch und stolziert davon. Dass er eine Ziege mit seinem Eis am Stiel füttern wollte fand sie -im Vergleich zu Niall- aber scheinbar toll, da sie viele Fotos davon schoss.
Einige Menschen kann ich einfach nicht verstehen.
"Maja, gib mir mal den Stock, der da neben dir liegt!", ruft Niall uns durch das ganze Gehege zu, auf den dicken Stock deutend, der seiner Freundin quasi direkt vor den Füßen liegt. Doch diese schüttelt ihren Kopf, die Arme streng vor der Brust verschränkend.
Niall verdreht seine Augen und stöhnt genervt.
"Warum gibst du ihm nicht den Stock?", frage ich meine beste Freundin leicht verwirrt, zwischen ihr und dem Stock hin und her blickend.
"Weil er nicht bitte gesagt hat", lacht Harry neben mir auf, Olivia an der Hand haltend. "Er muss wie ein Baby erzogen werden."
Alle vier um mich herum lachen, während ich Niall weiterhin nachdenklich beobachte, wie er fast hinfällt oder um die einzelnen Kackhaufen herumhüpft. Bis ich irgendwann seufzend den Kopf schüttele und mich nach dem Stock bücke, um diesen dem Iren zu bringen.
"Och, Honor", maulen Maja und Harry mir beide nach, als sie mich bemerken, wobei der Lockenkopf eine kindliche Schnute zieht.
"Wehe ich werde in deiner Rede zum Nobelpreis nicht erwähnt", meine ich scherzend an den Blondschopf gewandt, den Stock hinhaltend, welchen er mir dankbar nickend abnimmt.
Nach einer Weile, in der Niall den Kot von seiner Sohle entfernte, Maja ihm dabei grinsend zusah und Harry mit Olivia den Ziegen das restlich gekaufte Futter gab, frage ich, ob wir endlich weiterkönnen.
Vorne weg gehend schaue ich auf den Plan, welcher den gesamten Zoo zeigt. Wir waren schon bei den Löwen, den Pinguinen und auch den Flamingos. Ebenfalls bei den Giraffen und Erdmännchen, Schildkröten und im Aquarium, welches die schönsten und buntesten Fische zeigte. Viel fehlt uns eigentlich nicht mehr, doch ich bin mir sicher, dass das Nächste, Olivia ebenfalls gefallen wird.
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Small Freaks
Fanfiction"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...