Jetzt bereue ich es, Maja erlaubt zu haben, mich alleine zu lassen, stehe bewegungslos, wie zu Eis gefroren, den nassen Lappen in meiner Hand haltend. Starr sehe ich auf den Rücken des Mannes, der mit der Frau redet, die immer mal wieder lächelt, ihr Buch nun zur Seite gelegt hat und an der Cola nippt.
Nachdenklich tippe ich schnell mit meinem rechten Fuß immer wieder auf den Boden, wische tausendmal über die Theke, die noch irgendwann durchgescheuert sein wird.
Was macht er hier? Und woher kennt er diese Frau?
Ihre grünen Augen strahlen den jungen Mann an, der sich durch die Haare fährt und nun auch noch einen Blick auf die Karte wirft, was wohl für mich heißt, dass ich zu ihm gehen muss. Leider.
Dieses stark blaue Hemd, mit bunten Verzierungen und der schwarzen Jeans steht ihm, passt sehr gut zu seinen kurzen Haaren. Immer mehr verfalle ich ihm wieder, auch wenn ich dies gerne verhindern würde, da ich weiterhin sauer und enttäuscht bin.
Trotzdem verbringe ich keine Nacht, in der ich nicht von ihm träume, an ihn denke und bei dem Gedanken an seine weichen Lippen oder warmen Hände aufwache und mir wünsche, dass es nicht nur ein Traum war, sondern er gleich durch die Schlafzimmertür kommt, sich dann zu mir legt und mich dann liebevoll zu sich zieht, worauf ich wieder einschlafe, den regelmäßigen Herzschlag ständig an meinem Ohr.
Das einzige was ich über Nacht bekomme sind meine Tage oder den Abdruck meines Kissens auf meinem Gesicht.
Manchmal plagen mich auch Albträume, wie diese, die ich immer in Corby bekam, als er mich zum ersten Mal verließ. Doch sind sie schon besser, sowie seltener geworden. Auch wenn man sich streiten kann, ob meine Wünsche, nicht auch Albträume sind, da sie mich einfach nur verrückt werden lassen.
Gläser finden nun meine Zuwendung, während ich heimlich weiterhin Harry und diese komische Frau aus dem Augenwinkel beobachte. Meine Atmung fühlt sich schwer an, mein Kopf dröhnt und meine Wangen glühen, weil ich nicht weiß, wie ich am besten mit dieser Situation umgehen sollte, obwohl ich erst gestern mit ihm sprach.
Aber wir streiten uns, so wie ich es Maja erzählte, meistens nur und einer rennt immer vor dem anderen weg. Gleichzeitig bin ich wütend auf ihm, will mich nicht normal mit ihm unterhalten, da er dies einfach nicht verdient.
Er bemüht sich ja nicht einmal, sich irgendwie zu entschuldigen oder mir endlich mal einen einzigen, wahren und logischen Grund zu nennen, mit dem ich für den Rest meines Lebens leben kann. Er versucht rein gar nichts.
Mir erscheint es so, dass er sich mehr um Charlotte, als um irgendeine andere Person zu kümmern scheint, sie mich ersetzte und er... Er vielleicht mit ihr glücklich wird.
Genau dieser Gedanke tut weh und aus genau diesem Gedanken zieht mich die Frau, die nun zu mir deutet und laut ruft: "Miss, wir möchten noch etwas bestellen."
Fast lasse ich eines der Gläser fallen, welches ich schnell, zu den anderen, stelle, mir dann meinen Zettel und Stift nehme und zu dem Tisch gehe, meinen Blick auf den Boden gesenkt. Doch es kommt mir so vor, als würde Harry direkt in meine Richtung schauen.
Ich will weglaufen. Weit, weit weg. So weit wie möglich, um nicht mit ihm zu reden.
Was, wenn seine Bekannte mir weitere Fragen vor ihm stellt? Da kann ich schlecht schweigen, weil ich dann als unhöflich dar stehe.
Jedoch will ich nicht vor Harry über irgendein Thema reden, dass ihn seit Jahren nichts mehr angeht.
Meine Hände zittern, mein Mund fühlt sich trocken wie die Wüste an. Mir wird mulmig und ich bekomme das Gefühl, kaum richtig laufen zu könne, setze einen schweren Schritt nach den anderen.
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Small Freaks
Fanfiction"Es fühlt sich an wie sterben!" Honor muss feststellen, dass auch sie sich in den Menschen aus ihrer Umgebung täuschen kann. Doch nicht nur sie schätze Menschen falsch ein, sondern auch Harry, der dadurch wütend wird, beginnt an einigem zu zweifeln...