217-heilige Jungfrau Maria

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Leonards Augen reißen sich weit auf, ich drehe mich hektisch um, verfolge, wie der Mann mit den wirren Locken auf uns zukommt. Er sieht wütend aus, doch greift liebevoll nach meiner Hand, als er bei mir ankommt, zieht mich ein Stück von dem Blonden weg.

"Glaub nicht, dass ich bluffe", warnt er knurrend Leonard vor, der eine Braue hebt.

Harrys Hand in meiner beruhigt mich ein Stück, schenkt mir Sicherheit und die Kälte wird ein Stück vertrieben. Dicht an ihm stehend, unsere verschränkten Hinter meinem Rücken versteckt, warte ich auf die Antwort des Mannes.

"Damit sie dich gleich mitnehmen und wegstecken können?", kontert er mit einer gehobenen Braue, kreuzt die Arme vor der Brust. "Du bist ein Mörder und schüchterst Honor ein!"

"Tut er nicht!", mische ich mich ein, werde von dem Lockenkopf gestoppt, der fragt: "Woher willst du wissen, was damals geschah? Du warst nicht dabei."

"Ich hab mich informiert", entgegnet der blonde Mann überheblich.

Zu sicher wirkt er mir, selbstsicher. Schon immer hielt er sich für etwas Besseres als Harry und dies regt mich auf. Nichts hat er geleistet, misst seine Kräfte nur nach dem Geld seines Vaters.

"Dann bist du sogar zu blöd zum Informationen sammeln!"

Harry hält mich etwas überrascht zurück, weil ich ein wenig den Drang in mir verspürte auf den Mann vor mir los zugehen. Ich muss Harry doch verteidigen! "Du bist zu blöd um richtig Informationen zu suchen und zu blöd um zu verstehen, dass ich dich nicht liebe."

Vor Wut bringe ich Dinge hervor, die ich so niemals jemanden sagen würde, aber bei Leonard sehe ich keine weitere Möglichkeit.

"Harry hat Gemma nicht umgebracht. Er war für sie da, wenn auch nicht immer, aber sie wusste, dass er sie liebt, immer an sie glaubt, für sie kämpft. Und sie weiß dies immer noch!"

Entschlossen drücke ich die warme Hand in meiner, schaue kurz zu dem Mann hoch, der mich mit glasigen, grünen Augen anstarrt, einen Satz auf seinen Lippen trägt, diesen jedoch nicht hervorbringt.

"Sie wacht über ihn -für immer!" Hauchend, ruhig teile ich ihm diese Worte mit.

Oft dachte er, dass er allein sei, doch ich denke, dass Gemma immer von oben aus dem Himmel auf ihn aufpasste. Er ist ihr Bruder. Wenn er Mist baute, half sie ihm diesen wegzukehren. Sie passte auf, dass er nicht in zu große Schwierigkeiten geriet und sie wird dies weiter tun.

"Aber er ist trotzdem gefährlich", unterbricht Leonard die Stille, stampft mit seinem Fuß auf. "Sehr gefährlich und du solltest deswegen mit mir mitkommen!"

Mit einem Mal packt er mich an meinem Handgelenk, zieht grob an mir und weg von Harry, der nicht schnell genug reagieren kann. Ich falle fast, stolpere zur Seite, löse die Verbindung zwischen Harrys und meiner Hand, auch wenn ich dies nicht will.

Leonards Hand auf meiner Haut brennt, sein Griff schmerzt. Laut verlässt Gekreische meinen Hals, fleht nach dem Lockenkopf, der einen großen Schritt nach vorne setzt, es schafft seine Arme um meine Hüfte zu legen, mich an diesen nun zurückzuziehen.

Doch Willoughby will meine Hand nicht loslassen, zieht schmerzhaft an meinem Handgelenk, an dem man schon rote Striemen sehen kann. Es schmerzt und der Anblick des verzweifelten Harrys tut im Herzen weh, da er angestrengt kämpft.

"Lass mich los!", brülle ich laut, schlage den Blonden einmal zu stark wie ich kann und kneife mit meinen Nägeln fest in seine Haut, worauf er seinen Griff löst. Da es so unerwartet geschieht taumeln Harry und ich zurück, fallen hart auf die nasse Straße.

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