Ungläubig blicken mich die wunderschönen, grünen Augen an, welche mir so viel Hoffnung und pure Freude schenken. Harrys Gesicht wird von Schweiß bedeckt, sieht erschöpft aus. Die Wunde an seiner Lippe wurde mit irgendeiner komischen Creme versorgt und glänzt im Licht der Scheinwerfer.
Dicht stehe ich an seinen warmen Körper gedrückt, schlinge meine Arme mehr um seinen Hals, um mich sicher an ihn zuhalten. Auch wenn er schwitzt, würde ich gerade nirgendswo lieber sein, als direkt in seiner Nähe.
Einige Haare hängen ihm ins Gesicht, werden vorsichtig von mir mit einer Hand schwach weg geschoben, damit ich in seine herrlichen Augen blicken kann, die Wangenknochen ohne Störung betrachte.
Um uns herum schweigt alles. Niemand bringt einen Ton hervor. Es herrscht komplette Stille. Selbst der Russe sieht uns geschockt an, rührt sich um keinen Zentimeter.
"Ho-Honor?" Auch als er spricht verändert sich der fassungslose Gesichtsausdruck des Mannes nicht, der seine Arme nun auch um meinen Körper schlingt, mich sicher unter den Armen hält. "Was-was machst du hier, verdammt?"
Er wirkt so besorgt, schaut mich leicht vorwürflich an, da ich mich nicht an unsere Abmachung hielt. Kopfschüttelnd wartet der Lockenkopf auf eine Antwort, mich so wehleidig ansehend.
"Dein Vater-", krächze ich gequält, bekomme schwer Luft. "Er hat dich reingelegt, Harry!"
Mir fällt es wirklich schwer zu reden und klare Worte herauszubekommen. Jedoch scheint er mich zu verstehen, sieht mich fragend an, weil er selber den Inhalt nicht versteht. Das Grün mustert mich abwartend, fragend, sowie verwirrt.
"Er-" Kurz muss ich husten, was stark in meinem Bauch zieht. "Er hat sich mit ihm-" Mein Blick fällt zu dem schweigenden Russen. "Am Flughafen getroffen, wo sie alles geklärt haben. Ethan und Nathan haben es selbst gehört", erkläre ich ihm, werde immer schwächer.
Reden fällt mir schwer, ebenso stehen, weshalb ich immer mehr erschöpft auf Harrys starken Armen hänge. Kurz flattern meine Augenlider, verringern die Sicht auf den Lockenkopf, bis dieser spricht. Er zieht meine Aufmerksamkeit mit seinen Worten wieder vollkommen auf sich.
"Es war gelogen?" Er wirkt verletzt und enttäuscht, presst seine Lippen fest aufeinander.
Stumm nicke ich.
"Also wollte er uns nie gehen lassen!", stellt er dann letztlich fest, wird immer wütender. Mit einem finsteren, bedrohlichen Blick schaut er zu seinem Vater, dessen Hand immer noch auf uns gerichtet ist.
"Dieser verdammte, fucking Pisser", knurrt mein Freund. Durch seine Nase schnaubt er, wobei seine Nasenflügel bedrohlich flattern, die Wangenknochen stark hervorstechen. "Ich werde ihn um-"
Genau in dem Moment, in dem der Lockenkopf losstürmen will, sacke ich schwer in seinen Armen zusammen, lehne mit meinem Kopf an seine schweißbesetzte Brust. Meine Atmung wird immer schwerer und der Schmerz in meinem Bauch immer stärker.
Vorsichtig werde ich von dem keuchenden Harry zu Boden gelassen, der ständig flucht, woraus ich oft ein 'Fuck' entnehme. Sein Blick sieht so besorgt, verzweifelt und hilflos aus, dass er es nur zitternd schafft, sich seine Handschuhe von den Händen zu ziehen, bevor diese sich unter meinen Kopf legen, wodurch er mich leicht aufrecht hält.
"Scheiße Honor", kommt es von ihm, leicht mit den Lippen bibbernd.
Ich weiß nicht wer von uns beiden mehr verletzt aussieht, doch es tut weh ihn so traurig zu sehen.
Mein Herz zerreißt, wenn die grünen Augen so zerrissen in meine schauen, die weichen Hände mich zitternd berühren und Harry nicht weiß, ratlos ist, was er tun soll. Er hockt einfach vor mir, mich mit meinem Oberkörper auf seinen Schoss liegen habend.
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Small Freaks
Fanfiction"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...