Im Kulturmuseum
In der ÄgyptenausstellungÄgypten... Teil II
Steve war seinem Bruder sehr dankbar, dass er extra zu ihnen gefahren war um ihnen dabei zu helfen samt Wasserflasche in die Ausstellung zu kommen. Er fand es zwar ziemlich unverständlich, dass sie kein Wasser mitnehmen durften, aber er machte die Regeln nicht, er hielt sich nur stets daran.
Amy hielt die ganze Zeit über seine Hand und ließ ihn nicht los und sein Lehrer ihn nicht aus den Augen, aber er fühlte sich pudel-wohl.
Amy war fasziniert von der Kunst der Bildhauerei schon in diesen frühen Jahren und gruselte sich etwas vor den mumifizierten Tieren. Menschen hatten sie zurzeit keine. Dafür ein Nilkrokodil eingewickelt und balsamiert. Das war wirklich beachtlich groß.
Allerdings musste er seiner Freundin beipflichten, die Statuen waren Meisterwerke, wie die aus dem alten Rom und Griechenland, allesamt wunderschön. Er fand, dass solche Statuen gut in James Wohnzimmer passen würden, sein leiblicher Vater hatte immerhin schon einen Statuen-Gang in seinem Herrenhaus, der zu Nikolaijs Zimmer führte.
Die würden Amy auch gut gefallen, das wusste er. Er würde Calvin darum bitten sie zu fotografieren und ihm Bilder zu schicken und irgendwann würde er Amy vielleicht sogar mit nach Russland nehmen, allerdings nur, wenn sie nicht fliegen würden. Niemand würde ihn jemals wieder in ein Flugzeug bekommen.
Maximal um Amy zu retten, aber dieses Szenario mochte er sich nicht einmal ausmalen, dass er irgendwann einmal seinem Mädchen mit dem Flugzeug zu Hilfe eilen musste. Da bekam er Panik beim dran denken. Als würde sie bemerken, dass er verrückt-spielte strich sie ihm unauffällig mit den Fingern über den Handrücken, so, dass nur er bemerkte, dass sie bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte. Sie war unglaublich diskret und behielt alles was er ihr sagte für sich.
Er mochte sie wirklich.
Ihr Lehrer erhob die Stimme und erzählte etwas über die alten Künste Ägyptens, über die Pyramiden, die Sarkophage, die Mumifizierung und Einbalsamierung. Auch darüber wie wichtig der Nil für dieses Land war und wer die bekanntesten und wichtigsten Pharaonen waren.
Dabei lauschten ihm nicht nur seine Schüler aufmerksam und gebannt, sondern auch ein paar der anderen Museumsbesucher. Ihr alter Lehrer war ein wahrer Meister im Geschichten erzählen.
"Stimmt es, dass Caesar und Cleopatra sich liebten?", fragte Max und ihr Lehrer sah ihn kurz etwas verblüfft an. Er hatte zwar aufgezeigt, aber ihn dennoch unterbrochen und das war er schlicht weg nicht gewohnt, seine Kinder warteten immer mit dem Fragen stellen bis er fertig war, wofür er ihnen wo anders mehr Freiraum ließ, zum Beispiel unten in der Garderobe, wenn sie rebellisch sein wollten.
Herr Ulmitsch hatte sich allerdings schnell wieder gefangen, zwinkerte zwei Mal und nickte dann: "Ja, also, viele halten es für ein Gerücht, aber ich finde es nicht abwegig. Sie sollen sogar ein Kind zusammen gehabt haben."
"Danke", sagte Max und lächelte freundlich.
Und jetzt spürte Steve, dass Amy etwas gegen den Strich ging, vermutlich Max' Benehmen. Er strich ihr liebevoll mit dem Daumen über die Hand und sie lehnte sich an ihn. "Ich würde gerne einmal mit dir alleine in ein Museum gehen", gestand sie leise und er lächelte sie an. Während ihr Lehrer sprach flüsterte er ihr zu: "Sobald wir in der Universität waren, ja?"
Und sie strahlte ihn über beide Ohren hinweg an: "Du willst mich wirklich mit ins Museum nehmen?"
"Aber natürlich", sagte er und grinste.
Sie waren kein gewöhnliches Paar, sie gingen eher nicht ins Kino, Eis essen oder schmusten Zuhause bei einem langweiligen Film herum. Sie gingen lieber händchenhaltend durch riesige Hallen, mit prachtvollen und prunkvollen Kunstwerken und altertümlichen Gegenständen aus fernen Welten, oder ließen sich von Wissenschaftlern Labore, Hörsäle und Sternenwarten zeigen. Aber genau das genoss sie so sehr an ihrer Beziehung. Dass sie einen tieferen Sinn als leibliche Gelüste hatte, dass sie ihren Spaß zusammen hatten, gemeinsam lernen und reden konnten, sie konnten lachen und voneinander lernen, sie genossen jede gemeinsame Minute in vollen Zügen. Ihnen war nie langweilig wenn sie zu zweit waren und sie wusste, dass das so weiter gehen würde.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II
RomantiekDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...