"Verpiss dich, Styles!", brüllt Jonathan aufgebracht, gegen den starken Griff von Harry ankämpfend, der wütend die Augen zu Schlitzen formt. "Geh und-"
"Halt die Schnauze!", kommt es von dem Mann, dem eine Haarsträhne vor den Augen hängt. Die anderen und Knöchel an seiner Hand mit dem Tattoo treten hervor, man erkennt ganz genau, wie stark er Jonathans Schulter Schmerzen zufügen muss.
Der Mann mit den braunen Augen windet sich immer wieder, versucht dem Jüngeren zu entkommen, der nicht loslassen will. Er flucht, schnaubt, beleidigt jeden, der uns ansieht, aber nicht hilft.
"Verdammt lass mich los, du Idiot!" Tief, ungehobelt ertönt die Stimme und erneut setzt der Mann zu einem Fluchtversuch an. Manchmal schaut er auch zu mir, wie ich ihn starr ansehe, nichts sage und einfach nur beobachte, wie er gegen jemand jüngeren Nichts ausrichten kann. "Willst du ihm vielleicht mal was sagen."
Ich schweige, weil mir keine Antwort einfällt.
Vor ein paar Sekunden noch, wollte dieser Mann mich küssen, worauf ich ihn schlug und nun steht er da, wird von dem Menschen festgehalten, wegen dem ich mich überhaupt erst auf den eingebildeten Jonathan einließ. Ich weiß nicht, was ich tun soll, bekomme keinen Ton heraus. Meine Zunge fühlt sich schwer wie Blei an, während mein Herz erneut in tausend Stücke zerbricht.
Aus dem Grund, dass die grünen Augen, nun besorgt und mitleidig auf meine, treffen, sich tief in mein Innerstes bohren, wodurch alle alten Erinnerungen, wie ein Filmstreifen vor mir ablaufen.
"Verdammt sag was!", brüllt Jonathan mich an, mit dem Versuch sich auf mich zu stürzen.
Er könnte es tun, würde Harry ihn nicht halten.
Doch ich bin mir unsicher, ob ich mich freuen soll, dass er hier steht, mich ansieht, mir hilft, oder ob ich weinen sollte, ihn anschreien, wie er es mit einem Mal wagen kann, sich wieder in mein Leben einzumischen. Hin und her bin ich gerissen, bleibe irgendwann -glaube ich- in der Mitte stecken.
Zwar bin ich ihm dankbar, dass er den aggressiven Jonathan zurückhält, jedoch finde ich es unverschämt, verwirrend und traurig, dass er mit einem Mal auftaucht.
"Halt jetzt verdammt nochmal deine Klappe!", zischt der Mann den anderen an, übt erneuten Druck auf die breite Schulter aus. Seine Haare besitzen immer noch ein paar kleine Locken, die sein Gesicht umspielen, die die Kieferknochen hervorstechen und die Augen aufhellen lassen.
Tief Luft holend bitte ich nun, nachdem ich mir dieses Schauspiel lang genug angesehen habe: "Lass ihn bitte los."
"Was?", ertönt es von Harry und gleichzeitig, hämisch grinsend von Jonathan: "Na, bitte!"
Harrys Augen sehen mich groß, fragend an. Unentschlossen beißt er sich auf die Unterlippe, hadert mit sich, den Mann los zu lassen, der ungeduldig wartet. "Meinst du das ernst?", fragt er mich vorsichtig, einen Schritt, Jonathan vor sich her schubsend, auf mich zu kommend.
"Ja. Lass ihn, bitte, los", spreche ich erneut, nicke zusätzlich, mit einem ruhigen, jedoch nicht zufriedenen Gesichtsausdruck.
Kaum lockert Harry seinen Griff reißt sich der Mann mit den dunklen Augen los, tritt schnellen Schrittes auf mich zu und bleibt vor mir stehen. Lange sieht er streng, böse und wütend in meine Augen, schüchtert mich ein, bis mein Kopf auf einmal nach rechts fliegt.
Vor Schreck steht mein Mund offen, meine Hand reibt über die schmerzende Stelle und mit Tränen in den Augen starre ich den Älteren fassungslos an. Weiterhin hält er seine Hand bedrohlich über mir, sieht so zornig und gefährlich aus, dass ich den Kopf einziehe. Mein gesamter Kopf pocht, meine Finger zittern.
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Small Freaks
Fanfiction"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...