Müde auf Harrys Brust, wie hypnotisiert starrend, zeichne ich die Außenlinien des Schmetterlings nach, lausche dabei seinem regelmäßigen Herzschlag. Wir beide sind immer noch erschöpft und ein wenig aufgeputscht, schnappen nach Luft.
Harrys Fingerspitzen gleiten nun ebenfalls über meinen Rücken, streicheln mich zart, beruhigend, was mir gefällt. Deswegen schließe ich meine Augen, fahre nur noch wirre Bahnen auf seiner Brust, bis er spricht und ich vollkommen inne halte.
"Bei dir braucht man manchmal gar keine Worte", nuschelt er vor sich hin, wobei seine Hand nun höher zu meinen Haaren fährt, durch die er streicht, einige aus meinem Gesicht streicht. Durch die raue Stimme vibriert der Brustkorb unter mir ein Stück.
Seine Worte durch meinen Kopf gehend frage ich: "Wie meinst du das?"
Kurz schluckt der Lockenkopf, bis er leicht, etwas peinlich berührt auflacht. "Also nach dem Sex ist das eigentlich nicht das beste Thema, aber..." Die andere Hand hebt sich, schiebt einige Locken ablenkend zurück. Ich starre ihn an, kann meinen Blick nicht lösen. "Andere wollten immer wissen, wie sehr ich sie liebe, ob ich sie liebe und alles! Es war nervig?"
"Du meinst, die vor mir haben dir nervige Fragen gestellt?", hacke ich verschmitzt grinsend nach. Vielleicht hat er recht und wir behandeln gerade kein passendes Thema, jedoch finde ich es irgendwie interessant, wie andere Menschen sind und... lustig.
Nickend summt er als Antwort, holt dann Luft, ehe er mir erklärt: "Harry, du liebst mich doch, oder? Wie viel bedeutete ich dir?", was er in einer sehr hohen Stimme tut, dabei die Augen genervt verdreht. "Nach einer einzigen Nacht!"
Mich kichernd leicht aufrichtend spüre ich seinen Blick auf mir, ziehe die Decke über meine entblößte Brust, weil es mir weiterhin unangenehm ist.
Wir schweigen nun beide eine Weile, bringen keinen Ton hervor, während das Bett durch Harrys Aufsetzen leicht knarrt. Die Decke gefährlich tief auf seinem Bauch liegend sitzt er neben mir, an die Wand gelehnt, eine Hand auf meinem nackten Oberschenkel, der unter der Decke hervorschaut. Verträumt schaue ich in die grünen, auf mich fixierten grünen Augen.
"Harry?"
"Mmmh?"
"Du liebst mich doch, oder?", erkundige ich mich neckend, versuche meine Stimme ebenso affig zu verstellen, wie er es tat. "Wie viel bedeute ich dir?"
"Na, warte!", droht er mir, lehnt sich plötzlich rüber und über mich, seine Arme schnell um mich schlingend. "Dafür wirst du büßen!"
Laut kreischend, hilflos und erfolglos ihn abwehrend hebe ich meine Arme, muss aber ebenso lachen, schmunzeln. Gleich tut es der Mann mir, der meinen Hals längst küsst und mich etwas an der nun sichtbaren Hüfte kitzelt.
Leider bin ich so kitzlig, wie Niall verfressen ist.
"Du liebst mich doch bestimmt sehr, oder?", frage ich amüsiert, ärgere den Mann weiter, der die Haut an meinem Hals weiter bearbeitet. "Ich bedeute dir doch bestimmt was? Wann heiraten wir? Wann kommen die Kinder?", scherze ich ohne Nachzudenken weiter, lache lautstark und frei wegen seinen kitzelnden Berührungen, bei denen gleichzeitig Blitze durch meinen Körper fließen.
"Mehr, als der Mond groß ist", antwortet der Mann plötzlich. "Von mir aus sofort. Wenn du willst, kann Nummer eins in neun Monaten da sein."
Ich verstumme, gehe meine Worte nochmal durch um seine Antworten auf die einzelnen Fragen zu bekommen, die ich eigentlich nur ironisch meinte. Woher sollte ich denn ahnen, dass der Lockenkopf mit einem Mal seriös wird und mir so ernst antwortet?
Du liebst mich doch bestimmt sehr, oder? Ich bedeute dir doch bestimmt was? -Mehr, als der Mond groß ist.
Wann heiraten wir? -Von mir aus sofort.
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Small Freaks
Fanfic"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...